Donnerstag, 22. September 2016

361. | Leare.

meine getreuen und lessüchtigen! das letzte kapitel habe soeben für euch bereitgestellt. also traut euch und lest es zu ende. vielen dank für euren besuch. euer phil

meine lieben. ich schicke gleich den nächsten text hinterher.
geschrieben am 28.+29.+30. märz 2016.

habt dank für alles.
viel spass beim lesen.

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361.     Leare.

Entsponn mi in da zwischnzeit no gschwind in meim wachn bett, schlumma den schlof dea gerechtn in meim traumballett
Tank wieda neie eneagien füa diesn no longen tog, mei woanlompm hot scho blinkt bei jedm glocknschlog
Lod meine battarien wieda füa a längare zeit auf, muass jetzt dringend spoasama sein, drossl mein vabrauch
In da longsomkeit liegt die wüaze von an seah longen lem, die ongst voam steam losst mi innalich kräftig bem.

Entsponn mi in da zwischnzeit bei an guadn glasl wein, olle geschmocksneavn explodian wie molarein
Lehn mi bequem im sessl zruck, moch donn meine augn zua, denk on mei vagongenheit, mei hintalossne spua
Hob i scho a zeichn gsetzt, iagendwos weatvolles voibrocht, hob i scho a zü eareicht, in mia sfeia entfocht
Do in da longsomkeit hot si do da lebnswün vasteckt, die ongst voam steam hob i wieda in mia eaweckt.

            Des unschuidige lebn hot des spü valoan, die reinheit wiad nie meah wieda geboan
            Des beschmutzte lebn woa niemois unberüaht, jeda hot seine eignen föhla gschnüat
            Des vafluachte lebn is scho vüz oft entgleist, die woahheit is scho wieda weit vareist
            Des vahosste lebn rächt si auf wüde oat, jeda hot scho tiaf in die leare gstoat.

Entsponn mi in da zwischnzeit bei ana ruhign musik, setz die notn mit gschlossne augn ins mosaik
Summ die melodie leise mit, hob jo an rütmus im bluad, schüa mei müde träge und fost eakoitete gluad
Streichl sonft und zoat die woihtuendn schoiwön mit da hond, tauch meditiarend ein in des symphonische lond
Wipp leicht voa und zruck, meine finga klopfn im söbm takt, die buntn klongwoikn umhülln mein vastond abstrakt
Denn in da longsomkeit wiad des lebn wieda frisch und jung, die ongst voam steam is scho wieda auf iahm sprung.

Entsponn mi in da zwischnzeit in da voin bodewonn, des wossa mit ölen vamengt duftet noch wüdm monn
Da hasse dompf ealeichtat mei otmung, befreit mi vom druck, die kräftign aromen heiln voa schweakronkem schmuck
Diesa intensiv-dezente mix von siass bis wüazig-heab, hot ka anzig feine nuancen jemois ausgspeat
Schweb schwearelos duach mei kompliziats gedonknlabyrinth, so vü eainnarungen duachleb i ois klans kind
Und in da longsomkeit eakennt ma east die küaze vom weg, die ongst voam steam valeitet zum kuazn gebet.

Wü do endlich die fuacht übawindn, damit i diese panik endlich moi besieg
Mecht jetzt endlich mei eignes ich findn, vollen mutes wog i jetzt endlich den aufstieg
Muass mi jetzt endlich wieda moi fongen, damit i jedn skrupl unbesoagt vagiss
Deaf ma net oi zu vü obvalongen, toleria jetzt gean an neutraln kompromiss.

            Do des unschuidige lebn hots glück valoan, hot dem günstigstn zeitpunkt obgeschwoan
            Des vaschmiate lebn woa niemois unbenutzt, jeda hot seine eignen soagn zurecht gestutzt
            Des vadommte lebn is scho vüz oft hingfoin, konn die vün noabm net meah obbezoihn
            Des vagiftete lebn bestroft schnö und hoat, jeda hot wieda tiaf ind leare gstoat.

                        Kana konn diese leare übasehn, niemond wü doat jemois spazian gehn
                        Denn jeda wü diesa leare fean bleim, niemond konns aus diesm zeitraum vatreim
                        Kana konn die leare manipulian, niemond mecht doat sei schicksoi akzeptian
                        Jeda mecht aus diesa leare entfliehn, denn niemond hot diesa leare vaziehn.

Entsponn mi in da zwischnzeit auf diesm massagestuhl, des knetn lockat jedes hoate musklmodul
Ealösende schreie entlockt des walkn aus meinem mund, die technischn raffinessn stehn donn im befund
Diese zoatn händ hom mein keapa in- und auswendig gleant, hom vom jedn punkt da haut des schädliche entfeant
Foi in an seichtn schlof ohne traum und ohne phantasie, find wieda wie unta hypnose mei symmetrie
In da longsomkeit wean die winzigstn details nei entdeckt, die ongst voam steam hot mi wieda moi voi easchreckt.

Entsponn mi in da zwischnzeit auf an einsomen sondstrond, loss mei seele baumeln bis üba den horizont
Die woamen stroihn da sommasunn bräunen mei blossrosa haut, da kühle meareswind hot ma scho vü onvatraut
Des rauschn da schäumenden wön eazöht ma vom weidn mea, die klippm finden des ewige donnan net fair
Die uagewoit vaschofft si respekt duach iah beständigkeit, leise rieslt da feine weisse sond duach die zeit
Und in da longsomkeit begreift ma east die realität, die ongst voam steam eazeugt a gwisse intimität.

Wü do endlich diesn schreck bezwingen, damit i dieses grausn endlich moi vadräng
Mecht in friedn mei lebn vabringen, moch ma die topfakeit söbst zum echtn geschenk
Muass jetzt endlich wieda gänzlich auskühln, damit mei hohs fieba endlich wieda zruckgeht
Deaf hia drin net oi zu long herumwühln, sunst wead i no um a poa stufn runtadreht.

            Des unschuidige lebn hot d‘freude valoan, gibt den letztn lichtan die spitzn spoan
            Des vastaubte lebn woa niemois unbefleckt, jeda hot des bluad von den wundn gleckt
            Des vaseuchte lebn is scho vüz oft obgstüazt, seine eawoatungen hom si vaküazt
            Des vastossne lebn hot sein hoss offnboat, jeda hot wieda tiaf ind leare gstoat.

                        Kana konn diese leare übahean, niemond wü doat jemois wieda zruckkeahn
                        Denn jeda wü in diesa leare föhn, do niemond konn si sei endzü auswöhn
                        Kana konn diese leare ignoarian, niemond mecht doat so schnö kapitulian
                        Jeda mecht aus diesa leare obhaun, niemond konn diesa leare meah vatraun.

                                   Mei gonza keapa zittat und bebt, hob mi söbst in so an zuastond no nie ealebt
                                   Mei otmung legt scho a pausn ein, fühl mi wie a feda gleichzeitig wie a stein
                                   Mei eneagie is ziemlich vabraucht, fühl mi iagendwie varotn und vakauft
                                   Mei heaz schlogt mit ollaletzta kroft, moch jetzt endlich mit da leare bekonntschoft.

Entsponn mi in da zwischnzeit bei wiskey und da zigarr, die kombination aus alk und rauch is so bizarr
Lehn im uaoidn sessl mit mia im reinen gonz gelöst, des uaoide leda riacht noch gschichtn net entblösst
Schwimm und tauch mittn im fluss meina eignen vagongenheit, seit generationen hot des möbl sei freiheit
Meine ahnen hom diesn stuhl mit den eignen händn baut, füa iahre nochfoahn homs die zukunft sicha vastaut
In da longsomkeit spiat man woahn friedn, die woare stün, nua die ongst voam steam bringt die hoffnung zum vablühn.

Entsponn mi in da zwischnzeit in meim grossn wachn bett, schlumma den schlof dea gerechtn in meim traumballett
Tank wieda neie eneagien füa diesn no longen tog, mei woanlompm hot scho blinkt, bei jedm glocknschlog
Lod meine battarien wieda füa a längare zeit auf, muass jetzt dringend spoasama sein, drossl mein vabrauch
Schoit jetzt dringend a poa gäng zruck, starte mei notfoiprogromm, die wuazln von meim baum valaufn net meah synchron
In da longsomkeit liegt die wüaze von an seah longen lem, die ongst voam steam losst mi innalich kräftig bem.

Wü jetzt endlich die phobien zähmen, damit i diese feigheit endlich moi betäub
Mecht mei eignes sein jetzt net meah lähmen, brauch dafüa unbedingt a guads weakzeug
Muass endlich wieda des gleichgwicht heastön, damit die harmonie in mia wieda gonz stimmt
Deaf mi in diesm kaos net vazöhn, sunst wea i pletzlich zua gänze taub, stumm und blind.

            Des unschuidige lebn hot die lust valoan, is on dem eakoitetn gfühl eafroan
            Des vawökte lebn woa niemois ohne schuld, jeda hot die eignen problem zruckgspult
            Des vapestete lebn hot si söbst vanicht, donn endet da kreislauf mit diesa pflicht
            Des valossne lebn hot den tod tiaf vaschoat, jeda hot wieda tiaf ind leare gstoat.

                        Kana konn diese leare übalem, niemond wü doat jemois ewig vaweiln
                        Denn jeda wü diese leare weghem, niemond konn doat seine schmeazn ausheiln
                        Kana konn diese leare kontrollian, niemond mecht doat gegn die wände proin
                        Jeda mecht aus da leare deseatian, niemond konn da leare lösegöd bezoihn.

                                   Mei gonza keapa zittat und bebt, hob mi söbst in so an zuastond no nie ealebt
                                   Mei otmung legt scho a pausn ein, fühl mi wie a feda gleichzeitig wie a stein
                                   Mei eneagie is ziemlich vabraucht, fühl mi iagendwie varotn und vakauft
                                   Mei heaz schlogt mit ollaletzta kroft, moch jetzt endlich mit da leare bekonntschoft.

                                               Die lichta san gedimmt, da voahong geht longsom auf
                                               Olle tüan san zua, des lebn steckt im lealauf
                                               Die ewige leare, hot mi jetzt giarig eingsaugt
                                                Die endlose leare, hot mia mei lebn geraubt.

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copyright by philipp kirschner 22.09.2016.pk

danke für euren besuch und eure zeit.

würde mich freuen, euch auf www.facebook.com/philjazz oder twitter.com/philjazmetlyric zu treffen.
liebe grüße
euer
phil


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