Freitag, 8. Juni 2018

261. | liad.

meine lieben treuen mundartigen leserinnen und leser.
nach einer ziemlich langen pause darf ich euch nun den nächsten text vorstellen: 261. | liad.
wünsche ein spannendes lesevergnügen.

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261. | liad.

Suach dei eignes woahres glück, moch di aufm weg, dei easta schritt füaht di zum zü
Bestimmt föht donn scho a stück, in diesm vasteck, is a unfaires, fieses spü
Des schicksoi bringt den sta ins roin, zeitgleich vakeaht, mutiat zum schmettalingseffekt
Deine traim wean runtafoin, host ois übaheat, deine wünsche valian den respekt.

Suach dei eignes woahres lebm, zeit is relativ, vaia di net im labyrinth
Is a ewigs nehmen und gebm, sei net so passiv, dein lebmsmut vaweht da wind
Reiss di do nua amoi zomm, hoit eh dei hond, die blumen san vüz schnö vabliaht
Wea do endlich amoi fromm, fein rieslt da sond, denn i kenn do a passendes liad.

      Heul doch, flenn, wein und rea, loss deine tränen fliessn bis zum mea
      Flenn doch, heul, rea und wein, loss dei traua afoch niemois daheim
      Rea doch, wein, heul und flenn, moch jo deine soagn zu kan problem
      Wein doch, rea, flenn, deafst ruhig heuln, do eastoa jo net zu ana soizsäuln.

Suach dein eignen woahn oat, heimatlos geboan, dei zuhaus bleibt oba vaschoin
So vü tüan vaspeat eastoat, bist net auseakoan, wuadest brutal ausgraubt und bestoihn
Die wiaklichkeit is spieglbüd, host das laut vaflucht, so vü unheil auf nua an fleck
Den lebmspfeil afoch foisch züt, wiad zu ana sucht, wühlst scho ständig in schlomm und dreck.

Suach dein eignen woahn sinn, frog net nua warum, die ontwoat is net oi zu schwea
Da onfong füaht den neubeginn, ad absurdum, von doat gibts afoch ka rückkeah
Drum reiss di do nua amoi zomm, hoit do eh dei hond, des laub vawökt, blumen scho vabliaht
Schwimm endlich amoi gegan strom, schau do üban rond, denn i kenn do des richtige liad.

      Heul doch, flenn, wein und rea, deine augn tränen si scho longsom lea
      Flenn doch, heul, rea und wein, dei sönschmeaz peinigt dein lebmsschein
      Rea doch, wein, heul und flenn, moch jo deinen ballast zu kan problem
      Wein doch, rea, flenn, konnst ruhig heuln, vabrenn jo net in ana feiasäuln.

            Dieses liad is dei heiliges gebet, dieses liad wiad zu deim gebot
            Dieses liad is dei ewiges paket, dieses liad is dei rettungsboot
            Dieses liad is deine meditation, dieses liad wiad dei medizin
            Dieses liad is deine letzte bastion, dieses liad is dei adrenalin.

Suach dei eignes woahres zeichn, symbolischa akt, damit wiast übaroi eakonnt
Stöst da söbst deine weichn, ständig in kontakt, do innalich bist ausgebronnt
Dei karma voaheabestimmt, füaht ka weg voabei, fest vaschlossn jede fluchttüa
Gibt nua an, dea imma gwinnt, donn bist föhlafrei, ausgeliefat von da willküa.

Suach dei eigne woahre kroft, umhüllt di komplett, wiast do relativ guad beschützt
A rätsl bleibt die botschoft, zasteat des schochbrett, wuadest oba net untastützt
Da varot woa guad duachdocht, gross woa dei vatraun, auf diesn bruch woast net trainiat
Wuadest wieda laut ausglocht, vom uaoidn klaun, sei fratzn hot si amüsiat.

Suach dei eignes woahres licht, wiast daduach eahellt, die wäame bis ins heaz eingsaugt
Stehst boid voa an schuidgericht, des uateil wiad gefällt, oi deina gedonkn beraubt
Drum reiss di do nua amoi zomm, hoit do eh dei hond, schnee bedeckt, blumen längst vabliaht
Glaubst no imma ons phantom, renn gegn die wond, denn i kenn do des peafekte liad.

      Heul doch, flenn, wein und rea, die vün tränen mochns wossa schwea
      Flenn doch, heul, rea und wein, deine quoin vahäatn dei heaz zu stein
      Rea doch, wein, heul und flenn, moch jo deine phobien zu kan problem
      Wein doch, rea, flenn, soist gnua heuln, eatrink jo net in ana wossasäuln.

            Dieses liad is dei heilenda sinnspruch, des liad wiad zu deina mission
            Dieses liad is dei weises lebmsbuch, dieses liad is dei munition
            Dieses liad is deine philosophie, dieses liad wiad dei gegngift
            Dieses liad is deine allegorie, dieses liad is dei reseavelicht.

                  Übaroi steht gschriebm, doss dieses liad reinigt und vagibt
                  In stein gemeisslt steht, doss dieses liad jede kronkheit besiegt
                  Übaroi steht gschriebm, doss dieses liad guad und bes aufwiegt
                  Denn dieses liad singen die stean, sie woin, doss dieses liad imma weida fliegt.

Suach dein eignen woahn vastond, logisch kombiniat, gedonkngänge san gonz kloa
So vü is no unbekonnt, vüz vü amputiat, unta druck steht scho da motoa
Die synapsn gehn in streik, vabindung gekappt, untabrochn is da kreislauf
Vaschoin in da dunklheit, die foin hot zuagschnappt, fühlst di wie in an dichtn rauch.

Suach dei eignes woahres ich, bist nua a kopie, dei eigna zwilling is a klon
Eazeugt in dia an tiafn stich, manische phobie, vawondlst di in an kokon
Host di net meah in da gwoit, drahst di scho im kreis, dei eneagie hot an übaschuss
Innalich stehst voa an spoit, bist noss vom ongstschweiss, vaküazt dein übalebmsradius.

Suach dei eignes woahres liad, schreib an text dazua, spü da dei sö ausm leib
Wuadest vüz oft kritisiat, do woa ka struktua, schee longsom eakennst die woahheit
Fühlst di foablos, ohne weat, host dei gfüh valoan, tauchst tiaf im dichtn neblbrei
Host dein hüfeschrei net gheat, innalich eafroan, erkläast di söbst füa voglfrei.

Suach dei eignes woahres glück, moch di aufm weg, dei easta schritt füaht di zum zü
Bestimmt föht donn scho a stück, in diesm vasteck, is a unfaires, fieses spü
Drum reiss di do nua amoi zomm, hoit do eh dei hond, die blumen san scho wieda vabliaht
Woast nie söbstständig, autonom, fliag endlich zum mond, denn i kenn do des ideale liad.

      Heul doch, flenn, wein und rea, die vün tränen hoffn auf wiedakeah
      Flenn doch, heul, rea und wein, deine wundn wean imma offn bleim
      Rea doch, wein, heul und flenn, moch jo deine föhla zu kan problem
      Wein doch, rea, flenn, deafst ruhig heuln, do eastick jo net in ana rauchsäuln.

            Dieses liad is dei beruhigenda pol, dieses liad wiad zu deim dekret
            Dieses liad is dei anzigs protokoll, dieses liad is dei alphabet
            Dieses liad is deine lebmsonsicht, dieses liad wiad dei zaubatronk
            Dieses liad is dei togtägliche pflicht, dieses liad is deine datnbonk.

                  Übaroi steht gschriebm, doss dieses liad befreit und ealöst
                  In stein gemeisslt steht, doss dieses liad jede lüge entbösst
                  Übaroi steht gschriebm, doss dieses liad lebm und tod einflösst
                  Denn dieses liad singen die stean, sie woin, doss dieses liad imma weida voastösst.

                        Des liad is voikommen, genial, bis ins klanste detail
                        Des liad is umfassend, brachial, des letzte rettungsseil
                        Des liad is göttlich, omnipotent, jede klanste einzlheit
                        Des liad vabindet jeds element, gültig füa die ewigkeit.

Drum reiss di do nua amoi zomm, hoit do eh dei hond, die blumen san scho wieda vabliaht
Woast nie söbstständig, autonom, fliag endlich zum mond, denn i kenn do des ideale liad.

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Geschrieben am 15./16./17./18. november // 23. dezember 2014.pk.
Überarbeitet am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals euch allen da draussen im weiten www. ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Donnerstag, 3. Mai 2018

260. | kämpfaheaz.

seid mir alle auf äusserst herzlichste gegrüsst.
ich muss euch allen eine sensation mitteilen.
der vorgängertext 259. | vasoizn. hat sage und schreibe 1090 klicks. das ist WELTREKORD.
vielen lieben dank für euer interesse und für eure besuche auf meinem blog. ich bin riesig erfreut, dass meine texte so hoch im kurs stehen. danke danke danke.

da ich euch die wartezeit etwas verkürzen möchte, darf ich sogleich den nächsten text aus der sammlung "nebelberggräber" präsentieren. 260. | kämpfaheaz.

diesen text hatte ich ja sogleich nach fertigstellung von 259.|vasoizn geschrieben. es ist auch wieder ein trauriger text geworden. auch ein kämpfaheaz muss dem leben ein lebewohl sagen.

habt keine scheu, schreibt etwas in die kommentare. stehe für fragen jederzeit zur eurer verfügung.
nun wünsche ich euch ein kämpferisch beherztes leseabenteuer.

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260. | kämpfaheaz.

Bin völlig gestresst und erschöpft, fühl mi valetzt, da wahnsinn hot ma grod no gföht
Schlof mit offne augn, bin innalich besetzt, siag nua no palmen in meina wöd
Hea a leises rauschn, wea beschottet und vafoigt, iagendwos lechzt noch mein vastond
Jemond hot in meim hian bese gedonkn eazeugt, und liest mei lebm aus seina hond.

Bin vafluacht woan, suach ständig noch mein obvakauf, von da ongst duachtränkt stinkt die luft
Mei weg entgleitet mia, meine fiass gehn im rauch, dazwischn heascht a tiafe kluft
Mei lebm is ausm lot, duachwühl mei heaz und mei sö, mit vü applaus foit da voahong
Tauch tiaf duach meine phantasien, streck mein kopf ind höh, und lies mei lebm aus meina hond.

      I loch voa schmeaz und voa traua, schlog, stoss und tritt gegn mein unsichtboan feind
      Lieg stundnlong auf da laua, stüaz mi in an kompf, wo die gonze wöd si vaeint
      Mei aussicht is gonz schee vakeaht, vahindat mei lebm, dass sa si endlich befreit
      Mei kämpfaheaz hot si geweaht, schee longsom schmüzt des lebm, mit oi seina wiaklichkeit.

Hob freiwillig beim oblaufdatum mi net gweckt, probleme lösboa unberüaht
Mittlaweile san olle ontwoatn korrekt, do die frogn san fest vaschnüat
Da uawoid reglt sei eigne chemie gonz allan, schreib irre zitate aufd wond
Jemond zasteat und demoliat mein therapieplan, und liest mei lebm aus seina hond.

Bin rasant in a foin tappt ohne fluchtweg, voigstopft mit diesa lautn stimm
Hämmat und klopft ständig auf mei letztes vasteck, füa mi eagibt des ois kan sinn
In da feane pulsiat des gflüstate oide woat, jongliat die neavn bis zum rond
Eante jeds klanste detail, übawoch den tatoat, und lies mei lebm aus meina hond.

      I loch voa quoin, voa hoata pein, krotz, beiss und zwick meine wüdn unsichtboan feind
      Nimm ois genau in augnschein, stüam schreiend ind schlocht, mei hian ausgschoit und ois vaneint
      Mei gfüh in den weitn valoan, eahöht die kötn in mia, doss ois peafekt stiabt
      Mei kämpfaheaz wäa fost eafroan, schee longsom vakocht des lebm, hot si füan tod vabüagt.

            Mei kämpfaheaz eagreift die flucht, mei kämpfaheaz hot eifasucht
            Mei kämpfaheaz zareisst des bond, mei kämpfaheaz liest aus meina hond
            Mei kämpfaheaz bekommt sein lohn, mei kämpfaheaz spoitet atom
            Denn mei kämpfaheaz gibt und nimmt, und mei kämpfaheaz valiat und gwinnt.

Muass mein foatschritt von rückwäats betrochtend vastehn, vanochlässig ka passlteil
Jede anzelne stufn losst mi zwa runtagehn, uaoid schäbig is rettungsseil
Mei beziehung zum lebm woa niemois in freindschoft taucht, mei hossliebe eazeugt an brond
Mia homs nie wos gschenkt, mei zukunft woa imma varaucht, und liest mei lebm aus seina hond.

      I loch bei foita, grausamkeit, mei innre bestie frisst die unsichtboan feind
      Bin net stoiz auf mei scheusslichkeit, meine letztn obweahkräft hom bittalich geweint
      Mei persönlichkeit lebt im spoit, beengt mei ich, doss sei flucht glei im keim eastickt wiad
      Mei kämpfaheaz liebt rohe gwoit, schee longsom vabrennt des lebm, hots endlich akzeptiat.

            Mei kämpfaheaz zieht ins gefecht, mei kämpfaheaz eakläat des kriegsrecht
            Mei kämpfaheaz is a mutont, mei kämpfaheaz liest aus meina hond
            Mei kämpfaheaz beheascht den krieg, mei kämpfaheaz komponiat musik
            Denn mei kämpfaheaz gibt und nimmt, und mei kämpfaheaz valiat und gwinnt.

                  Mei kämpfaheaz schlogt kräftig und laut, da kreis schliesst si bei asche und staub
                  Mei kämpfaheaz bewocht sunn und mond, liest mei kuazes lebm aus meina hond
                  Mei kämpfaheaz eatrinkt im eignen bluad, befindet si im letztn endspuat
                  Mei kämpfaheaz belocht sieg und valust, meim kämpfaheaz is si kana schuid bewusst.

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Geschrieben am 25./26. oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals euch allen da draussen im weiten www ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Dienstag, 1. Mai 2018

259. | vasoizn.



seid mir alle aufs herzlichste gegrüsst, o ihr lieben treuen leserinnen und leser mundartiger texte.
vielen dank für euer reges treiben hier auf diesem blog. es macht mich stolz, dass meine texte sich ein bisschen im grossen weiten netz beachtung finden.

damit darf ich euch nun den nächsten text präsentieren: 259. | vasoizn.
es ist ein traurige, betrüblicher text, der das leben eher als last denn als lust beschreibt.
aber nicht dass ihr denkt, ich selbst bin so eingestellt. im gegenteil. meine familie und meine hobbies geben mir ssehr viel lebenslust.

in diesem sinne wünsche ich euch nun ein mancholisches lesevergnügen der besonderen art:


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259. | vasoizn.


Des lebmsspendende wossa fliesst steu beagob, da regn want imma no auf des oide grob
Und die tropfn hüpfn imma no im gallopp, und die vün tränen vasoizn den blumentrog
Die frischpflücktn blumen wökn longsom dahin, da wüazige duft längst vaflogn mitm wind
Jeda kopf hängt traurig und betrübt auf seim kinn, und die vün tränen vasoizn den lebmssinn.

Und des lebmsspendende licht stroiht steu hearob, die woamen stroihn streichln imma no des oide grob
Die wäame suacht no imma noch dem kaleidoskop, und die vün tränen vasoizn den zaubastob
Da volle mond locht übas gonze runde gsicht, sei mystische kroft vaändat jede magische schicht
Sei geheimnisvolle aura im nu zabricht, denn die vün tränen vasoizn des gleichgewicht.

      Da kreislauf wiedahoit si in endlosa zeit, die wön roin bis in die unendlichkeit
      A jeda hintalosst spuan da vagesslichkeit, da weg füaht unsichtboa in die freiheit
      Jeda schritt noch voa füaht donn schnölla zu seim zü, lebm und steabm vakommt zu an kriagsspü
      Schmeckt vasoizn, is ungerecht und totnstü, des labyrinth des lebms bleibt instabü.

Die lebmsspendende eadn befruchtet die natua, da humus leistet den übalebmsschwua
Des meawossa vaseicht die sesshofte kultua, denn die vün tränen vasoizn föd und flua
Des gestein woxt gonz longsom in hohe atmosphäan, vuikane vaschenkn lava, gebäan und zastean
Sei explosion konn ma auf da gonzn wöd hean, und die vün tränen vasoizn die lebmsadean.

Und die lebmsspendende luft strömt steu hearob, da wind singt a schlofliad bei dem oidn grob
Diesa woihtönende klong beruhigt heaz und sö, und die vün tränen vasoizn ois auf beföh
Die frische brise riacht noch eis, kötn und schnee, des weisse wintakleid bekommt wieda fernweh
Die wöd rast umd sunn, joahreszeitnodyssee, und die vün tränen vasoizn die lebmsfee.

      Auf ewig wiederhoit si da zyklus da zeit, die flut übahoit die unendlichkeit
      Des gedächtnis legt die foische fäahtn endlos weit, die reise endet in schmeaz und leid
      Auf jeda kreuzung wiad die woih a kompromiss, lebm und steabm mutian zum fadnriss
      Schmeckt vasoizn, is vabronnt und riacht nach fäulnis, die wänd vom labyrinth vaändans gfängnis.

            Da notausgong is vaspeat, vasoizn und sinnentleat, den woanruf afoch übaheat
            Die flucht findet boid sei end, vasoizn und abgelehnt, da hüfeschrei is festgeklemmt
            Die jogd bringt an oft zu foi, vasoizn und lebmsscheu, des letzte woat woahheitsgetreu
            Von da endstation gibts ka zrück, vasoizn und vablüht, da obschiedsbriaf wünscht seah vü glück.

Die lebmsspendende liebe hot kettn gsprengt, ois negative und bese wiad tiaf vasenkt
Des heaz explodiat, so vü leidnschoft vaschenkt, do nua die vün tränen san vasoizn und gekränkt
Des heisse innige gfüh vatreibt jede pein, nua beim grob wiad allan die traua glücklich sein
Die wüde lust mischt schoaf und süss, saua und rein, und nua die vün tränen vasoizn den lebmsschein.

      Da rhythmus foadat vom chaos die oadnung ein, die ewigkeit valiat den heilgnschein
      Da vastond grobt tiafe lecha in geist und hian, da übagong wiad ois revolutionian
      Aus jeda kuavn entgleist da plan mit obsicht, lebm und steabm vasäumen iahre pflicht
      Schmeckt vasoizn, is egoistisch, ignoarant, des labyrinth hots lebm ondas vaplant.

            Die hintatüa is vastöt, vasoizn und glei auszöht, den lockruf vü gfoitat und quöt
            Da ausbruch zua foischn zeit, vasoizn und übaeilt, des notsignoi vom licht befreit
            Die foin hat endlich zuagschnoppt, vasoizn und hochbegobt, des letzte vasprechn gestoppt
            Des karma hot jetzt valoan, vasoizn und ungeboan, dem obschiedsgruss jetzt abgeschwoan.

                  Des lebm is scho so stoak vasoizn, afoch glei bei da gebuat
                  Mecht des lebm glei wieda obhoizn, is ja mei eign fleisch und bluad
                  Denn des lebm is scho so stoak vasoizn, jede hüfe kummt zu spät
                  Mecht des lebm glei niedawoizn, denn hia hots afoch ka qualität.

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Geschrieben am 22. /24./25. oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Mittwoch, 25. April 2018

258. | die botschoft.

seid mir alle hier auf diesem mundartigen blog auf herzlichste gegrüsst. danke euch allen, dass ihr den weg hierher gefunden habt.
ich darf euch sogleich den nächsten text aus der sammlung "nebelberggräber" präsentieren:
258. | die botschoft.

wünsche euch ein leseabenteuer der etwas anderen art.

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258. | die botschoft.

I hobs scho wieda voibrocht, mei weak stroiht in volla procht, do mei gesomte eainnarung vablosst
Steh mittn im monument, fühl mi wie a dirigent, mei lebmssymphonie is ma scho so vahosst
Mei gedächtnis ausradiat, die gedonkn amputiat, hob jetzt scho wieda mei obzweigung vaposst
Des meistastück eawocht zum lebm, i hoff, es wiad ma vagebm, des schwoaze leare nix is imma stoak umtost.

Jetzt hob is scho wieda gschofft, mei weak vastroiht so vü kroft, do mei vastond löst si longsom wieda auf
Steh mittn im artefakt, spia die hitzn vom liebesakt, meine schweisstropfn regnen vom kopf zum bauch
Mei gedächtnis wo valoan, die gedonkn so vawoan, nimm jedn no so longen umweg in kauf
Des meistaweak pflonzt si foat, hoffentlich hoit es sei woat, des schwoaze leare nix vasteckt si hintam rauch.

      Zu an winzign punkt vakümmat des licht, da hauchdünne lebmsfodn hoits gleichgewicht
      Winzige risse vaeinen si zu an bruch, vawittate seitn foin ausm lebmsbuch
      Anzlne wöata eagebm goa kan sinn, die buchstobm woatn scho auf an neibeginn
      Die sätze des lebms san a tödliches gift, entschlüssln die botschoft in jeda geheimschrift.

Hob mei zü endlich eareicht, mei weak is hearongereift, do mei phantasie spüt jetzt mit mia vasteck
Steh mittn in meim opus, inhalia tiaf den rhythmus, die wüdn tänz vawondln mei kunst in ballett
Mei gedächtnis is a sieb, die gedonkn gstoin vom dieb, stana und lecha, eis und wossa auf meim weg
Des unikat wiad nei geboan, i hoff, i hob nix valoan, des schwoaze leare nix hot si wieda aufbläht.

Die grenzn liegt hinta mia, mei weak stroiht in magischa zia, do meine vün ideen san wie foatgespült
Steh mittn in mein produkt, ealeb wies zittat und zuckt, mei letzte eneagie hots wie nebl umhüllt
Mei gedächtnis hot a loch, die gedonkn spün jetzt schoch, die grosse kreizung von zvü schmeaz übafüllt
Des unikum lebt ewig, i hoff, i bleib demütig, des schwoaze leare nix hot die botschoft enthüllt.

      Des winzige licht wiad zu an schwoazn punkt, da moasche lebmsfodn hot dazwischngfunkt
      Da klane bruch bebt si zua tiafn schlucht, und des uaoide lebmsbuch is auf da flucht
      Die vaeinzeltn wöata lösn si auf, die vablosstn buchstobn vawondln si in rauch
      Die giftign sätze inhalian den tod, und die botschoft schloft friedlich im rettungsboot.

            Hob des lesn valeant, die notn valoan, die botschoft is a labyrinth
            Hob mi vüz weit entfeant, bin scho duachgefroan, die botschoft kennt gonz alla da wind
            Die oahn woin net ois hean, mei sehkroft is schwoch, die botschoft stöt si taub und blind
            Ka woat konn si vameahn, tiaf vagrobm im loch, die botschoft hot si die stün vadient.

Knia voa da unendlichkeit, mei weak geniesst die freiheit, riskia kan blick zruck auf mein zeitstroih
Steh mittn in da krisn, gstoin woan is oi des wissn, mei geist, mei sö existian nua im frein foi
Mei gedächtnis zschnö zafliesst, die gedonkn aufgespiesst, die endlosschleifn wiad zu an schwean spüboi
Des exemplar prächtig gedeiht, hoffentlich is donn so weit, des schwoaze leare nix eahöht wieda die drehzoih.

Hob endlich mei tüa zuagmocht, mei weak hot üba mi glocht, vadräng und ignoaria diese blasphemie
Steh mittn im feindeslond, weise sprüche auf da wond, meine gehianzön absoabian jede phobie
Mei gedächtnis is vakeaht, die gedonkn san nix weat, mei lauda hüfeschrei quöt die euphorie
Des lebmsweak hot si bewegt, hoffentlich is net ongsteckt, dem schwoazn lean nix wiad die botschoft zua manie.

      Dem schwoazn punkt entströmen donna und blitz, da kroftlose lebmsfodn valiat sein besitz
      Die endlose schlucht von da flut übaschwemmt, dem letztn lebmsbuach wiad da ruckn duachtrennt
      Die zaflossnen wöata suachn die woahheit, da kean da hyroglyphn vawischt in da zeit
      Die tödlichn sätz wean zua kettnreaktion, und nua die botschoft stoppt brutal a kollision.

            Hob des sprechn valeant, jedn ton valoan, die botschoft chaotisch und wüd
            Hob mi wieda aufgwäamt, im feia geboan, die botschoft intapretiat des büd
            Mei haut spiat goa nix meah, mein schmeazreiz ausgschoit, die botschoft vasteckt si hintam schüd
            Ka schrei mit wiedakeah, is im nix vahoit, die botschoft hot iahn hungaduascht gstüt.

                  Die botschoft fliagt in die vagongenheit, die botschoft frisst raum und zeit
                  Die botschoft vagisst auf des losungswoat, die botschoft zu sta eastoat
                  Die botschoft liebt die rätsl ungelöst, die botschoft den sinn entblösst
                  Die botschoft nimmt die zukunft on da hond, die botschoft is feina sond.

Lieg mitm gsicht in da eadn, mei weak wiad jedn bekeahn, moch mei philosophie zua religion
Steh mittn im schlomm und dreck, bluad sommlt si auf an fleck, meine synapsn mutian zua söldnerlegion
Mei gedächtnis wiad zasägt, die gedonkn umgelegt, mei uaongst riacht ma scho in jeda region
Des kunststück sensationell, hoffentlich hots a dicks fell, des schwoaze leare nix mocht die botschoft zum spion.

Peitsch mein ruckn bluadigrot, mei weak stüt den behemoth, mei wahnsinn eainnat si an mein vastond
Steh mittn im wöntoi, üba mia da wossafoi, des feane leise rauschn is ma no bekonnt
Mei gedächtnis nei aufgsetzt, die gedonkn schwea valetzt, mei gföschta besa zwilling steht voam rond
Diese kreation bewiakt, doss donn endlich wea besiegt, des schwoaze leare nix schickt die botschoft zum mond.

      Des gwitta explodiat zu an weissn licht, da lebmsfodn auf da woog endgültig zabricht
      Die flut hintalosst vü wundn und noam, da finstre schottn mecht des lebmsbuch bewoahn
      Die gföschtn wöata lügn jo wie gedruckt, die zeichn da zeit hom si om dosein vaschluckt
      Die ausgsprochnen sätze wean realität, und die botschoft beschreibt relativität.

            Hob des rechnen valeant, jede zoih valoan, die botschoft rätslhoft konfus
            Hob mi donn söbst entkeant, in olle primfaktoan, die botschoft bricht olle tabus
            Mei aura dunklgrau, leb nua no zum schein, die botschoft gebiat an virus
            Engl mochn an kotau, ausm nix a sein, die botschoft a ewiga zyklus.

                  Die botschoft durchqueat allein zeit und raum, die botschoft is da oiptraum
                  Die botschoft enthält jeds klanste detail, die botschoft is rettungsseil
                  Die botschoft is da onka in da not, die botschoft is letzte boot
                  Die botschoft foigt da unsichtboan spua, die botschoft is a sonduah.

                        Die botschoft steht voam spiegl, iah intellekt is schizophren
                        Die botschoft steht auf an ziegl, do nua wia kennans net vastehn
                        Die botschoft siagt hia ois vakeaht, iah inhoit eagibt goa kan sinn
                        Die botschoft hot füa uns kan weat, nua im licht eastroihts legitim.

I hobs scho wieda voibrocht, mei weak stroiht in volla procht, do mei gesomte eainnarung vablosst
Steh mittn im monument, fühl mi wie a dirigent, mei lebmssymphonie is ma scho so vahosst
Mei gedächtnis ausradiat, die gedonkn amputiat, hob jetzt scho wieda mei obzweigung vaposst
Des meistastück eawocht zum lebm, i hoff, es wiad ma vagebm, des schwoaze leare nix is imma stoak umtost.

                  Die botschoft fliagt in die vagongenheit, die botschoft frisst raum und zeit
                  Die botschoft vagisst auf des losungswoat, die botschoft zu sta eastoat
                  Die botschoft liebt die rätsl ungelöst, die botschoft den sinn entblösst
                  Die botschoft nimmt die zukunft on da hond, die botschoft is feina sond.

                  Die botschoft durchqueat allein zeit und raum, die botschoft is da oiptraum
                  Die botschoft enthält jeds klanste detail, die botschoft is rettungsseil
                  Die botschoft is da onka in da not, die botschoft is letzte boot
                  Die botschoft foigt da unsichtboan spua, die botschoft is a sonduah.

                        Die botschoft steht voam spiegl, iah intellekt is schizophren
                        Die botschoft steht auf an ziegl, do nua wia kennans net vastehn
                        Die botschoft siagt hia ois vakeaht, iah inhoit eagibt goa kan sinn
                        Die botschoft hot füa uns kan weat, nua im licht eastroihts legitim.

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Geschrieben am 12./13./14./15./16./17. Oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 01. Jänner 2017.pk – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.