Freitag, 23. Februar 2018

350. | friedliches gfüh.

meine liebe und treue mundartig-lesende gemeinde. ein herzliches willkommen wieder auf meinem blog. ein riesengrosses dankeschön euch allen da draussen für euren besuch und für euer interesse an meinen texten.

hier ist auch schon der nächste text: 350. | friedliches gfüh.

wünsche euch allen ein spannendes lesevergnügen der etwas anderen art.

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350. | friedliches gfüh.

A unhamliche kötn greift um si, net nua wegn da tiafn wintaszeit, iagendwos läuft hia vakeaht
Denn a unsichtboare anomalie, is füa die grosse umschichtung bereit, hot si von da ongst eanäaht
Mei innra motoa scho z‘long in gebrauch, hot so seine mackn, wiad net glei woam, mia is koid, fühl mi scho schwoch
Spia scho hinta mia den eisign hauch, streichlt mein ruckn und pockt scho mein oam, und schmeisst mi in an boch.

Diese unhamliche kötn gedeiht, sogoa mei heaz is von iah scho befoin, ka gfüh hob i meah ealebt
Hot des negative vüz schnö befreit, jede sö muass füa die föhla bezoihn, mei keapa zittat und bebt
Mei innra akku lodt si longsom auf, denn die onzeige schleicht von rot auf grün, do die lompm is scho zschwoch
Somml kroft in mia, nimm jetzt meah onlauf, do mei eneagie is scho om vaglühn, foi in a tiaf schwoazes loch.

      Und des eis übaziagt hintarucks im schottn vasteckt des schlogende heaz
      Und des eis vahäatet zu an gletscha, fliesst ois breita strom nua no obwäats
      Und des eis druckt tonnenschwea auf olle sinne, auf die sö, auf des gemüt
      Und des eis konn net meah schmözn, denn des friedliche gfüh is scho längst vablüht.

A unhamliche kötn schliesst ois ein, es besteht goa ka meglichkeit zua flucht, iagendwos hoit die wond fest
Und in diesm fahln foablosn schein, eastoan die sonnenstroihn mit eifasucht, in dem letztn woamen nest
Mei innre uah is scho so long vastöt, denn die zeiga hom iahn eignen takt, drahn si ständig nua im kreis
Hom si beim umrundn ständig vazöht, eawoatn jedazeit diesn impakt, do es gibt no kan beweis.

Denn diese unhamliche kötn spüt, mit den unbekonntn ängstn vasteck, und gwinnt afoch jedes mal
Und hot mit seinen pfeiln peafekt züt, kaum berüaht foins glei in den tiafstn dreck, imma söbe ritual
Mei innre unruh rüaht ständig mit fuacht, in ana fliessendn masse aus blut, des fleisch vawest und vafault
Hob scho so long noch diesa wunde gsuacht, entfocht die quoin in a brodlnde flut, hob zum voimond raufgjault.

Deck mi endlich woam zua, bin jo scho hoib eafroan, hob ka temperatua, hobs iagendwo valoan
Heiz endlich moi ein, entzünds feia im kamin, brauch jetzt den hön schein, gib ma mei medizin
Tau mi jetzt endlich auf, bin jo scho gonz eafroan, nimm blaue fleckn in kauf, mecht net zu eis eastoan
Loss die flommen nua stroihn, stös wossa weit gnua weg, mecht jetzt in d‘hitzn foin, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaschwemmt hintarucks aus da dunklheit des pochende heaz
      Und des eis mutiat donn zum gletscha, schiebt sei gewoitige masse obwäats
      Denn des eis zaquetscht mit seim gewicht olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis konn net meah wegtaun, des friedliche gfüh hot scho sein mut vabrüht.

            Schliess jetzt afoch meine augn und mochs noch ana kuazn zeit wieda auf
            Do a friedliches gfüh hot bei mia no net voabeigschaut
            Vasuach net zu zittan und sponn die muskln on, meditia im heilgen rauch
            Do des friedliche gfüh hot si mia no net onvatraut.

A unhamliche kötn übawocht, net nua mein keapa sondan a mein geist, bin wie gfesslt und vaschnüat
Denn meine gedonkn san scho obgflocht, mei vastond is a scho vüz weit vareist, nua emotionen geschüat
Mei innres bewusstsein hot scho vasogt, bin obgrundtiaf ins bodnlose gfoin, mei luft woa scho om limit
Jede eainnarung wuade vajogt, woit no gonz schnö lebmsbüda einstreun, do vüz gross des defizit.

Die unhamliche kötn explodiat, duach iah longsomkeit hots kana bemeakt, und pletzlich woas vü zu spät
Hot uns oin iahre spuan eingraviat, hot iah potenzial no kräftig vastäakt, des mit besta qualität
Mei innres gspia hot mi gänzlich vasetzt, oi meine impressionen san obgstüazt, übrig nua a haufn scheam
Meine neavnzön san net meah vanetzt, denn die synapsn hom si scho vaküazt, bahnt si den weg ins vadeam.

Die deckn tuat ma gut, foi in an sonftn schlof, die ongst valiat on mut, unds zittan heat scho auf
Wohlig woam wiads im raum, des licht spendet vü trost, hoffentlich is ka traum, nua draussn is da frost
Bin iagendwo undicht, da bodn is scho noss, die tropfn hom ka gwicht, es gibt kan gegnstoss
Loss ma die phantasie, hob mi donn rüba grett, hob nua a amnesie, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaflutet hintarucks aus da schwäazn des pumpende heaz
      Und des eis eahebt si zum gletscha, sei zunge leckt, gleitet weita obwäats
      Denn des eis zareibt ois zu pulva, olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis löst si net meah auf, des friedliche gfüh hot kane funkn vasprüht.

            Hoit meine händ voa meine augn und foit si wieda und legs auf mein bauch
            Do a friedliches gfüh hot si bei mia no net eingstöt
            Vasuach net zu zittan, bleib gonz stromm liegn, grob noch heilge wuazln vom strauch
            Do des friedliche gfüh hot bei mia sei wiakung vaföht.

                  Denn die eisige kötn nimmt von mia besitz, kontrolliat mi von kopf bis fuss
                  Denn des friedliche gfüh is nua a geistesblitz, hot auf mei lem goa kan einfluss
                  Denn die eisige kötn hot mi in da gwoit, steuat und beheascht mei system
                  Denn des friedliche gfüh mit dem lean inhoit, entwicklt si zu an problem.

Denn die unhamliche kötn vasinkt, in a praktische chaostheorie, gespickt mit intelligenz
Und die reine woahheit is ungeschminkt, beschreibt die unsichtboare anomalie, auf da tiafn frequenz
Mei innra ontrieb schrumpft auf nui prozent, mei motivation duachbricht kan rekoad, da freie wün is scho miad
Meine symptome san ambivalent, bin zua foischn zeit om gonz foischn oat, mei prinzip hot si geiat.

Und diese unhamliche kötn schreit, iah eisige wiaklichkeit in mei oah, do i vastehs leida net
Und diese abstrakte unwissnheit, bewiakt an brutal makabren humoa, mit tiafsta intimität
Mei innre quelle is scho längst vasiegt, a neionfong is reinste utopie, und klingt wie pure fiktion
Gerat in an kriegarischn konflikt, zwischn endgültigkeit und euphorie, lond in da dunklen vision.

Die wäame mocht mi miad, hob scho heazhoft laut gähnt, hob mein schlof akzeptiat, hot si weida ausdehnt
Tram füa die ewigkeit, des ufa is in sicht, bekrieg die lebmszeit, da wondastob zabricht
Weck mi jetzt wieda auf, hob no a hausaufgob, nimmt an foischn valauf, schau in a teleskop
Wos gross is wiad jetzt klein, spü aufm gföschtn brett, valänga do mei sein, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaströmt hintarucks aus da finstanis des hämmande heaz
      Und des eis vadichtet si zum gletscha, vagrössat sei fläche imma obwäats
      Denn des eis vagrobt ois unta si, olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis steht füa d‘ewigkeit, des friedliche gfüh is scho längst vaglüht.

            Schliess mit deina hond meine stoan augn, hoach auf mein letztn atemhauch
            Denn a friedliches gfüh hot mi jetzt endlich gonz sonft zuadeckt
            Mei zittan hot aufgheat, die muskln san eastoat, inhalia den gweihtn rauch
            Und des friedliche gfüh hot mi donn im jenseits aufgweckt.

                  Denn die eisige kötn nimmt von mia besitz, kontrolliat mi von kopf bis fuss
                  Und des friedliche gfüh is nua a geistesblitz, hot nua im tod an grossn einfluss
                  Denn die eisige kötn hot mi in da gwoit, steuat und beheascht meinen plan
                  Denn des friedliche gfüh mit dem gonzn inhoit, nua a winziga lebmsspan.

                        Hob jetzt die schwön übawundn, hob olle tüan hinta mia wieda zuagmocht
                        Endlich des friedliche gfüh gfundn, bedonk mi gonz heazlich füa eure longe wocht
                        Hob jetzt die grenzn übaschrittn, hob oi meine spuan vawischt, in nebl taucht
                        Mia is friedliche gfüh entglittn, hobs donn auf da ondan seitn goa net meah braucht.

A unhamliche kötn greift um si, net nua wegn da tiafn wintaszeit, iagendwos läuft hia vakeaht
Denn a unsichtboare anomalie, is füa die grosse umschichtung bereit, hot si von da ongst eanäaht
Mei innra motoa scho zlong in gebrauch, hot so seine mackn, wiad net glei woam, mia is koid, fühl mi scho schwoch
Spia scho hinta mia den eisign hauch, streichlt mein ruckn und pockt scho mein oam, und schmeisst mi in des loch.


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Geschrieben am 20./21./22./23. jänner 2016.pk.
Überarbeitet am 12. februar 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.


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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Sonntag, 11. Februar 2018

348. | im hoibschlof.

meine mundartigen freundinnen und freunde. liebe leserinnen und leser dieses blogs.
ein herzliches willkommen und ein riesengrosses dankschön für euren ansturm auf meine texte. im august 2016 habe ich angefangen, meine texte hier auf diesem blog zu veröffentlichen. nach jetzt knapp über eineinhalb jahren kann ich euch sagen, es war der richtige schritt. danke nochmals für eure treue.

hier ist auch schon den nächste text. 348. | im hoibschlof. hierbei geht es um ein sehr innig intime liebesbeziehung. lasst euch überraschen.

nun aber gehts los:

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348. | im hoibschlof.

Schaukl im rhythmus von deim heazschlog voa und zrück, dei beruhigendes otmen berüaht sonft mei glück
Dei erotischa duft duachdringt mei phantasie, dei pulsiarende aura umhüllt mei eneagie
Eng umschlungen inhalia i dei lüstanheit, eaweckst meine begiadn afoch jedazeit
Im liebesrausch wiad die extase scho zua sucht, deine wüdn schrei eazöhn ma von deina heissn frucht.

Du entfochst mei gluad zua lodandn feiasbrunst, deine vün obmteia san a woahre kunst
Mei liebe reicht bis zum entfeantn horizont, die schmettaling im bauch hom dieses gfüh no vatont
Den regnbogn aus tausendn foabm gmoit, die stean vabind ma zu figuan und zu ana gstoit
Des licht schenkt uns wäame und dringt in jede zön, im liebesrausch bezwing ma jede no so hohe wön.

      Und scho wieda zeigst ma dei nocktheit in iahra gesomtn sinnlich genüsslichstn procht
      Und scho wieda host mi in deim feiarotn hauchzoatn kleid vafüahrarisch onglocht
      Und scho wieda hypnotisiast mi mit deine augn und deim leicht geöffnetn mund
      Und scho wieda bringst mei schiff zum kentan, und sink im hoibschlof aufm tiafstn mearesgrund.

Wieg mi im rhythmus von deim heazschlog hin und hea, dei gleichmässiges otmen beruhigt jetzt des mea
Deine zoatn händ streichln mia a gänsehaut, wollüstig sonftes stöhnen mutiat zum donnalaut
Meine triebhoftn traim san donn laut explodiat, dei ungezähmte wüdheit hot mi phasziniat
Im liebesrausch is da höhepunkt im gleichgwicht, die ruhe danoch eastroiht in an harmonischn licht.

Motiviast meine reseavn duach dein genuss, dei akrobatik is füa mein keapa a muss
Mei liebe zu dia is ewig und obsolut, dei blumiga duft wüazt dei aroma mit anmut
Hob da den kometnschweif vom fiamament gschenkt, hob im sonnenstuam unsan frein wün glenkt
Dei animalischa gruch eafrischt mein instinkt, im liebesrausch san unsre geheimnisse ungeschminkt.

Die feichtigkeit um mi hearum ziagt mi afoch magisch on, hea dei liebe zu mia in jedn ton
Die wohlig wache wäam um mi hearum is wie a magnet, dei liebe zu mia is realität
Da unsichtboare schüd um mi hearum heilt schnö und beschützt, dei liebe hot mi kräftig untastützt
Die schwingungen um mi hearum zeign dei gedonknbüd, dei liebe zu mia gedeiht und eablüht.

      Und scho wieda präsentiast ma dei nocktheit in iahra reinstn exquisitestn procht
      Und scho wieda host mi in deim feiarotn hauchzoatn kleid frivol lasziv onglocht
      Und scho wieda brichst mein wün, ziagst mi in dein bann, befeuchtest deine lippm mit da zung
      Und scho wieda bringst mei schiff zum kentan, üba die schlucht wog i nua im hoibschlof den sprung.

            Im hoibschlof is mei vastond no in ana schummrign dämmarung taucht
            Im hoibschlof san meine gepeitschtn fleischlichn traim fost scho zua gänze vabraucht
            Im hoibschlof leist i kan widastond, bin freiwüd füa dei expeariment
            Im hoibschlof bin i dei sklave, dei vasuchspeason, entfochst in mia mei talent.

Schaukl im rhythmus von deim heazschlog zrück und voa, dei entsponntes otmen berüaht meinen sensoa
Dei ausstrohlung leicht mit ana intensität, dei rasiate haut liebkost mit sensibilität
Fühl dei sehnsuchtsvolle eneagische passion, dei vatrautheit spia i scho bei jeda aktion
Dei ideenreichtum deaf afoch niemois föhn, im liebesrausch vabindet si jede anzelne zön.

Valängast unsan kompf aggressiv und eahitzt, bei meim gefecht mit da unschuid hots donnat und blitzt
Mei liebe hot scho imma nua in dia drin glebt, bin so neavös bei deim unbeheascht geiln rezept
Fliag mit dia duachs endlos weide univeasum, eafoaschn galaxien, des letzte heiligtum
Hoit jetzt dei hond und tonz mit dia duach zeit und raum, im liebesrausch übawind ma grenzn und jedn zaun.

Die trocknheit um mi hearum braucht dringend a flüssigkeit, dei liebe is füa den regn bereit
Da kühlende wind um mi hearum losst mi zittan und bem, dei liebe zu mia mecht ma so vü gem
Die hohe wond um mi hearum gibt no ka geheimnis preis, dei liebe a si bewegenda kreis
Des heaz um mi hearum geht imma nua an klan schritt voaron, denn dei liebe zu mia is gonz synchron.

      Und scho wieda stöst du dei nocktheit zua schau in iahra anzigoatig peafektn procht
      Und scho wieda host mi in deim feiarotn hauchzoatn kleid schamlos und kühn onglocht
      Und scho wieda lauf i direkt in dei foin, hoitst mi gfongen mit deim dunklrotn mund
      Und scho wieda bringst mei schiff zum kentan, und sink im hoibschlof aufm tiafstn meeresgrund.

            Im hoibschlof san meine gedonkn unta an beag von dunklheit vasteckt
            Im hoibschlof wuadn meine masochistischn traim scho fost zua gänze weggfegt
            Im hoibschlof hob i mein mut valoan, bin da hörig, mit haut und hoa vafoin
            Im hoibschlof bin i donn dei lustobjekt, ealeid füa di donn so gean diese quoin.

                  Hea dei leises summen, im hoibschlof eatönts glei wie a englsgesong
                  Gib von mia a brummen, im hoibschlof is des da vaheissungsvolle onfong
                  Hea dei leises stöhnen, im hoibschlof dröhnts wie a grossa englschoral
                  Mecht di glei vawöhnen, im hoibschlof sendest ma donn endlich dei signal.

Wieg mi im rhythmus von deim heazschlog hea und hin, dei woihklingendes otmen beruhigt meine sinn
Dei eascheinung hot nua die anzige aufgob, bist easchoffn woan, damit i an gegnpol hob
Lebm in symbiose, san wie yin und yong, und stehn mit unsan keapan und sön im einklong
Im liebesrausch übafliagt ma olle barriean, woin sogean doat bleim, oba wia miassn wieda umkeahn.

Betrocht deine kuavn mit earegta magie, zwischn uns stimmt die physik und a die chemie
Mei liebe tropft stetig ins riesngrosse mea, übaschwemm dei willigs heaz, weu i di so begeah
Katapultia uns in a zweite dimension, bringen ois zum glühn, vastäakn unsre passion
Explodian ois supanova bei unsam akt, im liebesrausch wexln ma oft unsan stüamischn takt.

Die nässe um mi hearum trocknet gonz longsom und dezent, denn dei liebe is no long net vabrennt
Die hitzn um mi hearum schmüzt des eis auf mein lebmsweg, füa mi is dei liebe a privileg
Die grenznlose freiheit um mi hearum bewoaht des licht, dei liebe zu mia braucht ka gegngift
Die ungezähmte tromml nebm mia vibriat dumpf und woam, dei liebe zu mia is in besta foam.

      Und scho wieda offnboast du mia dei nocktheit in iahra imposant üppign procht
      Und scho wieda host mi in deim feiarotn hauchzoatn kleid enthemmt und kess onglocht
      Und scho wieda host du dei netz ausgwoafn, leckst dreist deine rodn lippm mit da zung
      Und scho wieda bringst mei schiff zum kentan, üba die schlucht wog i nua im hoibschlof den sprung.

      Und scho wieda zeigst ma dei nocktheit in iahra gesomtn sinnlich genüsslichn procht
      Und scho wieda host mi in deim feiarotn hauchzoatn kleid vafüahrarisch onglocht
      Und scho wieda hypnotisiast mi mit deine augn und deim leicht geöffnetn mund
      Und scho wieda bringst mei schiff zum kentan, und sink im hoibschlof aufm tiafstn mearesgrund.

            Im hoibschlof san die eainnarungen no tiaf in dichtn nebl taucht
            Im hoibschlof hob i meine sadistisch hoatn traim scho fost zua gänze vakauft
            Im hoibschlof bin i nua dei spüzeig, a winziges sondkoan aufm strond
            Im hoibschlof öffne i mi freiwillig, bin da easte on diesa liebesfront.

                  Hea dei leises summen, im hoibschlof eatönts glei wie a englsgesong
                  Gib von mia a brummen, im hoibschlof is des da vaheissungsvolle onfong
                  Hea dei leises stöhnen, im hoibschlof dröhnts wie a grossa englschoral
                  Mecht di glei vawöhnen, im hoibschlof sendest ma donn endlich dei signal.

                        Deine im liebesrausch gschlossnen augn und dei weit geöffneta mund
                        Beweisn mei triebhofts valongen im hoibschlof, afoch zu jeda stund
                        Dei om bodn liegendes zarissnes feiarotes hauchzoates kleid
                        Beweist mein unstüboan appetit im hoibschlof, afoch zu jeda zeit.

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Geschrieben am 11./12./13. jänner 2016.pk.
Überarbeitet am 12. februar 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Freitag, 9. Februar 2018

347. | traurigkeit.

meine hochverehrten leserinnen und leser dieser mundartig einzigartigen texte :)
eine bombensensation darf euch nun hier präsentieren:
der vorgängertext 346. | element hat den weltrekord der klicks des textes 335. | wiedakeah mit 556 klicks gebrochen.
sage und schreibe 565 klicks darf sich der text element auf seine brust tätowieren lassen.
ein riesengrosses dankeschön euch allen da draussen im weiten www. es macht mir so viel freude zu sehen, wie diese texte von euch angenommen werden.
als information darf ich euch mitteilen, dass ich gestern bereits den text 422. | wüdnis fertiggestellt habe. ihr seht also, für reichlich lesestoff ist gesorgt.
um euch die wartezeit zu verkürzen, darf ich euch sogleich den nächsten text 347. | traurigkeit vorzustellen. es ist ein sehr melancholischer text. eventuell haltet ein taschentuch bereit.

genug der langen vorrede, hier ist er auch schon:

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347. | traurigkeit.

Denn dei grosse tiafe traurigkeit, losst si net so afoch wegfegn oda vawehn, seit joahn klebts on dia scho dron
Dei dunklgraue trostlosigkeit, bleibt weitahin in deina sinnlosn sö bestehn, läuft mit den tränen gonz synchron
Dei vazweiflung hot di übaschwemmt, pockt di mit gwoit, jogt di panisch duachs kuaze lem, treibt di imma weida voaron
Deine soagn hom si festgeklemmt, die quölendn gedonkn wean imma weida bem, im gleichbleibendn flüstaton.

Dei bittasiasse melancholie, boaht si imma tiafa in dei heaz und in dei sö, vasinkst glei in a depression
Dei ongeboane anomalie, rotiat ständig, steht niemois stü auf da söm stö, host alleagische reaktion
Dei unglück kumt sötn allan, a steta tropfn höhlt deine kroftreseavn aus, und füllts mit negativn schlomm
Zueast woa die not no gonz klan, explosionsoatig woas donn vü gressa ois a haus, ois giarig aufgsaugt wie a schwomm.

      Do leida host die möglichkeit zua umkeah scho längst vaposst, die kreizung host jo söbst zasteat
      Do leida trogst du gonz alla diese tonnenschweare lost, dei vaontwoatung hot si net bewäaht
      Do leida san da deine rechte scho längst obeakonnt woan, host deine pflichtn vaobsäumt
      Do leida host die kontrolle üba dei lage valoan, und host dei topfakeit scho längst varäumt.

Denn dei grosse tiafe traurigkeit, grobt scho seit joahn in dia a endloses labyrinth, oba da ausgong bleibt vaschoin
Dei dunklgraue mutlosigkeit, valiat jedn festn hoit in diesm leichtn wind, nua dei hüfeschrei is ongschwoin
Dei letzte hoffnung schmüzt und zafliesst, jeda winzigste funkn vaglüht ohne beweis, füa sei voahondne existenz
Dei eigne peason a pessimist, ois negative draht si bei dia nua no im kreis, ignoariast diese diffarenz.

Dei honigsaure resignation, lähmt dei progressiv vafeindete vitalität, bist ausgrutscht on da glottn wond
Und diese kloare situation, übatrifft effektiv jede oat von qualität, und zabricht jedn widastond
Und dei dopplt valogne moral, duachstösst mit lautem knoi dei vakeahte philosophie, züchtigst dei panische ongst
Vasendest a unsichtboas signal, die entschlüsselung braucht vü zeit und a therapie, die du von oin hia valongst.

Nua a blick in deine augn hot scho genügt, san wie a offnes buach, die seitn zrissn und mit fleckn übasät
Deine gefühle wuadn scho vüz oft zapflügt, wach zuadeckt mit an tuach, nua im spiegl siagst dei eigne realität
Nua a blick in deine augn hot scho ausgreicht, san wie a mikroskop, ois schlechte woxt und gedeiht und wiad riesngross
Deine gefühle san von traurigkeit vaseicht, bei dia gehts nua beagob, vielleicht findst den schlüssl füa dei voahängeschloss.

      Do leida is dei option obglaufn und gänzlich vabraucht, host die frist afoch übasehn
      Do leida san oi deine traim im söbstmitleid untataucht, vagisst jetzt dein tränenhahn abzudrehn
      Do leida is dei legalität ziemlich vom rond entfeant, stroiht in an desolatn schein
      Do leida host du deine innren wünsche scho längst entkeant, und eastoast afoch scho vüz oft zu stein.

            Denn dei traurigkeit brennt so intensiv wie a feia in da kötestn nocht
            Denn dei traurigkeit brodlt und raucht scho wie a vuikan mit eruptiva mocht
            Denn dei traurigkeit explodiat in zeitlupe zu an parasitäan feind
            Denn dei traurigkeit hot scho vüz oft dei peaveas missbrauchte unfähigkeit beweint.

Denn dei grosse tiafe traurigkeit, spült oi dei freude und motivation weit hinaus, dei lebmseinstellung sitzt fest
Dei dunklgraue distanziatheit, jublt und belohnt mit an frenetischn applaus, beim bestondenen obweahtest
Dei katastrophal stumpfa zuastond, intensiviat dieses chaos zu an neblmea, ka heilungsvafoahn is in sicht
Deine spuan valaufn si im sond, bist scho vü zu schwoch füa a beinhoate gegnweah, siagst ois in an gonz ondan licht.

Dei lieblich heabes eascheinungsbüd, mocht kan guadn gesomteindruck auf dei söbstvatraun, bist vaschwommen und gonz unschoaf
Dei moascha varosteta schutzschüd, hot keabm und risse onghäuft im deim lebmsraum, do es büdet si ka wundschoaf
Dei ruin steht scho voa deina tüa, die oxt zahockt des vamodate hoiz spielend leicht, eafindest di jetzt net meah neu
Zruck bleibt nua a hochgiftigs geschwüa, dei strohlende kroft valoan, dei aura scho gebleicht, woast deim eignen weg niemois treu.

Nua a blick in deine augn hot ois ausgsogt, san wie a feanroah, die weite deina gedonkn is donn gonz nah
Deine gefühle wuadn scho vüz oft vaklogt, gemeisslt in marmoa, spün vasteckn in diesa lebmsarena
Nua a blick in deine augn hot ois eafüllt, kumt an orakl gleich, nua dei eigne zukunft hot si in luft aufglöst
Deine gefühle hom dei traurigkeit enthüllt, woatst auf den letztn streich, vielleicht hot si diesa schlüssl voa dia entblösst.

      Do leida hot si goa ka ondre peaspektive eagem, host dein blickwinkl net vatauscht
      Do leida reicht dei meditation net aus um hia zu schwem, denn du host net deina innren stimm glauscht
      Do leida homs die privilegien scho längst obeakonnt, dei immunität woa scho längst korrupt
      Do leida bist du net resistent gegn dei feindeslond, denn du host di donn ois feigling entpuppt.

            Denn dei traurigkeit lodat höllisch hass wie a feiasbrunst in da koidn nocht
            Denn dei traurigkeit hot auf deim kometn a infeano da gefühle entfocht
            Denn dei traurigkeit zaspringt in tausend stück und fügt si von alla wieda zomm
            Denn dei traurigkeit valiat scho vüz vü on gwicht und beweint des tränensyndrom

                  Und pletzlich host du dei traurigkeit voi und gonz akzeptiat
                  Und pletzlich host du dei traurigkeit höchst feialich zelebriat
                  Und pletzlich host du dei traurigkeit voa mia bluadig seziat
                  Und donn hot si dei traurigkeit auf ewig in dia manifestiat.

Denn dei grosse tiafe traurigkeit, vatreibt auf ewig dei lochn, dein humoa, dei lust, nua da regn woscht di donn rein
Dei dunklgraue unkenntlichkeit, hot gonz spontan deine vün föhla beeinflusst, und zastean jedn neuen keim
Olle zuvasicht weicht da skepsis, wözt deine vün probleme auf deim weg voa di hea, die grösse und onzoih bleim gleich
Woatest scho long auf die nemesis, oi deine lügn san freigegebm zum vazeah, besondas in deim lichtbereich.

Dei aufreizend beissendes elend, vaströmt laut heulend und heazzareissend sei vadeam, dei sönschmeaz pulsiat beinhoat
Und jeds wesentliche element, befreit si vom berüchtigtn dunklen schottnläam, hättst da dein atem glei easpoat
Denn diese foin hot peafekt zuagschnoppt, in diesm laufrad drahst di scho seit joahn nua im kreis, bist von deine mängl umgem
Wuadest von deim frein wün eatoppt, stehst jo sowieso imma nua aufm foischn gleis, konnst net amoi meah dein kopf hem.

Nua a blick in deine augn is des scho weat, da spiegl sogt d‘woahheit, easchrickst di voa jedm unscheinboan detail
Deine gefühle host guad vasteckt und eingspeat, bist nie dazu bereit, eagreifst vüz ungeschickt des oide rettungsseil
Nua a blick in deine augn hot ois eakläat, reinigen deinen weg, do die kronkheit hoit des zepta scho in da hond
Deine gefühle hom dei traurigkeit genäaht, suachst scho den woiknsteg, vielleicht is dem schlüssl sei zuhaus unbekonnt.

      Do leida hot si die woahscheinlichkeit varechnet, vazählt, denn dei lem woa eaeignislos
      Do leida wuadn deine vün frogn sogleich gepfählt, jede ontwoat eahoit den gnodnstoss
      Do leida host du hia die disziplin äussast schwea valetzt, dei vahoitn hot ois vastimmt
      Do leida host du diese traurigkeit völlig foisch eingschätzt, gonz nockt host du füa dei lebm getrimmt.

            Denn dei traurigkeit donnat und blitzt dröhnend laut und grell in da kötestn nocht
            Denn dei traurigkeit saugt wie a schwoazes loch ois auf und ziagt in die wüde schlocht
            Denn dei traurigkeit suacht scho giarig nochm licht, denn donn host des ende eareicht
            Denn dei traurigkeit beweint vasinkend iah eigne wöd und is dabei hearongreift.

                  Und pletzlich host du dei traurigkeit voi und gonz akzeptiat
                  Und pletzlich host du dei traurigkeit höchst feialich zelebriat
                  Und pletzlich host du dei traurigkeit voa mia bluadig seziat
                  Und donn hot si dei traurigkeit auf ewig in dia manifestiat.

                        Fühl mit dia mit, jedn anzelnen schmeaz eatrog i nua füa di gonz allan
                        Spia di gonz nah, lächle dei traurigkeit mit vü liebe aufs heazlichste an
                        Streichl di sonft, zeig da gonz offn meine gefühle füa dei leidnszeit
                        Vagiss di nie, denn tiaf in mia drin vaspüa i scho an hauch von traurigkeit.

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Geschrieben am 07./08./09./10. jänner 2016.pk.
Überarbeitet am 10./11. februar 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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ein herzliches dankeschön für euer interesse, eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen steckt. vielen lieben dank dafür.
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danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.