Freitag, 23. Februar 2018

350. | friedliches gfüh.

meine liebe und treue mundartig-lesende gemeinde. ein herzliches willkommen wieder auf meinem blog. ein riesengrosses dankeschön euch allen da draussen für euren besuch und für euer interesse an meinen texten.

hier ist auch schon der nächste text: 350. | friedliches gfüh.

wünsche euch allen ein spannendes lesevergnügen der etwas anderen art.

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350. | friedliches gfüh.

A unhamliche kötn greift um si, net nua wegn da tiafn wintaszeit, iagendwos läuft hia vakeaht
Denn a unsichtboare anomalie, is füa die grosse umschichtung bereit, hot si von da ongst eanäaht
Mei innra motoa scho z‘long in gebrauch, hot so seine mackn, wiad net glei woam, mia is koid, fühl mi scho schwoch
Spia scho hinta mia den eisign hauch, streichlt mein ruckn und pockt scho mein oam, und schmeisst mi in an boch.

Diese unhamliche kötn gedeiht, sogoa mei heaz is von iah scho befoin, ka gfüh hob i meah ealebt
Hot des negative vüz schnö befreit, jede sö muass füa die föhla bezoihn, mei keapa zittat und bebt
Mei innra akku lodt si longsom auf, denn die onzeige schleicht von rot auf grün, do die lompm is scho zschwoch
Somml kroft in mia, nimm jetzt meah onlauf, do mei eneagie is scho om vaglühn, foi in a tiaf schwoazes loch.

      Und des eis übaziagt hintarucks im schottn vasteckt des schlogende heaz
      Und des eis vahäatet zu an gletscha, fliesst ois breita strom nua no obwäats
      Und des eis druckt tonnenschwea auf olle sinne, auf die sö, auf des gemüt
      Und des eis konn net meah schmözn, denn des friedliche gfüh is scho längst vablüht.

A unhamliche kötn schliesst ois ein, es besteht goa ka meglichkeit zua flucht, iagendwos hoit die wond fest
Und in diesm fahln foablosn schein, eastoan die sonnenstroihn mit eifasucht, in dem letztn woamen nest
Mei innre uah is scho so long vastöt, denn die zeiga hom iahn eignen takt, drahn si ständig nua im kreis
Hom si beim umrundn ständig vazöht, eawoatn jedazeit diesn impakt, do es gibt no kan beweis.

Denn diese unhamliche kötn spüt, mit den unbekonntn ängstn vasteck, und gwinnt afoch jedes mal
Und hot mit seinen pfeiln peafekt züt, kaum berüaht foins glei in den tiafstn dreck, imma söbe ritual
Mei innre unruh rüaht ständig mit fuacht, in ana fliessendn masse aus blut, des fleisch vawest und vafault
Hob scho so long noch diesa wunde gsuacht, entfocht die quoin in a brodlnde flut, hob zum voimond raufgjault.

Deck mi endlich woam zua, bin jo scho hoib eafroan, hob ka temperatua, hobs iagendwo valoan
Heiz endlich moi ein, entzünds feia im kamin, brauch jetzt den hön schein, gib ma mei medizin
Tau mi jetzt endlich auf, bin jo scho gonz eafroan, nimm blaue fleckn in kauf, mecht net zu eis eastoan
Loss die flommen nua stroihn, stös wossa weit gnua weg, mecht jetzt in d‘hitzn foin, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaschwemmt hintarucks aus da dunklheit des pochende heaz
      Und des eis mutiat donn zum gletscha, schiebt sei gewoitige masse obwäats
      Denn des eis zaquetscht mit seim gewicht olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis konn net meah wegtaun, des friedliche gfüh hot scho sein mut vabrüht.

            Schliess jetzt afoch meine augn und mochs noch ana kuazn zeit wieda auf
            Do a friedliches gfüh hot bei mia no net voabeigschaut
            Vasuach net zu zittan und sponn die muskln on, meditia im heilgen rauch
            Do des friedliche gfüh hot si mia no net onvatraut.

A unhamliche kötn übawocht, net nua mein keapa sondan a mein geist, bin wie gfesslt und vaschnüat
Denn meine gedonkn san scho obgflocht, mei vastond is a scho vüz weit vareist, nua emotionen geschüat
Mei innres bewusstsein hot scho vasogt, bin obgrundtiaf ins bodnlose gfoin, mei luft woa scho om limit
Jede eainnarung wuade vajogt, woit no gonz schnö lebmsbüda einstreun, do vüz gross des defizit.

Die unhamliche kötn explodiat, duach iah longsomkeit hots kana bemeakt, und pletzlich woas vü zu spät
Hot uns oin iahre spuan eingraviat, hot iah potenzial no kräftig vastäakt, des mit besta qualität
Mei innres gspia hot mi gänzlich vasetzt, oi meine impressionen san obgstüazt, übrig nua a haufn scheam
Meine neavnzön san net meah vanetzt, denn die synapsn hom si scho vaküazt, bahnt si den weg ins vadeam.

Die deckn tuat ma gut, foi in an sonftn schlof, die ongst valiat on mut, unds zittan heat scho auf
Wohlig woam wiads im raum, des licht spendet vü trost, hoffentlich is ka traum, nua draussn is da frost
Bin iagendwo undicht, da bodn is scho noss, die tropfn hom ka gwicht, es gibt kan gegnstoss
Loss ma die phantasie, hob mi donn rüba grett, hob nua a amnesie, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaflutet hintarucks aus da schwäazn des pumpende heaz
      Und des eis eahebt si zum gletscha, sei zunge leckt, gleitet weita obwäats
      Denn des eis zareibt ois zu pulva, olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis löst si net meah auf, des friedliche gfüh hot kane funkn vasprüht.

            Hoit meine händ voa meine augn und foit si wieda und legs auf mein bauch
            Do a friedliches gfüh hot si bei mia no net eingstöt
            Vasuach net zu zittan, bleib gonz stromm liegn, grob noch heilge wuazln vom strauch
            Do des friedliche gfüh hot bei mia sei wiakung vaföht.

                  Denn die eisige kötn nimmt von mia besitz, kontrolliat mi von kopf bis fuss
                  Denn des friedliche gfüh is nua a geistesblitz, hot auf mei lem goa kan einfluss
                  Denn die eisige kötn hot mi in da gwoit, steuat und beheascht mei system
                  Denn des friedliche gfüh mit dem lean inhoit, entwicklt si zu an problem.

Denn die unhamliche kötn vasinkt, in a praktische chaostheorie, gespickt mit intelligenz
Und die reine woahheit is ungeschminkt, beschreibt die unsichtboare anomalie, auf da tiafn frequenz
Mei innra ontrieb schrumpft auf nui prozent, mei motivation duachbricht kan rekoad, da freie wün is scho miad
Meine symptome san ambivalent, bin zua foischn zeit om gonz foischn oat, mei prinzip hot si geiat.

Und diese unhamliche kötn schreit, iah eisige wiaklichkeit in mei oah, do i vastehs leida net
Und diese abstrakte unwissnheit, bewiakt an brutal makabren humoa, mit tiafsta intimität
Mei innre quelle is scho längst vasiegt, a neionfong is reinste utopie, und klingt wie pure fiktion
Gerat in an kriegarischn konflikt, zwischn endgültigkeit und euphorie, lond in da dunklen vision.

Die wäame mocht mi miad, hob scho heazhoft laut gähnt, hob mein schlof akzeptiat, hot si weida ausdehnt
Tram füa die ewigkeit, des ufa is in sicht, bekrieg die lebmszeit, da wondastob zabricht
Weck mi jetzt wieda auf, hob no a hausaufgob, nimmt an foischn valauf, schau in a teleskop
Wos gross is wiad jetzt klein, spü aufm gföschtn brett, valänga do mei sein, is do mei anzigs bett.

      Denn des eis übaströmt hintarucks aus da finstanis des hämmande heaz
      Und des eis vadichtet si zum gletscha, vagrössat sei fläche imma obwäats
      Denn des eis vagrobt ois unta si, olle sinne, die sö und des gemüt
      Und des eis steht füa d‘ewigkeit, des friedliche gfüh is scho längst vaglüht.

            Schliess mit deina hond meine stoan augn, hoach auf mein letztn atemhauch
            Denn a friedliches gfüh hot mi jetzt endlich gonz sonft zuadeckt
            Mei zittan hot aufgheat, die muskln san eastoat, inhalia den gweihtn rauch
            Und des friedliche gfüh hot mi donn im jenseits aufgweckt.

                  Denn die eisige kötn nimmt von mia besitz, kontrolliat mi von kopf bis fuss
                  Und des friedliche gfüh is nua a geistesblitz, hot nua im tod an grossn einfluss
                  Denn die eisige kötn hot mi in da gwoit, steuat und beheascht meinen plan
                  Denn des friedliche gfüh mit dem gonzn inhoit, nua a winziga lebmsspan.

                        Hob jetzt die schwön übawundn, hob olle tüan hinta mia wieda zuagmocht
                        Endlich des friedliche gfüh gfundn, bedonk mi gonz heazlich füa eure longe wocht
                        Hob jetzt die grenzn übaschrittn, hob oi meine spuan vawischt, in nebl taucht
                        Mia is friedliche gfüh entglittn, hobs donn auf da ondan seitn goa net meah braucht.

A unhamliche kötn greift um si, net nua wegn da tiafn wintaszeit, iagendwos läuft hia vakeaht
Denn a unsichtboare anomalie, is füa die grosse umschichtung bereit, hot si von da ongst eanäaht
Mei innra motoa scho zlong in gebrauch, hot so seine mackn, wiad net glei woam, mia is koid, fühl mi scho schwoch
Spia scho hinta mia den eisign hauch, streichlt mein ruckn und pockt scho mein oam, und schmeisst mi in des loch.


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Geschrieben am 20./21./22./23. jänner 2016.pk.
Überarbeitet am 12. februar 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.


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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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