Mittwoch, 23. September 2020

275. | füa olle zeit.

275. Füa olle zeit.
1)
Spü net mit mia diesn widalich dramatischn tanz, easpoa ma endlich dei impeatinenz, dei arroganz
Alla dei benehmen, dei habitus mocht mi scho krong, dei gesomteascheinung wiedaspieglt dein untagong
Dei sinnloses gred beweist dei eigne lächalichkeit, deine notorischn lügn varotn dei woahheit
Du konnst di net meah ändan, du bleibst imma auf deim weg, gehst stua grodaus in a richtung, suachst da a guads vasteck.
2)
Moch net so a theata, is lächalich und absuad, du steigast di total hinein in diese ausgebuat
Alla dei auftretn, dei ausstrahlung mocht mi scho krong, dei eigne präsentation findet niagendwo onklong
Deine fadn gschichtn san unintressant und banal, du bist bedeutungslos, host kan vastond, nua trivial
Du konnst di net meah ändan, nimmst imma den gleichn zug, foahst stua grodaus in a richtung, vasteckst dein gonzn mut.
ch 1a)
    Wonn i nua dei gsicht scho siag, mecht i da ane einihaun, und mitm fuass no hintahea
    Wonn i nua dei gstoit scho riach, muass i da dei lebm vabaun, mochst net amoi a gegnweah
    Wonn i nua dei stimm scho hea, vaschwind i glei duachd nägste tüa, und flüchte schnö in die freiheit
    Drum loss mi endlich in ruah, bist scho wie a grosses geschwüa, gheast tiaf vagrom füa olle zeit.

3)
Suach kane bledn ausredn, damit host nix eareicht, denk afoch amoi drüba noch, bevoa dei lebm vastreicht
Olle deine ontwoatn san foisch und unübalegt, foist gehörig moi auf dei maul, host dein ost söbst obgsägt
Deine billig schwochn floskln hom si ka spua vaschom, du widast mi on, mei ekl voa dia hot si gehom
Du konnst di net meah ändan, dei fäahte fiaht nua grodaus, bewegst di in die gleiche richtung, findst trotzdem net noch haus.
4)
Steh endlich zu deina meinung, loss di net korrumpian, drahst jedem sei woat um, wüst jedn glei manipulian
Alla da aufwond, den du betreibst, damit dei gift wiakt, is a bissl übatriebm, a wonn si ois vabiagt
Deine antipathie beruht auf gegnseitigkeit, dei bedingungslosa hoss schofft nua no feindseligkeit
Du konnst di net meah ändan, jede kreuzung wiad negiat, füa di gibts nua a richtung, dei stoasinn hot si vaiat.
5)
Kum ma jo net in die quere, gehst ma scho aufm geist, dei begriffstutzigkeit is leida no net vareist
Alla dei unvamögn moi des richtige zu tun, vasogst in jeda lage, sogoa woikn ziehn voad sunn
Dei ondasoatigkeit losst si jetzt afoch net beschreim, dein krassn egoismus konn i leida net vatreim
Du konnst di net ändan, da kreisvakeah mocht di varuckt, die richtung is jetzt unkloa, da wahnsinn in dia scho zuckt.
ch 1b)
    Wonn i nua dei gfries scho siag, mecht i mei faust in dia platzian, und meine fiass tretn no noch
    Wonn i nua dei statua riach, muass i dei zukunft zementian, dei widastond is scho seah schwoch
    Wonn i nua a woat von dia hea, nimm i reissaus glei auf da stö, vagiss sofoat, doss es di gibt
    Drum loss mi endlich in friedn, ziag dei haut ob mit an skalpö, gheast füa olle zeit im müll kippt.
ch 2a)
        Füa olle zeit bleibst eingspeat, in deina eignen groteskn paradoxn wöd
        Füa olle zeit wutvazeat, in deim klan widasinnig lächalichn notzöt
        Füa olle zeit wiast entfeant, aus meina übaschauboa, logisch aufbautn wöd
        Füa olle zeit wiast entkeant, so bleibts sauba und rein, mei fruchtboa gsundes föd.

6)
Vastreu kane vawöktn blumen, wiaf kan grossn stein, da eadrutsch schleudat fösn auf dei klägliches dasein
Olle deine fiesn tatn foin wieda auf di zrück, betreibst den geheimen voodookult, bringst jedn unglück
Dei nodl mutiat zu an schweat, flimmat schoaf in da sunn, hypnotisiast die gedonkn, wean afoch net immun
Du konnst di net meah ändan, beag und toi is ka problem, dei richtung is voazeichnet, dei charakta zu extrem.
7)
Find endlich dein eignen sinn in dem grossn labyrinth, da onfong fischt im trübm, wasst net, wo dei end beginnt
Steigast di ins spü hinein, entwiafst a eignes emblem, valiast die kontrolle üba dei frogwüadigs system
Deine eskapadn explodian, nehmen übahond, host die voimocht dazua, vahängst den ausnahmezuastond
Du konnst di net meah ändan, woid und wiesn gehn gonz leicht, grodaus is dei richtung, host da söbst drogn vaobreicht.
8)
Gib da endlich moi den gnodnstoss, brings jetzt hinta dich, dei feigheit is scho legendäa, gib da den letztn stich
Deine exzesse hom bei dia an kuazschluss ausgelöst, host da voa dia söba deine panische ongst entblösst
Auf deim spaziagong hintalosst nua hysterisches schrein, da apokalyptische reita is nua so zum schein
Du konnst di net meah ändan, ziagst des ende magisch an, jetzt gibts kan ausweg meah, easchoffst dein kronkn mastaplan.
ch 1c)
    Wonn i nua dei antlitz siag, is da wün zum vaprügln gross, meine tritt treffn zügenau
    Wonn i nua dei wesn riach, wiad ma schlecht bei jedem windstoss, vauasoch on dia an raubbau
    Wonn i nua an laut von dia hea, gehn meine gäule mit mia duach, hoitn east on wonn d‘kroft nochlässt
    Drum treib mi net in d‘enge, reiss seitn aus deim lebmsbuach, gheast jetzt füa olle zeit auspresst.
ch 2b)
        Füa olle zeit hinobgfoin, in dei surreale, skurrile phantastiewöd
        Füa olle zeit nix bereun, in deim bizarrn penetrantn sauastoffzöt
        Füa olle zeit ausradiat, aus meina woihübalegtn, afoch ghoitnen wöd
        Füa olle zeit wegplaniat, so hot ois sein plotz auf mein paradiesischn föd.
ch 3a)
            Brauch dringend frische luft, füa olle zeit vabonn i di in die tiafe gruft
            Deaf di von hia vatreim, füa olle zeit muasst du jetzt draussn voa da tüa bleim
            Geh endlich ausm licht, füa olle zeit schleuda i di ausm gleichgewicht
            Schaufl da jetzt dei grob, füa olle zeit gehts in deim lebm nua no beagob.

9)
Riskia do an blick zurück, vielleicht leanst jo wos dabei, host nua vaochtung übrig, bewoah uns voa tyrannei
Lenkst die aufmeaksomkeit auf die jungfräuliche unschuid, hintarucks eastickst das mit deina rasenden geduid
Weaf di do ins lebm, intressia di füa tog und nocht, nimm onteil om geschehn, do du host niemois dron gedocht
Du konnst di net meah ändan, kennst di söba no goa net, stua grodaus dei richtung, dei psyche is a noglbrett.
10)
Spü net mit mia den ewig gleichn, kompliziatn tanz, easpoa ma endlich dei scheinheiligkeit, dei ignoaranz
Schau endlich in dein spiegl, leucht tiaf obi in dei sö, eakennst jetzt deine föhla, stehst no auf da söbm stö
Alla dei proletnhoftes wesn mocht mi scho krong, dei gesomteascheinung wiedaspieglt dein niedagong
Du konnst di net meah ändan, dei weg hot niemois guad züt, stua grodaus in a richtung, eakennst net dei spieglbüd.
ch 1d)
    Wonn i nua dei gsicht scho siag, is da hokn peafekt ausgfüaht, mei schuh küsst di mit volla wucht
    Wonn i nua dei gstoit scho riach, wiad dei lebm zum valiara küat, da spiegl schmüzt voa eifasucht
    Wonn i nua dei stimm scho hea, wiad ma eiskoid, hob schüttlfrost, und flüchte schnö in die freiheit
    Drum loss mi endlich in ruah, wea von dia scho vüz stoak umtost, gheast tiaf vagrom füa olle zeit.
ch 2c)
        Füa olle zeit hintam glos, in deina makabren, schaurig düstan besn wöd
        Füa olle zeit wünlos, in deim duachsichtign und unduachdringlichn zöt
        Füa olle zeit weggespeat, aus meina heilen, intaktn, blühend feinen wöd
        Füa olle zeit spieglvakeaht, do iagendwos stimmt net mit meim unhamlichn föd.
ch 3b)
            Brauch dringend frische luft, füa olle zeit schweb i in ana tödlichn kluft
            Konnst mi hia net vatreim, füa olle zeit muass i in diesa zwischnwöd bleim
            Brauch dringend woames licht, füa olle zeit fühl i ka onziehungskroft, ka gwicht
            Reich ma endlich dei hond, füa olle zeit speichat da spiegl mein letztn vastond.
ch 4a)
                Betrocht jetzt mei spieglbüd, die eainnarungen stüamen auf mi los
                Hob mei gonzes lebm vaspüt, füa olle zeit leb i jetzt scho hintam glos
                Hob eich beschwoan, ongfleht, zabrechts den spiegl, mei sö gheat jetzt befreit
                Mei spua hot da wind vaweht, jetzt siag i mei spieglbüd füa olle zeit.

1)
Spü net mit mia diesn widalich dramatischn tanz, easpoa ma endlich dei impeatinenz, dei arroganz
Alla dei benehmen, dei habitus mocht mi scho krong, dei gesomteascheinung wiedaspieglt dein untagong
Dei sinnloses gred beweist dei eigne lächalichkeit, deine notorischn lügn varotn dei woahheit
Du konnst di net meah ändan, du bleibst imma auf deim weg, gehst stua grodaus in a richtung, suachst da a guads vasteck. 

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Geschrieben am 15./16./17. jänner 2015.pk.
Überarbeitet am 05. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.

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