Dienstag, 22. September 2020

272. | kreatua.

272. Kreatua.
1)
Heit woa wieda so a tog zum vagessn, endlich is die sunn untataucht und die kühle nocht beginnt
Hob mi seit da fruah scho total vamessn, mei letzte kroft vüz schnö vabraucht, und mein vastond a no vastimmt
Mit den eastn sonftn woamen sonnenstroihn, hobm oi meine innren zön, glei gegn mi intregiat
Stüaz mit volla wucht in jede klanste foin, schwimm gonz obm auf jeda wön, hom si von söbst maximiat.
2)
Da wind treibt die eastn woikn voa si hea, von molarisch weiss, grau bis schwoaz, hom si zum gebiag auftüamt
Fühl mi ausglaugt und innalich völlig lea, steck tiaf in an frischn baumhoaz, tiafe quoin hom mi bestüamt
Die eastn kühln regntropfn befrein, den staub und dreck von trocknheit, und löschn die feuasglut
Mecht mein wüdn, blindn hoss, mei wut rausschrein, und da feine sond schmüzt die zeit, zu ana bluadign flut.
ch 1a)
    Und im goatn blüht und grünt die natua, und die vögl jubilian iah eigne symphonie
    Und aufm tuam stoiziat a kreatua und beschützt die letzte paradiesische kopie
    Die hohe maua vaströmt mocht und gwoit, wiad von an tiafn, breitn wossagrobm umsponnt
    Die kreatua hots bluadigrot bemoit, und hot jedn feind brutal gfoitat, quöt und vabronnt.

3)
Heit woa scho wieda a tog zum vagessn, endlich vastroihn die stean iah licht, und da voimond grinst und locht
Bin von diesa zeit scho total besessn, hoit die zeiga im gleichgewicht, und leit d‘glockn in da nocht
Ka sunn wäamt, nua eisiga wind fegt duachs lond, die bam tonzn wüd hea und hin, bis iah kroft krochend entweicht
Vasetz mi glei in an ausnahmezuastond, konn net meah rechtzeitig entfliehn, des ufa net mea eareicht.
4)
Da dichte nebl übaschwemmt dieses toi, unhamliche schottn gebäan, uaängste bis tiaf ins moak
Schweissausbrüch peinign mei lebmssignoi, des graun mecht si in mia vameahn, i hoff i bleib wünsstoak
Pletzlich zuckn blitze duach den zähn dunst, da donna dröhnend explodiat, elektrisch glodn is d‘luft
Gonz alla, steh niemondn in dessn gunst, die freind valoan, hobm mi negiat, voa mia is a tiafe kluft.
5)
Die mächtign woikn mit eiskoitem hauch, lossn ois eastoan und gefrian, von an weissn tuach zuadeckt
Mei innres hoiz längst vabronnt, eastick im rauch, muass ma mein vastond amputian, hob mei heaz, mei sö vasteckt
Und die eastn woamen sonnenstroihn befrein, des ewige eis von stoaheit, und entfochn die feuasglut
Mecht mein wüdn, blindn hoss, mei wut rausschrein, und da feine sond schmüzt die zeit, zu ana bluadign flut.
ch 1b)
    Und im goatn woxt und gedeiht des lebm, tiare und pflonzn laufn kreiz und quea in an kreis
    Und die kreatua kontrolliat des gebm, und übanimmt dafüa an paradiesischn preis
    In da maua heat ma trommln schlogn, da wossagrobm losst klane wön ons ufa roin
    Und die kreatua geht wieda jogn, und hot jedn feind gfoitat, quöt, mit kronkheit befoin.
ch 2a)
        Diese kreatua siagt jede klanigkeit, jeds detail, iahre augn hobm an schoafn blick
        Diese kreatua hoit den onfong und des end vom seil, iahre händ brechn spielend leicht a gnick
        Diese kreatua vaeint stäake, kroft und eneagie, iahre siebm sinn aufs äussaste gsponnt
        Diese kreatua is a dämonische englskopie, diese kreatua is völlig unbekonnt.

6)
Heit woa scho wieda a tog zum vagessn, die finstanis so intensiv, absoabiat jedn lichtschein
Musste die letztn reseavn rauspressn, find füa mei lebm ka motiv, i steh scho aufm grobstein
Die woikndeckn reicht bis zum horizont, a wüda stuam liegt in da luft, wiablt und draht si hearum
Steh mittn in diesa unheilvoin front, wuade ois extrem eingestuft, foi in a delirium.
7)
Des infeano wözt si üba toi und beag, suacht si sein voazeichnetn weg, hintalosst a chaos pua
Beginn longsom mei mysteriöses weak, die pyramide a dreieck, zwischn sonne, mond, natua
Betäubend dröhnenda läam bricht den rekoad, wiad vom echo endlos foatgsetzt, bis ins oi gehn die schoiwön
Mei letzta hüfeschrei mocht donn an söbstmoad, vom reinen wahnsinn obgehetzt, eareicht mi diese druckwön.
8)
Die apokalyptischn woikn gedeihn, zum enoam prächtign gebiag, und eadruckn donn den stuam
Mei schweakronke sö wiad si donn no entzwein, meine gedonkn san vawiat, bin a gfongena im tuam
Und die easte sonft leise melodie befreit, die uagwoit aus da woiknwand, und entfesslt die feuasglut
Da feine weisse sond schmüzt die schnölle zeit, mei hoss und mei wut san geplant, füa diese bluadige flut.
ch 1c)
    Und im goatn spriesst und keimt mutta eadn, von winzig kla bis riesngross gibts hia freund und feind
    Und die kreatua zöht seine headn, und is mit dem planetn paradiesisch vaeint
    Die maua is a peafekts hexagon, om grund des wossas schlofn friedlich mensch und getia
    Die kreatua is a chamäleon, hot jedn feind geopfat füa iah bluadigrode gia.
ch 2b)
        Diese kreatua valiat afoch nie die übasicht, speichat ois in iahm gedächtnis ob
        Diese kreatua bewoaht des labile gleichgewicht, hüft bei da gebuat, schauflt a des grob
        Diese kreatua is bereit, iahre muskln vibrian, jede klanste bewegung wiad eakonnt
        Diese kreatua wü ois dämonischa engl schockian, diese kreatua is völlig unbekonnt.
ch 3a)
            Zwiegespoitene kreatua, von füasoaglich bis bestialisch eiskoid duachtriebm
            Grausam brutale kreatua, mit an lächln im gsicht hot sie die gegna zariebm
            Gegnsätzliche kreatua, von harmonisch friedlich bis sadistisch und radikal
            Unboamheazige kreatua, heascht ois göttliches element üba iah arreal.

9)
Heit woa scho wieda a tog zum vagessen, endlich is diese nocht voabei, und da tog wieda beginnt
Kam pünktlich zu oagastischn exzessn, is mei medizin, mei arznei, diese drogn mochn blind
A lauwoames lüftal streichlt die natua, die blätta flüstan sonft und zart, mit wiese, weide und föd
Bin total entgleist, valoan hob i mei spua, mei lebm a anziga föhstart, geboarena antihöd.
10)
Des tiafblaue fiamament locht mit da sunn, die tüa vom kreislauf foit ins schloss, die mutta eadn rast duachs oi
Diesa tog a horror, a martyrium, sinnentleat, gib man gnodnstoss, donn passiat diesa unfoi
Und die eastn vagossnen tränen befrein, die kreatua von menschlichkeit, und entfessln die feuasglut
Muass mein wüdn, blindn hoss, mei wut rausschrein, und da feine sond schmüzt die zeit, zu ana bluadigrodn flut.
ch 1d)
    Und im goatn reift und eawocht die saat, noch kuaza schlofnszeit wean kräfte mobilisiat
    Und die kreatua steht wie a soidat, und hot des paradiesische idyll adoptiat
    Auf da maua heascht a eigne athmosphean, des wossa im grobm fliesst untaiadisch ins grün
    Und die kreatua wiad niemois umkeahn, hot jedn feind gfoitat, quöt, wiad bluadigrot aufblühn.
ch 1a)
    Und im goatn blüht und grünt die natua, und die vögl jubilian iah eigne symphonie
    Und aufm tuam stolziat die kreatua und beschützt die letzte paradiesische kopie
    Die hohe maua vaströmt mocht und gwoit, wiad von an tiafn, breitn wossagrobm umsponnt
    Die kreatua hots bluadigrot bemoit, und hot jedn feind brutal gfoitat, quöt und vabronnt.
ch 2c)
        Diese kreatua vagisst niemois auf iah woahre pflicht, diesa goatn is a aufgob füas lem
        Diese kreatua hoit üba diesn goatn gericht, da goatn wiad diese sündn vagem
        Diese kreatua hot a übanatüaliche mocht, diesa goatn is iah letztes traumlond
        Diese kreatua ziagt ois dämonischa engl ind schlocht, diesa goatn is no völlig unbekonnt.
ch 3a)
            Zwiegespoitene kreatua, von füasoaglich bis bestialisch eiskoid duachtriebm
            Grausam brutale kreatua, mit an lächln im gsicht hot sie die gegna zariebm
            Gegnsätzliche kreatua, von harmonisch friedlich bis sadistisch und radikal
            Unboamheazige kreatua, heascht ois göttliches element üba iah arreal.
ch 4a)
                Diese kreatua und diesa goatn san a symbiose, nutzn die synergie
                Diese kreatua und diesa goatn san miteinond intim, eazeugn eneagie
                Diese kreatua und diesa goatn stehn unta hypnose, is a anomalie
                Diesa goatn is letzte paradies, und diese kreatua is ka ondra ois i
                Diesa goatn is letzte paradies, und diese kreatua bin i, bin nua i.

1)
Heit woa wieda so a tog zum vagessn, endlich is die sunn untataucht und die kühle nocht beginnt
Hob mi seit da fruah scho total vamessn, mei letzte kroft vüz schnö vabraucht, und mein vastond a no vastimmt
Mit den eastn sonftn woamen sonnenstroihn, hobm oi meine innren zön, glei gegn mi intregiat
Stüaz mit volla wucht in jede klanste foin, schwimm gonz obm auf jeda wön, hom si von söbst maximiat.

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Geschrieben am 01./02./03./04. jänner 2015.pk.
Überarbeitet am 05. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.


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2 din a4 seiten
1346 wörter
6943 zeichen ohne leerzeichen
8397 zeichen mit leerzeichen
95 absätze
138 zeilen

bleibt mir weiterhin gewogen
euer philjazzmetal, der mundartige.

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