Dienstag, 1. Mai 2018

259. | vasoizn.



seid mir alle aufs herzlichste gegrüsst, o ihr lieben treuen leserinnen und leser mundartiger texte.
vielen dank für euer reges treiben hier auf diesem blog. es macht mich stolz, dass meine texte sich ein bisschen im grossen weiten netz beachtung finden.

damit darf ich euch nun den nächsten text präsentieren: 259. | vasoizn.
es ist ein traurige, betrüblicher text, der das leben eher als last denn als lust beschreibt.
aber nicht dass ihr denkt, ich selbst bin so eingestellt. im gegenteil. meine familie und meine hobbies geben mir ssehr viel lebenslust.

in diesem sinne wünsche ich euch nun ein mancholisches lesevergnügen der besonderen art:


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

259. | vasoizn.


Des lebmsspendende wossa fliesst steu beagob, da regn want imma no auf des oide grob
Und die tropfn hüpfn imma no im gallopp, und die vün tränen vasoizn den blumentrog
Die frischpflücktn blumen wökn longsom dahin, da wüazige duft längst vaflogn mitm wind
Jeda kopf hängt traurig und betrübt auf seim kinn, und die vün tränen vasoizn den lebmssinn.

Und des lebmsspendende licht stroiht steu hearob, die woamen stroihn streichln imma no des oide grob
Die wäame suacht no imma noch dem kaleidoskop, und die vün tränen vasoizn den zaubastob
Da volle mond locht übas gonze runde gsicht, sei mystische kroft vaändat jede magische schicht
Sei geheimnisvolle aura im nu zabricht, denn die vün tränen vasoizn des gleichgewicht.

      Da kreislauf wiedahoit si in endlosa zeit, die wön roin bis in die unendlichkeit
      A jeda hintalosst spuan da vagesslichkeit, da weg füaht unsichtboa in die freiheit
      Jeda schritt noch voa füaht donn schnölla zu seim zü, lebm und steabm vakommt zu an kriagsspü
      Schmeckt vasoizn, is ungerecht und totnstü, des labyrinth des lebms bleibt instabü.

Die lebmsspendende eadn befruchtet die natua, da humus leistet den übalebmsschwua
Des meawossa vaseicht die sesshofte kultua, denn die vün tränen vasoizn föd und flua
Des gestein woxt gonz longsom in hohe atmosphäan, vuikane vaschenkn lava, gebäan und zastean
Sei explosion konn ma auf da gonzn wöd hean, und die vün tränen vasoizn die lebmsadean.

Und die lebmsspendende luft strömt steu hearob, da wind singt a schlofliad bei dem oidn grob
Diesa woihtönende klong beruhigt heaz und sö, und die vün tränen vasoizn ois auf beföh
Die frische brise riacht noch eis, kötn und schnee, des weisse wintakleid bekommt wieda fernweh
Die wöd rast umd sunn, joahreszeitnodyssee, und die vün tränen vasoizn die lebmsfee.

      Auf ewig wiederhoit si da zyklus da zeit, die flut übahoit die unendlichkeit
      Des gedächtnis legt die foische fäahtn endlos weit, die reise endet in schmeaz und leid
      Auf jeda kreuzung wiad die woih a kompromiss, lebm und steabm mutian zum fadnriss
      Schmeckt vasoizn, is vabronnt und riacht nach fäulnis, die wänd vom labyrinth vaändans gfängnis.

            Da notausgong is vaspeat, vasoizn und sinnentleat, den woanruf afoch übaheat
            Die flucht findet boid sei end, vasoizn und abgelehnt, da hüfeschrei is festgeklemmt
            Die jogd bringt an oft zu foi, vasoizn und lebmsscheu, des letzte woat woahheitsgetreu
            Von da endstation gibts ka zrück, vasoizn und vablüht, da obschiedsbriaf wünscht seah vü glück.

Die lebmsspendende liebe hot kettn gsprengt, ois negative und bese wiad tiaf vasenkt
Des heaz explodiat, so vü leidnschoft vaschenkt, do nua die vün tränen san vasoizn und gekränkt
Des heisse innige gfüh vatreibt jede pein, nua beim grob wiad allan die traua glücklich sein
Die wüde lust mischt schoaf und süss, saua und rein, und nua die vün tränen vasoizn den lebmsschein.

      Da rhythmus foadat vom chaos die oadnung ein, die ewigkeit valiat den heilgnschein
      Da vastond grobt tiafe lecha in geist und hian, da übagong wiad ois revolutionian
      Aus jeda kuavn entgleist da plan mit obsicht, lebm und steabm vasäumen iahre pflicht
      Schmeckt vasoizn, is egoistisch, ignoarant, des labyrinth hots lebm ondas vaplant.

            Die hintatüa is vastöt, vasoizn und glei auszöht, den lockruf vü gfoitat und quöt
            Da ausbruch zua foischn zeit, vasoizn und übaeilt, des notsignoi vom licht befreit
            Die foin hat endlich zuagschnoppt, vasoizn und hochbegobt, des letzte vasprechn gestoppt
            Des karma hot jetzt valoan, vasoizn und ungeboan, dem obschiedsgruss jetzt abgeschwoan.

                  Des lebm is scho so stoak vasoizn, afoch glei bei da gebuat
                  Mecht des lebm glei wieda obhoizn, is ja mei eign fleisch und bluad
                  Denn des lebm is scho so stoak vasoizn, jede hüfe kummt zu spät
                  Mecht des lebm glei niedawoizn, denn hia hots afoch ka qualität.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Geschrieben am 22. /24./25. oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

******************************************************

nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen