Samstag, 26. September 2020

282. | in stein.

282. | In stein.
1)
Bin schweissgebodet aufgwocht, im tiafn oiptram homs mi gjogt, mei befreiungsschrei dröhnend laut
Hob on rein goa nix meah docht, hob noch diesm woahn sinn gfrogt, do die ontwoat net gscheit vadaut
Da fümriss woa stü und socht, ka eainnarung in mia nogt, mei vastond is scho vüz aufgraut
Suach vazweiflt noch da nocht, kana hot ma die woahheit gsogt, jeda hot ma mei sicht vabaut.
2)
Lieg schweissübaströmt im bett, meine händ zittan, san gonz koid, a schottn schleicht im raum umhea
Des gedonknlose ballett, hot si jetzt net meah in da gwoit, mei vagongenheit völlig lea
Des vakuum woa scho komplett, im klanstn detail steckt vüfoit, beginn longsom mit da obweah
Suach vazweiflt des schochbrett, die woahheit nua in schwoaz-weiss gmoit, aus diesm loch gibts ka rückkeah.
ch 1a)
      Hüf ma do, hoit mi fest, loss mi net meah los, hob do mei liebe iagendwo valoan
      Streichl mi, hoit mi woam, deine is so gross, mei liebe hot si gegn mi vaschwoan
      Berüah mi gonz zoat, du bist so sonft und weich, dei liebe konn mi vielleicht befrein
      Deine augn stroihn, san so facettnreich, do mei heaz vawondlt si in stein.
3)
Bin schweissgebodet aufgwocht, die umgebung is unbekonnt, kenn hia ka peason do hearin
Drogn säen üble zwietrocht, panische attackn entbronnt, mecht jetzt endlich von hia entfliehn
Innalich woas a wüde schlocht, mei bogn woa ziemlich übaspannt, nua da pfeil konns guad nochvoiziehn
Suach vazweiflt noch diesa nocht, die woahheit bleibt intolarant, brauch do wieda mei medizin.
4)
Mei haut is schweissübaströmt, des leintuch is noss, klebt und stinkt, mei reaktion is longsom träg
Mei schädl schmeazt tiaf und dröhnt, kane gehianzön meah valinkt, suach des schlupfloch zu mein fluchtweg
Mit dem gestan no net vasöhnt, vielleicht hüft ma jetzt mei instinkt, zeigt ma vom tog nua a klans eck
Vazweiflts suachn is vapönt, die reine woahheit ungeschminkt, hinta da tüa is a lichtfleck.
5)
Mei keapa von schweiss bedeckt, mei vaschwommna blick neblhoft, hob an trübm schleia voam gsicht
Olle ontwoatn vasteckt, zum aufstehn föht ma no die kroft, woat auf a wohlig woames licht
Iagendwos hot mi befleckt, vaschlüsslt bleibt diese botschoft, aus diesa vaworrenen gschicht
Suach vazweiflt den respekt, die woahheit gheat jo net bestroft, brauch jetzt dringend mei gleichgewicht.
ch 1b) 
      Steh ma bei, hoit mei hond, bleib endlich bei mia, hob do mei liebe iagendwo valoan
      Drück mi on dei heaz, du bist so volla zia, mei liebe hot si gegn mi vaschwoan
      Schmieg dein keapa on mein, so lieblich und rein, dei liebe konn mi do hearaushoin
      Do mei heaz vawondlt si bereits in stein, denn dei liebe hot ma mei sö gstoihn.
 ch 2a)
            Hob mi wieda moi valiebt und vaknoit, dafüa bin i do wiaklich scho vüz oid
            Mei heaz spüt varuckt, mei bauch rebelliat, dei holde onmut in mia hass phantasiat
            Hob mi wieda moi vaknoit und valiebt, mei hian is scho wieda total duachsiebt
            Meine gedonkn fossn nua an sinn, hob jetzt wüde earotische phantasien.
6)
Bin schweissgebodet aufgwocht, mei heaz hämmat aufgregt und wüd, a dumpfa schmeaz hoit mi in trob
Meine tränen hom net meah glocht, vameid mei eignes spieglbüd, schau a net in mei mikroskop
Mei togebuch längst vakocht, die letztn seitn san vabrüht, zabrochn is mei wondastob
Suach vazweiflt noch diesa nocht, die woahheit is scho längst vaglüht, brauch die stün bei meim biotop.
7)
Mei bett is völlig schweissduachtränkt, vaboagne ängste explodian, hob mei innastes offnboat
Bin in meim bereich eingeschränkt, mecht jede grenzn obmontian, hob ma oba goa nix daspoat
Die gschichtn im loch vasenkt, konn leida nix meah archivian, ka büd, kan sotz und a ka woat
Vazweiflts suachn wiad vadrängt, die woahheit muass si decodian, die vün wön san pletzlich eastoat.
8)
Mei keapa von schweiss bedeckt, mei aura stroiht dunkl und mott, mei eneagiewoanlompm blinkt
Hob mi iagendwo ongsteckt, scho wieda wendet si mei blott, des lebmsglos im sond vasinkt
Mei heaz is scho längst vadreckt, unschuidig vawicklt im komplott, mei ich is hintaheagehinkt
Vazweiflts suachn vaschreckt, die woahheit is scho längst bankrott, betrogna ausgnutzta instinkt.
ch 1c)
      Gib ma dein rat, untastütz mi im lebm, hob do mei liebe iagendwo valoan
      Tröst mei leid, gia noch deim nehmen und gebm, mei liebe hot si gegn mi vaschwoan
      Fühl do mei brennen, begeah dei fraulichkeit, dei liebe konn mi vielleicht befrein
      Dei onziehungskroft vafüaht mei einsamkeit, do mei heaz vawondlt si in stein.
ch 2b)
            Hob mi wieda moi vaschaut und entflommt, hob mi wieda in iagendwos varonnt
            Siag dei liabs gsicht voa mia die gonze zeit, bin willig füa a frivole zweisomkeit
            Hob mi wieda entflommt und vaschaut, du bist afoch füa mi peafekt gebaut
            Tram nua no von dia jede longe nocht, und auf amoi host du des wunda voibrocht.
ch 3a)
                 Do i deaf net scho wieda in die gleiche foin gehn, deaf mi net auf da söbm stö drehn
                  Drum vawondlt si jetzt mei weiches heaz in hoatn stein, geissl jetzt dein woamen sonnenschein
                  Deaf jo net den gleichn weg wieda bis zu seim zü gehn, muass endlich des labyrinth vastehn
                  Drum vawondlt si jetzt mei weiches heaz in hoatn stein, quö foitand dei liebmsweates sein.
9)
Bin schweissgebodet aufgwocht, im tiafstn oiptram host mi gjogt, mei befreiungsschrei dröhnend laut
Olle spuan wieda obgflocht, hob oi meine feind ongeklogt, hob kana ontwoat meah vatraut
Mei gedächtnis valiat on mocht, olle vasuche hom vasogt, iagendwos hot si jetzt aufgstaut
Suach vazweiflt noch diesa nocht, hob donn die woahheit obgeblockt, und dei liebe gänzlich vabaut.
10)
Lieg schweissübaströmt im bett, meine händ zittan, san gonz koid, a schottn schleicht im raum umhea
Valegt hob i mei amulett, fiacht mi scho voa an hintahoit, vaschossn san oi meine spea
Seaviat auf an oidn tablett, foin die gedonkn in an spoit, wean untadrückt, san tonnenschwea
Suach vazweiflt mei skelett, die woahheit hot si net festgschnoit, die liebe stöt si wieda quea.
ch 1d)
      Heil meine wundn, san no gonz frisch und jung, hob do mei liebe iagendwo valoan
      Greif ma unta die oam, schenk ma dei atmung, mei liebe hot si gegn mi vaschwoan
      Inhalia mei sehnsucht, meine wüdn trieb, dei liebe muass mi endlich befrein
      Dei hocherotische gstoit mocht mi zum dieb, denn mei heaz vawondlt si in stein.
ch 2a)
            Hob mi wieda moi valiebt und vaknoit, dafüa bin i do wiaklich scho vüz oid
            Mei heaz spüt varuckt, mei bauch rebelliat, dei holde onmut in mia hass phantasiat
            Hob mi wieda moi vaknoit und valiebt, mei hian is scho wieda total duachsiebt
            Meine gedonkn fossn nua an sinn, hob jetzt wüde earotische phantasien.
ch 2b)
            Hob mi wieda moi vaschaut und entflommt, hob mi wieda in iagendwos varonnt
            Siag dei liabs gsicht voa mia die gonze zeit, bin willig füa a frivole zweisomkeit
            Hob mi wieda entflommt und vaschaut, du bist afoch füa mi peafekt gebaut
            Tram nua no von dia jede longe nocht, und auf amoi host du des wunda voibrocht.
ch 2c)
            Bin noch dia varückt, bist so ungezähmt, mei leidnschoft is wieda ungehemmt
            Dei impulsivität hots feia entfocht, stüamisch wüde liebesreign in da nocht
            Bist so ungezähmt, bin noch dia varückt, dei nockte scheenheit blendet, betöat, vazückt
            Fühl dei nähe, spia dei liebe auf da haut, bist füa mi sonnenstroihn und steanenstaub.
ch 3b)
                  Do i muass dei tüa zuaspean, weaf den schlüssl gonz weit weg, vabrenn des sündige hasse bett
                  Drum vawondlt si jetzt mei weiches heaz in hoatn stein, geissl jetzt dein woamen sonnenschein
                  Muass um dei liebesnest an endlos weitn bogn gehn, deaf mi noch dia jo net meah umdrehn
                  Drum vawondlt si jetzt mei weiches heaz in hoatn stein, quö foitand dei liebmsweates sein.
ch 4a)
                        Vawondl mi jetzt söbst in stein, denn i hob dei liebe goa net vadient
                        Vawondl mi jetzt söbst in stein, da weg zu deina liebe woa scho vamint
                        Vawondl mi jetzt söbst in stein, mei sehnsucht noch dia mocht mi scho gonz blind
                        Vawondl mi jetzt söbst in stein
, da regn want tränen, wean trocknet vom wind.
 
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Geschrieben am 28. februar//01./02./03./04. März 2015.pk.
Überarbeitet am 08. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.
 
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