Samstag, 30. September 2017

326. | gegnteu.

hallo, meine lieben treuen leserinnen und leser, liebe süchtige textmaniacs.

der nächste text steht in den startlöchern. also es darf wieder interpretiert werden, was dieser schreibsüchtige wohl gemeint hat.

auch der vorgänger text 405. | sinn wurde von euch sehr brav durchstöbert. danke dafür.

nun zum nächsten text: 326. | gegnteu.
er begegnet seiner angebeteten jeden tag und glaubt, er kann sie einfach so ignorieren. aber ganz im gegenteil. er fühlt sich immer noch zu ihr hingezogen...

ich will euch nicht allzu lange auf die folter spannen: hier ist der text auch schon.
wünsche ein abenteuerliches lesevergnügen.

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326. | gegnteu.

Bitte sog ma wo is nua diese tüa, bitte valong von mia donn ka hohe gebüah
Diese situation is so kompliziat, hob mi jo söbst so tiaf do hineinmanövriat
Mecht von hia endlich entfliehn, muass jetzt an endgültign schlussstrich ziehn
Bitte gib ma jetzt no genügend zeit, bitte schenk ma gnua geduid ois aufmeaksomkeit
Muass east die passlteile no soatian, muass olle stana vom mosaik korrigian
Die onzoih is grenznlos, foamen und foabm san a eigna kosmos.

Bitte entwia ma dieses hinweisschüd, bitte eakläa ma mei innres sölisches büd
Meine woogschoin hom si ziemlich vaschom, mei liebesgflecht hot si vaflochtn und vawom
Die knotn hom si vastrickt, diesa feina fodn mochts so vazwickt
Bitte gib ma endlich des lösungsbuach, bitte vatrau auf mein ollaletztn vasuach
Hob afoch nua den schlüssl wo valoan, do des schloss dazua wuade no net auseakoan
Hob den code no net duachschaut, leichte panik hot si scho in mia aufgstaut.

      Beruhig mi gonz alla nua duach dein zoatn onblick, mei hitzewallung kühlt a scho ob
      Im gegnteu du brichst ma no moi mei schwoches gnick, und bringst mi direkt in mei tiafs grob
      Beruhig mi gonz alla nua duach dei ausstrohlungskroft, meine heazschläg hom si seah ongstrengt
      Im gegnteu du host an vuikan zum ausbruch brocht, und üba mia an bannspruch vahängt.

Bitte sog ma do wonn mei flucht beginnt, bitte varot ma den weg ausm labyrinth
Bin von da finstanis gänzlich eingspeat, unhamliche gräusche hom mei ongst no genäaht
Mecht aus diesm sumpf obhaun, muass jetzt afoch meim instinkt blind vatraun
Bitte gönn ma jetzt nua a kuaze rast, bitte hiss die weisse fahne auf diesm mast
Hob fost olle kroftreseavn vabraucht, die letztn eneagieschüb san a boid varaucht
Mei battarie is boid lea, des auflodn gschiacht nie ohne gegnweah.

Bitte übasetz ma donn diese schrift, bitte bring jetzt die vün schottn ausm licht
Die phantasie täuscht, beschwindlt und blendt, die woahheit hot si von da wiaklichkeit getrennt
Lieg einsom in kettn glegt, nua meine gedonkn hom si bewegt
Bitte easpoa ma jetzt mei liebesbem, bitte zeig ma die ondre seitn von meim lem
Hintam spiegl gibts do a wundalond, vielleicht hoitst und wäamst du doat mei eiskoide hond
Des zittan hot mi beleaht, des feia längst ealoschn, die glut zasteat.

Denk die gonze zeit drüba noch, wie i do wieda rauskumm aus diesm tiafn loch
Zamarta mia scho mei gehian, wie konn i die vün komplikationen entwian
Meditia scho in da natua, brauch an onhoitspunkt, an hinweis, a zeichn, a spua
Schreib ma jede klanigkeit auf, do mei neavosität mündet in an amoklauf.

      Beruhig mi gonz alla duach dein innren sonnenschein, mein schutzschüd hob i scho längst hochgfoahn
      Im gegnteu du säst jedesmoi an liebeskeim, und schickst ma gnua engl in heaschoan
      Beruhig mi gonz alla duach dei sonfte schüchtanheit, host die bremswiakung vom puis vastäakt
      Im gegnteu du host mein traum und mein wunsch befreit, und host mein zwiespoit goa net bemeakt.

            Konn mi net meah konzentrian, wüad om liabstn deseatian, wü afoch nua foatgehn
            Wüad donn niemois wiedakeahn, konn mi net dagegn weahn, wiast des afoch nie vastehn
            Muass diese gschicht ausradian, mei gedächtnis liquidian, es gibt ka wiedasehn
            Host des gegnteu eareicht, bin donn von meim weg obgschweift, wü dei liebe aufdrehn.

Bitte öffne mia do fensta und tüan, bitte valong von mia kane hohn gebüahn
Hob vagessn wo mei obstöplotz is, dieses riesige haus beschützt a geheimnis
Jeda wüafl is a raum, glöste rätsl londn om ufasaum
Bitte gib ma dei gonzes potential, suach scho noch an geeignetn material
Gonz alla fühl i mi easchöpft und schwoch, die vaschiedenen figuan vawian mi beim schoch
Jeda zug is mei ruin, hob ka konzentration und ka disziplin.

Bitte schmuggl mi aus diesm valies, bitte zeig füa mei kronke liebe vaständnis
Die kettn und fessln hob i scho gsprengt, hob die beweise vabronnt, vagrom und vasenkt
Om end vom tunnl a licht, auf diesm weg hot des recht auch a pflicht
Bitte ziag füa mi kan kuazn groshoim, bitte entlea do endlich moi die wossaschoin
Nimm mei schicksoi söbst in die eigne hand, hob mi mit da föhlaquote völlig vaplant
Ond woahscheinlichkeit net docht, und scho is mei grundgerüst wieda zommkrocht.

Hob die gonze zeit übalegt, wie i die foitüan donn übalist auf mein fluchtweg
Mei kopf raucht voa aktivität, muass die barriean zastean füa die sensibilität
Vasenk mi in mei eignes sein, suach nochm richtign augnblick im sonnenschein
Vafoss jetzt scho a togebuach, bedeck mein amoklauf mit an bluadigrodn tuach.

      Beruhig mi gonz alla nua duach dein augnaufschlog, deine funkn sprühn genau ins nest
      Im gegnteu du vafüahst mi jedn anzlnen tog, und schickst mi glei zu an drogntest
      Beruhig mi gonz alla duach dei holde lieblichkeit, meine sinne gehn auf noamal zruck
      Im gegnteu du bringst mi zum bem füa olle zeit, und setzt mei heaz gonz schee unta druck.

            Muass des gestan reflektian, wüad so gean ois zruckdatian, wü afoch nua obhaun
            Füa mi gibts donn ka zurück, suach woondas donn mei glück, konnst ma net meah vatraun
            Deaf net zvü drüba sinnian, muass mein vastond reparian, muass des ois no vadaun
            Vom gegnteu übazeugt, hob mein weg zruckvafoigt, mecht mei liebe dia einbaun.

                  In mein innan rüaht si die schlong, zischt, beisst und spritzt iah gift in mei bluad
                  Donn hebt si endlich da voahong, du host mi küsst, liebkost und laut gschnuat
                  Do des gegnteu woa da foi, zischt, beisst und spritzt dei gift in mei bluad
                  Übahea des alarmsignoi, im traum host mi küsst, liebkost und laut gschnuat.

Bitte gib do endlich den startschuss frei, bitte entschuidige mei sinnloses geschrei
Die zwickmühle hot mi gänzlich einkreist, mei ois-sicha-glaubta zug is total entgleist
Chaos is mei zweite haut, dicke woikn hom si üba mia zommbraut
Bitte valetz net mei recht auf gleichklong, bitte drah endlich die zeit gonz zruck zum onfong
Vielleicht gibts do an schmettalingseffekt, donn wäa mei einsoma weg no gonz staubbedeckt
Ka echo wäa donn vahoit, kana hätt donn die tüa voa da nosn zuaknoit.

Bitte gib ma kan grund füa traurigkeit, bitte spendia ma an teu von deina nocktheit
Es reichn die tränen vom wossafoi, stüazn si hundate meta ins grüne toi
In mia is öd, kahl und lea, die suche noch liebe is doat seah schwea
Bitte untasuach mi von a bis zett, bitte übaprüf endlich mei intimität
Hob die sehnsucht scho iagendwo valoan, die begiadn san getjunte liebesmotoan
Ois varostet und lädiat, meine gefühle hom si wieda blamiat.

Hob jetzt donn mei logik eingschoit, diese bruckn füaht üban fluss in an kronkn woid
Bin mit meina weisheit om end, die uaoidn bam brauchn dringend a glücksmoment
Vatiaf mi jetzt in mei umlond, siag dei aura stroihn om weit entfeantn horizont
Hob büda mit pinsln traktiat, hob donn mein amoklauf hintahea analysiat.

      Beruhig mi gonz alla nua duach dein lächlnden mund, die zung mocht deine lippm gonz feucht
      Im gegnteu du drängst mi in an liebesobgrund, und host doat mei heazeleid onghäuft
      Beruhig mi gonz alla duach dein heissn sexappeal, bekomm donn wieda gonz koide händ
      Im gegnteu du entfochst in mia a feiaspiel, und losst mei sö fliagn bis zum end.

            Deaf mi söbst net amputian, mei battarie aktivian, donn afoch nix wie weg
            Bleib afoch on diesm oat, von mia heats donn a ka woat, bin imma om söbm fleck
            Muass mi söbst ausbalancian, muass mi söbst nei installian, dei suche hot goa kan zweck
            Do des gegnteu hot recht, mei rückzug woa wiaklich echt, mei liebe wü dei dreieck.

                  In mein innan rüaht si die schlong, zischt, beisst und spritzt iah gift in mei bluad
                  Donn hebt si endlich da voahong, du host mi küsst, liebkost und laut gschnuat
                  Do des gegnteu woa da foi, zischt, beisst und spritzt dei gift in mei bluad
                  Übahea des alarmsignoi, im traum host mi küsst, liebkost und laut gschnuat.

                        Lösch endlich mein sölischn brond, im gegnteu du host mi imma meah aufgheizt
                        Bewoah mi do voam treibsond, im gegnteu du host mi imma meah gereizt
                        Heil mi voa da onziehungskroft, im gegnteu bist a wundascheena magnet
                        Schick mi net in die liebesschlocht, im gegnteu i fliag bereits mitm komet.

Bitte hoi mi endlich von hia hearaus, bitte schenk ma do wieda moi an blumenstrauss
Gfrei mi imma so seah auf dein besuch, hea dei muamln von iagendan komischn spruch
Des soiz da augn easchreckt, host meine tram jetzt zum lebm eaweckt
Bitte send ma dein woamen keaznschein, bitte bemoi mit vü liebe den koidn stein
Dei sonfte wäame umhüllt mei heaz, mei sö, kuschl mi sogean in dei somtweiches fö
Drausst is a eisiga wind, in deim bauch spiast des strompln von deim kind.

Des viele grübln mocht mi miad, meine augnlida wean schwea, wuadn sabotiat
Fühl mi auf amoi luftig leicht, fliag wie a woikn, wache fedan hom mi donn gstreift
Mei lebm is jetzt wie a füm, eainnarungen befoin mi in apruptn schüm
Hob jetzt a lächln in meim gsicht, duach mein amoklauf eastroiht ois in an ondan licht.

      Beruhig mi gonz alla nua duach dei himmlische stimm, dei liad wiegt mi zäatlich in den schlof
      Im gegnteu du setzt mi unta strom gonz intim, und vapasst ma a softige strof
      Beruhig mi gonz alla nua duach dei lochendes heaz, deine grossn augn san endlos tief
      Im gegnteu du schickst mi mit blitz und donna obwäats, und dirigiast mi auf a riff.

            Brauch jetzt wieda frische luft, und dein siassn blumenduft, vom eadbodn vaschluckt
            Fühl mi scho so eingeengt, zwischn hoiz und stein einzwängt, mi hot scho ois so gjuckt
            Muass mi jetzt söbst no sondian, muass mi jetzt no stimulian, bin sonst hia unbefugt
            Hob des gegnteu valoan, mei weg zruck woa scho zuagfroan, mei liebe hot di zadruckt.

                  In mein innan rüaht si die schlong, zischt, beisst und spritzt iah gift in mei bluad
                  Donn hebt si endlich da voahong, du host mi küsst, liebkost und laut gschnuat
                  Do des gegnteu woa da foi, zischt, beisst und spritzt dei gift in mei bluad
                  Übahea des alarmsignoi, im traum host mi küsst, liebkost und laut gschnuat.

                        Giess endlich wossa auf mein stein, im gegnteu jede blume hot a eignes gfüh
                        Bring mi do endlich wieda heim, im gegnteu gehst gemeinsom mit mia duachs zü
                        Loss net zvü tränen auf mi foin, im gegnteu donn is da bodn wieda gwüazt
                        Vagiss jo net di onzuschnoin, im gegnteu donn host mei woatezeit vaküazt.

                              Jetzt endlich lieg ma nemanond, gehüllt in an saubaren gewond
                              I hoff du host ma jetzt vaziehn, im gegnteu, wüsst jetzt von hia fliehn
                              Mei amoklauf woa zu peafekt, auf mi woat scho des nächste projekt
                              I hoff du vazeihst jetzt mein tun, im gegnteu, wüsst di no net ausruhn.
  
      Beruhig mi gonz alla nua duach dein zoatn onblick, mei hitzewallung kühlt a scho ob
      Im gegnteu du brichst ma no moi mei schwoches gnick, und bringst mi direkt in mei tiafs grob
      Beruhig mi gonz alla nua duach dei ausstrohlungskroft, meine heazschläg hom si seah ongstrengt
      Im gegnteu du host an vuikan zum ausbruch brocht, und üba mia an bannspruch vahängt.

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Geschrieben am 29./30. september // 01. oktober 2015.pk.
Überarbeitet am 25. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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ein grosses dankeschön an euch für euren besuch.
euer phil

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Montag, 11. September 2017

325. | mei hoss.

hallo meine lieben textmaniacs. nach euren braven leseminuten oder sogar lesestunden darf ich euch sogleich den nächsten text präsentieren, der da lautet: mei hoss. hierbei geht es um eine unerfüllte liebe, die sich mit der zeit in hass verwandelt. trotzdem will er sie nicht loslassen.

da ich ja wieder angefangen habe, neue texte zu schreiben, werde ich die nummer 401. als nächstes veröffentlichen. mittlerweile sind schon wieder 4 neue texte entstanden. diese neuen texte fasse ich wieder zu einem buch zusammen: buch 4 - pyramidenstürme.

die texte 251.-400. werde ich hoffentlich noch dieses jahr binden lassen (buchbinderei) oder aber einfach in einem copy-shop drucken lassen. titel: buch 3 - nebelberggräber.

dies nur als kurze info. so. jetzt ist aber genug: hier ist er auch schon:

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325. | mei hoss.

Geh ma aus den augn, loss mi afoch in ruah, schleich di aus meim zimma, moch die tüa von draussn zua
Hob jetzt scho gnua duachgmocht, loss mi endlich allan, wü di nua jetzt net sehn, mei heaz is a grossa stan
Bitte sog a ka woat, schau mi net so liab on, vatreib jetzt deinen duft, hob gefühle wie a monn
Muass di jetzt ignoarian, füa mi bist unsichtboa, muass jetzt ois vagessn, mei heaz liegt scho im laboa.

Geh ma aus den augn, sei do endlich moi stü, redest so vü unsinn, des is ka beliebigs spü
Schoit di endlich moi aus, denn des is mei revia, muass mei eneagie spoan, mei heaz zreisst leicht wie papia
Bitte sei afoch ruhig, vadienst mei liebe net, valoss jetzt diesn raum, denn jetzt is scho vü zu spät
Füa mi bist nua no luft, mit kana wimpa zuckt, muass jetzt ois vabrenna, mei heaz on da wond zadruckt.

      Meine tränen vasoizn dia dei lebm, mei dröhnendes geschrei vauasocht dia a gänsehaut
      Meine bluadign händ wean da vagebm, mei wieda geboarena hoss is endlich hass auftaut
      Meine phantasien san peaveas und brutal, bei mein wüdn lochn bekommst donn panische ongst und fuacht
      Meine gedonkn valian jede moaral, mei nei geboarena hoss hot scho vüz long noch dia gsuacht.

Geh ma aus den augn, sog net auf wiedasehn, bin no vü zu vakrompft, muass da endlich widastehn
Bringst mi net zum weinen, nua kane lügn meah, vabrauch net mein atem, mei heaz is innalich lea
Bitte geh ausm licht, dei scheeheit hot mi blendt, vaschwend jetzt net mei zeit, hob mi scho wieda varennt
Nimm von dia ka notiz, füa mi bleibst jetzt vaschoin, muass jetzt ois vagrobm, mei heaz is scho vüz tiaf gfoin.

Geh ma aus den augn, vatrog dei sein net meah, bist jo imma no do, du mochst mei lebm vüz schwea
Muass i di east bedrohn, schlog da geane ins gsicht, stühst ma scho mein vastond, mei heaz valiat scho on gwicht
Bitte stö di ins eck, du engl in peason, loss di fedan und tean, wiafst mi in frischn beton
Du gheast afoch bestroft, in wossa untataucht, muass jetzt ois guad vadaun, mei heaz host du donn missbraucht.

Und pletzlich nochm nächstn heazschlog, vawondlt si die liebe in koitn blindn hoss
Und donn bei ana sinnlosn frog, sprühn glühende vahosste funkn in a ölfoss
Und pletzlich is donn ois eskaliat, die prekäre situation is ins chaos gstüazt
Und donn hob i nua no improvisiat, hob mein hoss donn no mit deina liebe reichlich gwüazt.

      Meine tränen sogn meah ois nua a woat, mei heulendes gschrei losst da deine hoa zu beage stehn
      Hob meine unschuidign händ nua ongstoat, mei aufeastondena hoss wiad si imma höha drehn
      Mei kreativität is jetzt grenznlos, mei unkontrolliats lochn hot di ausm konzept brocht
      Meine gedonkn eantn an hoatn stoss, mei hearonwochsenda hoss hot scho vüz long on di docht.

            Mei besta freind is mei hoss, befreit mi endlich von diesn sölischn quoin
            Mei besta freind is mei hoss, mecht endlich die foitandn schmeazn übamoin
            Mei besta freind is mei hoss, vagiss donn endlich diese sinnlose gschicht
            Mei besta freind is mei hoss, olle eainnarungen vabrennen im licht.

Geh ma aus den augn, hob jetzt endgültig gnua, da schmeaz sitzt no tiaf drin, vaknot jetzt dei liebesschnua
Stüaz ins bodnlose, bleib glei liegn doat unt, kana vamisst di donn, mei heaz foit in an obgrund
Bitte schleich di von do, denn du riachst jo so guad, zaspring in tausend stück, vaobscheu di bis aufs bluad
Fühl mi scho eingeengt, raubst ma mein sauastoff, muass jetzt ois vanichtn, mei heaz zaklüftet und schroff.

Geh ma aus den augn, bist so koid wie a fös, red ma des jetzt ois ein, mochst mi imma no neavös
Vawisch jetzt deine spuan, hob ois desinfiziat, hoit endlich moi dein mund, mei heaz scho ziemlich vawiat
Bitte fliag afoch weg, dei lächln mocht varuckt, gib da an hoatn tritt, bist a nebmprodukt
Pock deine sochn zomm, es gibt ka wiedasehn, muass jetzt ois obreibm, mei heaz deaf si net umdrehn.

Und pletzlich nochm nächstn heazschlog, vawondlt si die liebe in koitn blindn hoss
Und donn beim nächstn dialog, springen glühende vahosste funkn in a ölfoss
Und pletzlich hot si donn ois vaschom, die sympathischn wön san gegn die obscheu krocht
Und donn hob i no ois schnö onghom, hob mein hoss donn mit deina liebe ziemlich vakocht.

      Meine tränen bestätign mein zuastond, mei hysterisches gschrei losst des hasse wossa gefrian
      Wosch meine zoatn sonftn händ nua im sond, mei geniala hoss wiad üba sein feind triumphian
      Mei talent kennt kane skrupl, kan zwiespoit, bei mein höhnisch bittren lochn vakrompft dei gonzes sein
      Meine gedonkn san voigsogn mit gwoit, mei peafekta hoss konn si von dia no imma net befrein.

            Mei besta freind is mei hoss, reinigt mei kronke sö von olln liebesquoin
            Mei besta freind is mei hoss, muass meine intimstn begiadn übamoin
            Mei besta freind is mei hoss, hot des absuade obmteia ausradiat
            Mei besta freind is mei hoss, olle eainnarungen wuadn eliminiat.

                  Mei hoss losst si net zügln, aufhoitn, bremsn oda auch dressian
                  Mei hoss muass sie jetzt ständig entfoitn, muass des bese simulian
                  Mei hoss soi si zateiln und aufspoitn, muass jetzt die liebe schockian
                  Mei hoss deaf jetzt mei lem umgestoitn, umfoamen und renovian.

Geh ma aus den augn, konn füa nix garantian, findst da eh kane freind, mi woitst jo net akzeptian
Reiss da on deine hoa, da goign scho aufbaut, ziag donn die schling fest zua, mei heaz hot da net vatraut
Bitte zöga net zlong, dei figua is a traum, do du gheast donn zahockt, schlofst donn friedlich untam baum
Reiss da dei haut vom leib, wiast donn endlich vaschluckt, muass jetzt ois obschleifn, mei heaz is unbeeindruckt.

Geh ma aus den augn, gehst ma om oasch voabei, du mochst mi aggressiv, bist ma scho einalei
Hobs jetzt übawundn, bin gegn di immun, schleuda di on die wond, mei heaz braucht a tonikum
Bitte bleib ewig fean, dei mund so feucht und rot, druck afoch auf den knopf, bekommst a lebmsvabot
Vakauf do jeds oagan, is füa an guadn zweck, muass jetzt ois entfeanen, mei heaz is no unbefleckt.

Und pletzlich nochm nächstn heazschlog, vawondlt si die liebe in koitn blindn hoss
Und donn beim letztn monolog, fliagn glühende vahosste funkn in a ölfoss
Und pletzlich is ois spieglvakeaht, die reflexion hot si um hundatochzg grad vadreht
Und donn hob i mi dagegn gweaht, hob mein hoss donn no mit deina liebe fest vanäht.

      Meine tränen hom da des vasprechn gem, mei explosives gschrei losst di sekundnschnö eastoan
      Zasäg mit meine händ deine letztn strem, mei gewoitiga hoss hot da ewige rache gschwoan
      Meine fähigkeitn san scho unbegrenzt, mei unhamlichs lochn hot den hintahoit net vasteckt
      Meine gedonkn wütn imma ungebremst, mei mächtiga hoss hot dei nockte sö wieda obdeckt.

            Mei besta freind is mei hoss, massiat mei geschundne sö, meine liebesquoin
            Mei besta freind is mei hoss, muass meine lüstanen sehnsüchte übamoin
            Mei besta freind is mei hoss, hot oi meine heilign oagien ausgmeazt
            Mei besta freind is mei hoss, hot olle eainnarungen bluadig eingschwäazt.

                  Mei hoss losst si net bändign, zähmen, obrichtn oda eaziehn
                  Mei hoss wü ständig imma wos nehmen, des bese konn net entfliehn
                  Mei hoss vapflonzt an hochgiftign keim, muass jetzt die liebe zastean
                  Mei hoss deaf dei lebm zu sond zareim, dei lem deaf niemois wiedakeahn.

                        Mei heaz und mei sö woin di jo liebm, do mei hoss hots strikt negiat
                        Hob da meine gefühle aufgschriebm, do mei hoss hots annuliat
                        Mei heaz, mei sö wean so gean bei dia bliebm, do mei hoss hots untasogt
                        Nua du host meine gfühle vatriebm, mei hoss hot dei liebe vajogt
                        Denn nua du host meine gfühle vatriebm, mei hoss hot nua dei liebe vajogt.

Drum geh ma aus den augn, loss mi afoch in ruah, schleich di aus meim zimma, moch die tüa von draussn zua
Hob jetzt scho gnua duachgmocht, loss mi endlich allan, wü di nua jetzt net sehn, mei heaz is a grossa stan
Bitte sog a ka woat, schau mi net so liab on, vatreib jetzt deinen duft, hob gefühle wie a monn
Muass di jetzt ignoarian, füa mi bist unsichtboa, muass jetzt ois vagessn, mei heaz liegt scho im laboa.

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Geschrieben am 26./27./28. september 2015.pk.
Überarbeitet am 25. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Donnerstag, 7. September 2017

324. | wettagott.

hallo, meine lieben!
ich darf euch auch schon wieder den nächsten text präsentieren. wie der titel es bereits verratet: es geht hier ums wetter.
danke für eure treue und für euren besuch.

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324. | wettagott.

I gfrei mi wonns draussn regnet, wonn die woikn so richtig iah flüssigkeit valian
Und i gfrei mi wonns draussn schneit, wonn die weissn kristalle wie steane floareszian
I gfrei mi wonns draussn haglt, wonn die köana donn wie geschosse vom himml foin
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do des viele noss sommlt si donn zu ana flut, und übaschwemmt des lond und löscht die glut
Da viele schnee vagrobt und eastickt ois unta sich, glitzat wie a diamontnteppich
Die schwean eisbälle zastean haus und die natua, hintalosst a komplett sichtboare spua.

      Denn da wettagott mecht mit uns nua spün, denn niagends heascht a peafektes gleichgewicht
      Denn da wettagott konn net richtig zün, imma wieda hoit ea üba uns gericht
      Denn da wettagott hot des letzte woat, denn niagends wiad unsre scheene wöd vaschont
      Denn da wettagott hot on goa nix gspoat, imma wieda zeigt ea uns sei woahre front.

I gfrei mi voi wonn da wind weht, wonn ea seine gschichtn und geheimnisse eazöht
I gfrei mi wonn die sonne scheint, wonn iahre eastn stroihn donn die dunklheit eahöt
I gfrei mi wonn da mond aufgeht, wonn animalisch wüde trieb sei vois gsicht onheuln
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do so a laus lüftal mutiat pletzlich zum oakan, do hüft nua a evakuiarungsplan
Do des heisse licht mocht a lond donn öd, wüst und lea, hintalosst nua no a riesigs sondmea
Da monn im mond lächlt scheinheilig auf uns hearob, und singt a traurigs liad bei unsam grob.

I gfrei mi wonn da schnee donn schmüzt, wonn die eastn blumen zoghoft iah kopfal eahem
Gfrei mi wonn d‘natua übaquillt, wonn iahre früchte mensch und tia  noahrung gem
I gfrei mi wonn des laub vawökt, wonn die leichtendn foabm meine augn eafreun
Denn i gfrei mi auf jede joahreszeit, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do die eisdeckn is trügarisch, seah dünn und schwoch, duach an klan stan entsteht scho a loch
Do da übafluss ändat si schnö zua hungasnot, seichn wütend krassian, bringen nua tod
Do pletzlich vawondln si die bam zum geistawoid, nua des skelett heat des glockngeläut.

      Denn da wettagott hot uns nua benutzt, denn niagends is d‘harmonie grenznlos
      Denn da wettagott hot uns d‘fliagl gstutzt, imma wieda vasetzt ea uns an hoatn stoss
      Denn da wettagott hot die gonze mocht, denn niagends wean schware föhla vaziehn
      Denn da wettagott hot nua no laut glocht, imma wieda gibt ea uns sei medizin.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dei schicksoi söbst in sei hond nimmt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, dia deine lebmsnotn vastimmt
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia die zehn plogn grinsend schenkt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, wieda moi an treffa vasenkt.

I gfrei mi auf donna und blitz, die stoake eneagie reinigt die aufglodne luft
I gfrei mi wonn da beag zareisst, wonn des heisse magma endlich noch an ausgong sucht
I gfrei mi wonn die eade bebt, wonn die eadplottn pletzlich mit vü gwoit kopulian
Denn i gfrei mi, doss die natua no lebt, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, muass nua akzeptian.

Do die entlodung eazeugt net nua hitzn und licht, die freigsetzte druckwön a knochn bricht
Do aschewoikn vateiln finstanis und vadeam, füa longe zeit gibts donn a oatnsteam
Do da einstuaz da häusa foadat traua und tod, wieda heascht hia elend und grosse not.

I gfrei mi wonn da tog eawocht, die nein aufgom hom scho sehnsüchtig auf mi gwoat
I gfrei mi auf mei wohnungstüa, noch getanem schoffn hob i wieda freizeit gspoat
I gfrei mi wonn die nocht beginnt, kum longsom zu ruah und da schlof tramt tiaf von lichtstroihn
Denn i hoff, doss wieda an moagn gibt, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do da söbst aufealegte stress deaf net explodian, sunst konn ma si boid goa net meah gscheid riahn
Do jeda benötigt an gsundn togesablauf, des innre gleichgwicht is oft in gebrauch
Do iagendwonn amoi taucht mei schlof in d‘ewigkeit, donn bin i füa mei letzte reisn bereit.

      Denn da wettagott hot uns nua missbraucht, denn niagends eafoahn die lügn die woahheit
      Denn da wettagott hot uns donn ongfaucht, imma wieda gwinnt die ungerechtigkeit
      Denn da wettagott ziagt in d‘letzte schlocht, denn niagends existiat friedn ohne kriag
      Denn da wettagott hot jetzt on ois docht, imma wieda zastücklt ea des gebiag.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, des leise gift in dei bluad tunkt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, in deim lebmsplan dazwischngfunkt
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia donn die racheengl schickt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, in dei traurige zukunft blickt.

                  Denn i brauch kan wettagott, dea imma nua des bese ois guad vakauft
                  Und i brauch kan wettagott, dea imma nua mit den elementn rauft
                  Denn i brauch kan wettagott, wo si ständig des guade ois bes entpuppt
                  Und i brauch kan wettagott, dea si scho ständig on da woahheit vaschluckt.

Gfrei mi wonns lem nei beginnt, da easte unschuidige schrei treibt tränen ins gsicht
Gfrei mi wonn is aufwoxn siag, auf seim eignen weg liegn stana net nua im licht
Gfrei mi auf d‘nächste generation, mei oide weisheit wiad iah recht scheene büda moin
Denn i gfrei mi auf mei letzte stufn, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do denk on a gsichate zukunft füa frau und kind, sunst bist gegnüba gfoahn völlig blind
Und hoit üba dei kind dei schützende stoake hond, sunst rennts donn amoi zvü gegn die wond
Und speicha oi deine eainnarungen guad ob, sunst vamisst das in deim engen feichtn grob.

Drum gfrei i mi wonns draussn regnet, wonn die woikn so richtig iah flüssigkeit valian
Und i gfrei mi wonns draussn schneit, wonn die weissn kristalle wie steane floareszian
I gfrei mi wonns draussn haglt, wonn die köana donn wie geschosse vom himml foin
Denn i gfrei mi aufs tägliche wetta, konn nix dron ändan, drum nutz i den tog, ma muass nua woin.

Do des viele noss sommlt si donn zu ana flut, und übaschwemmt des lond und löscht die glut
Da viele schnee vagrobt und eastickt ois unta sich, glitzat wie a diamontnteppich
Die schwean eisbälle zastean haus und die natua, hintalosst a komplett sichtboare spua.

      Denn da wettagott hot uns ois graubt, denn niagends is die lebmswoog korrekt geeicht
      Denn da wettagott hot uns entlaubt, imma wieda hom die frogn kan eareicht
      Denn da wettagott druckt den rotn knopf, denn niagendwo gibts a sichres vasteck
      Denn da wettagott wiaft ois in an topf, imma wieda ziagt ea uns olle in den dreck.

            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, dia voa da nosn die tüa zuaknoit
            Und auf an schlog, hot da wettagott, von dia dein otem donn zruckghoit
            Drum nutz den tog, bevoa da wettagott, di in a fiese foin lockt
            Und auf an schlog, hot da wettagott, dia dei sö jetzt brutal zahockt.

                  Denn i brauch kan wettagott, dea imma nua des bese ois guad vakauft
                  Und i brauch kan wettagott, dea imma nua mit den elementn rauft
                  Denn i brauch kan wettagott, wo si ständig des guade ois bes entpuppt
                  Und i brauch kan wettagott, dea si scho ständig on da woahheit vaschluckt.

                        Hob jetzt ka ongst meah voa diesm bestialischn wettagott
                        Seine ongriffe valaufn im sond, hob sein hoss scho so sott
                        Hob afoch ka ongst meah voa diesm bluadrünstign wettagott
                        Bin endlich in sichaheit in diesm guad getoantn tiafn grob.

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Geschrieben am 01. juni 2013 /// 25./26. september 2015.pk.
Überarbeitet am 24. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.