Donnerstag, 24. September 2020

279. | wie a engl.

279.     Wie a engl.
1)
Jetzt endlich moch i mei schweare wohnungstüa auf, endlich bin i wieda daham
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht in meinem bauch, steh mittn drin in meim oiptram
Die dunklheit hot si scho längst aufs haus gesenkt, stockfinsta und unhamlich stü
Dicke voahäng hom des licht vom voin mond vadrängt, tog und nocht im ewign spü.
 2)
Jetzt endlich steh i in meinem eignen voaraum, find den lichtschoita afoch net
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht hintam zaun, bin todmiad, mecht dringend ins bett
Die finstanis umhüllt mi, hoit mi eisan fest, kan anzign luftzug berüaht
Die vaschlossnen fensta feian des wükommensfest, tog und nocht hom si hass vafüaht.
 3)
Jetzt endlich lieg i auf meina söbstgebautn foin, schliess meine augn, lausch in die nocht
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht auf da oim, fühl mi kuaz voa ana ohnmocht
A unduachdringliche schwäaze druckt auf mei brust, mei lung giat scho noch frischa luft
Nua des schlüsslloch vamindat den wäamevalust, tog und nocht vastroihn jeda an ondan duft.
 ch 1a)
      A eignoatige musik, mit an immakeahrenden rhythmus, umkreist mein vastond
      A sondaboare akustik, mit an voagegebenen zyklus, bereist jede wond
      A beruhigend gedämpftes licht, duachflutet den obgeschiamtn raum, in friedlichem schein
      Und a besoagtes weiches gsicht, eascheint wie a engl in an traum, in an ondan sein.
 4)
Jetzt endlich weckt mi die sonfte sunn wieda auf, begrüss sie mit an jublschrei
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht in meinem bauch, steh mittn in da molarei
Die wäamenden stroihn streichln mi von kopf bis fuss, öffne des fensta spielend leicht
Schick da sunn mit da hond an intimen liebeskuss, tog und nocht san scho längst geeicht.
 5)
Jetzt endlich sitz i voa mein frisch gebrühtn kaffee, des koffein schiasst duach mei bluad
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht im moagnsee, fühl mi unsicha, brauch an guat
Des lauwoame lüftal liebkost keapa und geist, die natua is wieda eawocht
Des gesetz des stäakaren is wieda moi entgleist, sieg und ruin wie tog und nocht.
 6)
Jetzt endlich steh i wieda voa da wohnungstüa, und moch mi auf mein longen weg
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht, hobs im gespüa, geh üban obgrund auf an steg
A gleissend grella blitz schiasst duach mei lebmsbüd, meine augn gian noch dunklheit
Nua des schlüsslloch bündelt intensiv den schutzschüd, tog und nocht foin in a raumzeit.
ch 1b) 
    A meakwüadige tonfoige, mit an sich wiedaholenden takt, fliagt duach mein vastond
    A skurril schräge klongwoike, hot an reglmässign kontakt, mit da weissn wond
    A friedlich sonftes woames licht, übaschwemmt den vaspeatn raum, im harmonischn schein
    Und a behutsom offnes gsicht, eascheint wie a engl in an traum, in an ondan sein.
 ch 2a)
            Wie a engl so rein, wie a elfe so klein, wie a guade fee so wundaschee
            Eascheinst du mia in meina phantasie, in meina melancholie
            Wie a engl so zahm, wie a elfe so zoat, wie a guade fee so wundaschee
            Duachschwebst du mei lose gedonknwöd, mei schwoches eneagieföd
            Wie a engl so rein, in an heilignschein, streichln deine fliagl mein vastond
            Wie a engl so reif, deine fliagl so weich, beschützt du mi in meim eignen lond.
 7)
Jetzt endlich geh i im sonnenschein zua oabeit, diesa spaziagong hoit mi fit
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht in diesa zeit, eareich ungebremst mei limit
Mit humoa und freude geht ois von leichta hond, die sunn fliagt schnö von ost noch west
Die schottn wondan imma weida, san wie geklont, tog und nocht beschützn des nest.
 8)
Jetzt endlich san die aufgobm obwexlungsreich, stüaz mi volla elan darauf
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht, total ungleich, ma nimmts automatisch in kauf
Jede hearausfoadarung wiad gonz leicht gelöst, die orangerode sunn vasinkt
Diese oabeitsreichn stundn hom si jetzt entblösst, tog und nocht mitanond valinkt.
9)
Jetzt endlich steh i hinta da gschlossnen oabeitstüa, schlenda gmiatlich ins traute heim
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht in dem geschwüa, des wiad sofoat eastickt im keim
A blendend hella lichtstroih wäamt donn heaz und sö, woin endlich des bese blockian
Nua des schlüsslloch bleibt imma auf da söbm stö, tog und nocht weans net akzeptian.
ch 1c) 
      A sötsam komische melodie, mit an reproduziatn schlog, rast in mein vastond
      A bizarr konfuse harmonie, in an ständign dialog, vatiaft mit da wond
      A woihtuendes sochtes licht, streichlt zäatlich den obgschlossnen raum, im romantischn schein
      Und a tröstlich gütiges gsicht, eascheint wie a engl in an traum, in an ondan sein.
ch 2b)
            Wie a engl so gut, wie a elfe mit mut, wie a guade fee so wundaschee
            Gedeihst du in da eignen phantasie, in meina anomalie
            Wie a engl so lieb, wie a elfe so mild, wie a guade fee so wundaschee
            Gleitest zäatlich in mei gedonknwöd, in mei klans eneagieföd
            Wie a engl so rein, mit an heilignschein, streichln deine fliagl mein vastond
            Wie a engl so reif, deine fliagl so weich, beschützt du mi in meim eignen lond.
ch 3a)
                  Wie a engl manifestiast du di ausm reinen weissn licht
                  Wie a engl öffnest deine kräftign fliagl, jede anzelne schicht
                  Wie a engl bestehst du aus puara liebe, so unvaföscht rein
                  Wie a engl füahst du mi hond in hond in diesn friedlich wäamenden schein.
 10)
Jetzt endlich steh i wieda voa da wohnungstüa, mochs auf, bin endlich wieda daham
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht, wie a geschwüa, steh mittn drin in meim oiptram
Die dunklheit hot si wie a tuch aufs haus glegt, drin is scho stockfinsta und stü
Nua da mond und die stean hobm iah licht foatbewegt, tog und nocht im ewign spü.
 11)
Jetzt endlich bin i wieda in meine via wänd, moch ma in da küch a klanigkeit
Do iagendwos is ondas, foisch, vakeaht mit meine händ, so endlos tiaf mei müdigkeit
Meine augn foin ma scho von gonz alla zua, tauch ein in an unhamlichn schlof
Und des schlüsslloch hot jetzt endlich a sei ruah, und tog und nocht vabüssn iah strof.
 ch 1d)
      Und befremdende klongfoabm, in an ewig zyklischn gleichmass, übamoin mein vastond
      Und sichtboa bleibende noabm, san guad vaheilt, nua die naht bleibt blass, schreibt d‘woahheit auf d‘wond
      Und des freindlich wäamende licht, fliesst tröstend duach den trauandn raum, im lindandn schein
      Und des magische schöne gsicht, eascheint wie a engl in an traum, in an ondan sein.
 ch 2c)
            Wie a engl so weiss, wie a elfe mit fleiss, wie a guade fee so wundaschee
            Gebiast du mei sakrale phantasie, weckst mi aus da lethargie
            Wie a engl so brav, wie a elfe am bach, wie a guade fee so wundaschee
            Moist, schreibst und besingst mei gedonknwöd, zeichnest mei eneagieföd
            Wie a engl so rein, in an heilignschein, streichln deine fliagl mein vastond
            Wie a engl so reif, deine fliagl so weich, beschützt du mi in meim eignen lond.
 ch 3a)
                  Wie a engl manifestiast du di ausm reinen weissn licht
                  Wie a engl öffnest deine kräftign fliagl, jede anzelne schicht
                  Wie a engl bestehst du aus puara liebe, so unvaföscht rein
                  Wie a engl füahst du mi hond in hond in diesn friedlich wäamenden schein.
 ch 4a)
                        Und pletzlich heascht eisigkoide stün, und die schwäazn stroiht füa olle ewigkeit
                        Und pletzlich hob i kan eignen wün, und des woame licht vaschluckt raum und zeit
                        Nua du alla bist no do bei mia, wie a engl füahst du mi ins ondre sein
                        Nua du alla bist no do bei mia, wie a engl zeigst ma den weg duach dein schein.

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Geschrieben am 05./06./07./08./09. februar 2015.pk.
Überarbeitet am 07. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.
 
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bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.


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