seid mir alle aufs herzlichste gegrüsst, o ihr lieben treuen leserinnen und leser mundartiger texte.
vielen dank für euer reges treiben hier auf diesem blog. es macht mich stolz, dass meine texte sich ein bisschen im grossen weiten netz beachtung finden.
damit darf ich euch nun den nächsten text präsentieren: 259. | vasoizn.
es ist ein traurige, betrüblicher text, der das leben eher als last denn als lust beschreibt.
aber nicht dass ihr denkt, ich selbst bin so eingestellt. im gegenteil. meine familie und meine hobbies geben mir ssehr viel lebenslust.
in diesem sinne wünsche ich euch nun ein mancholisches lesevergnügen der besonderen art:
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259. | vasoizn.
Des lebmsspendende wossa fliesst steu
beagob, da regn want imma no auf des oide grob
Und die tropfn hüpfn imma no im
gallopp, und die vün tränen vasoizn den blumentrog
Die frischpflücktn blumen wökn longsom
dahin, da wüazige duft längst vaflogn mitm wind
Jeda kopf hängt traurig und
betrübt auf seim kinn, und die vün tränen vasoizn den lebmssinn.
Und des lebmsspendende licht
stroiht steu hearob, die woamen stroihn streichln imma no des oide grob
Die wäame suacht no imma noch dem
kaleidoskop, und die vün tränen vasoizn den zaubastob
Da volle mond locht übas gonze
runde gsicht, sei mystische kroft vaändat jede magische schicht
Sei geheimnisvolle aura im nu
zabricht, denn die vün tränen vasoizn des gleichgewicht.
Da kreislauf wiedahoit si in endlosa
zeit, die wön roin bis in die unendlichkeit
A jeda hintalosst spuan da
vagesslichkeit, da weg füaht unsichtboa in die freiheit
Jeda schritt noch voa füaht donn schnölla
zu seim zü, lebm und steabm vakommt zu an kriagsspü
Schmeckt vasoizn,
is ungerecht und totnstü, des labyrinth des lebms bleibt instabü.
Die lebmsspendende eadn
befruchtet die natua, da humus leistet den übalebmsschwua
Des meawossa vaseicht die
sesshofte kultua, denn die vün tränen vasoizn föd und flua
Des gestein woxt gonz longsom in
hohe atmosphäan, vuikane vaschenkn lava, gebäan und zastean
Sei explosion konn ma auf da
gonzn wöd hean, und die vün tränen vasoizn die lebmsadean.
Und die lebmsspendende luft strömt
steu hearob, da wind singt a schlofliad bei dem oidn grob
Diesa woihtönende klong beruhigt
heaz und sö, und die vün tränen vasoizn ois auf beföh
Die frische brise riacht noch eis,
kötn und schnee, des weisse wintakleid bekommt wieda fernweh
Die wöd rast umd sunn, joahreszeitnodyssee,
und die vün tränen vasoizn die lebmsfee.
Auf ewig wiederhoit si da zyklus da zeit,
die flut übahoit die unendlichkeit
Des gedächtnis legt die foische fäahtn
endlos weit, die reise endet in schmeaz und leid
Auf jeda kreuzung wiad die woih a
kompromiss, lebm und steabm mutian zum fadnriss
Schmeckt vasoizn,
is vabronnt und riacht nach fäulnis, die wänd vom labyrinth vaändans gfängnis.
Da notausgong is vaspeat, vasoizn
und sinnentleat, den woanruf afoch übaheat
Die flucht findet boid sei end, vasoizn
und abgelehnt, da hüfeschrei is festgeklemmt
Die jogd bringt an oft zu foi, vasoizn
und lebmsscheu, des letzte woat woahheitsgetreu
Von da endstation gibts ka zrück, vasoizn
und vablüht, da obschiedsbriaf wünscht seah vü glück.
Die lebmsspendende liebe hot
kettn gsprengt, ois negative und bese wiad tiaf vasenkt
Des heaz explodiat, so vü
leidnschoft vaschenkt, do nua die vün tränen san vasoizn und gekränkt
Des heisse innige gfüh vatreibt
jede pein, nua beim grob wiad allan die traua glücklich sein
Die wüde lust mischt schoaf und
süss, saua und rein, und nua die vün tränen vasoizn den lebmsschein.
Da rhythmus foadat vom chaos die oadnung
ein, die ewigkeit valiat den heilgnschein
Da vastond grobt tiafe lecha in geist und
hian, da übagong wiad ois revolutionian
Aus jeda kuavn entgleist da plan mit
obsicht, lebm und steabm vasäumen iahre pflicht
Schmeckt vasoizn,
is egoistisch, ignoarant, des labyrinth hots lebm ondas vaplant.
Die hintatüa is vastöt, vasoizn
und glei auszöht, den lockruf vü gfoitat und quöt
Da ausbruch zua foischn zeit, vasoizn
und übaeilt, des notsignoi vom licht befreit
Die foin hat endlich zuagschnoppt, vasoizn
und hochbegobt, des letzte vasprechn gestoppt
Des karma hot jetzt valoan, vasoizn
und ungeboan, dem obschiedsgruss jetzt abgeschwoan.
Des lebm is scho so stoak vasoizn,
afoch glei bei da gebuat
Mecht des lebm glei wieda obhoizn, is ja mei eign fleisch und bluad
Denn des lebm is scho so stoak vasoizn,
jede hüfe kummt zu spät
Mecht des lebm glei niedawoizn, denn hia hots afoch ka qualität.
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Geschrieben
am 22. /24./25. oktober 2014.pk.
Überarbeitet
am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.
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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:
danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.
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