Freitag, 9. September 2016

383. | Dieses lond.

hallo meine lieben braven und treuen freundinnen und freunde mundartiger dichtung.
ein herzlichen willkommen auf meinem blog.
es freut mich sicher, dass du den weg hierher gefunden hast und dass du auch ein bisschen die texte durchstöberst.

hier die klicks der ersten beiden texte:
381. | einzlhoft          mit 127 klicks
382. | leare (ohne di) mit 97 klicks

somit darf ich euch sogleich den nächsten text vorstellen: 383. | dieses lond. hierbei geht es um alpträume, aus denen keiner entfliehen kann und die tragisch enden.

wünsche euch trotzdem ein riskantes leseabenteuer der besonderen art.

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383. | dieses lond.

A foabmprächtiges blütnmea, betrauat die vagessne eainnarung, von ana gemeinsomen zeit
A kahlgeschorenes bäumehea, vagisst auf sei natüaliche bestimmung, woa no net zum opfan bereit
A bluadigroda unschuidiga spea, vasteckt sei spitzn in an oidn skelett, genau sechs fuss unta da ean
A entsichates glodnes geweah, hängt rauchend üban söbstmöadarischn bett, muass seine patronen vahöan.

Und a metadicka festungswoi, beschützt dieses letzte freie paradies, voa gia, neid, hoss und lethargie
A riesiga unsichtboara boi, schwebt bedrohlich übam letztn geheimnis, mit hong zua chaostheorie
A phantastisch peafekta uaknoi, gebiat materie, raum, zeit und des licht, in an genialn gemisch
Und a gottgewoita sündnfoi, trogt tonnenschwea die schuid om ungleichgewicht, auf an schiefn unebnen tisch.

     Tauch tiaf in tränen, übaschwemmen mein vastond, siag des feia brennen, nua wo is dieses lond
     Schwimm mit meinen quoin, übaflutn mein vastond, hea des feia knistan, nua wo is dieses lond 
    Schweb im meim geschrei, schwerelos in mein vastond, riach des feia rauchn, nua wo is dieses lond
     Fliag jetzt mitm wind, öffne endlich mein vastond, spia des feia lodan, nua wo is dieses lond.

A göb-orange-braunes blättamea, betrauat die vagessne eainnarung, von ana gsundn heiln wöd
Und a obgstoabenes bäumehea, vagisst auf sei natüaliche bestimmung, hot no long net zu ende zöht
A uaoide botschoft gmeisslt in stein, vakündet die endgültige woahheit, do sie bleibt künftig dekodiat
A unhamlich fahla grella schein, hot a panische ongst voa da dunklheit, hot sei schicksoi net akzeptiat.

A extrem steila und hoha beag, übawocht sei reich bis zum horizont, damit si da kreislauf weitadreht
A äussast kompliziates netzweak, vabindet die natua mit sonne und mond, damit ois weitahin besteht
A unsichtboare wesnlose kroft, duachdringt materie, raum, zeit und licht, in ana peafektn mixtua
A immaglühenda seah feina docht, is die lebmsada vom gleichgewicht, in ana sensiblen struktua.

Da feind und des bese lauan übaroi, hinta jedm no so klan hintahoit, schnoppt die foin beinhoat zua
Da feind und des schlechte leanen iah roi, liebm die bestie in sich mit roha gwoit, foign iahra eignen spua
Da feind und da wüde hoss mochn iah spü, iah gewissn locht nua dröhnend laut im choa, iah spott is wiaklich brutal
Da feind und die kötn hom a anzigs zü, vabeissn si tiaf in iahm schoafn humoa, kennen kan weat, ka moral.

     Tauch tiaf im regn, übaschwemmt scho mein vastond, siag des feia brennen, nua wo is dieses lond
     Schwimm in meim elend, übaflutet mein vastond, hea des feia knackn, nua wo is dieses lond
    Schweb in meim gebrüll, schwerelos in meim vastond, riach des feia qualmen, nua wo is dieses lond
     Fliag jetzt mitm stuam, öffne endlich mein vastond, spia des feia zuckn, nua wo is dieses lond.

         Dieses lond in ana fremdn dimension, in ana parallelen wöd, existiat nua in meim traum
         Dieses lond in ana uaoidn veasion, hinta an vagessnen schlochtföd, eawocht nua im moagngraun
         Dieses lond mit fremdn utopischn sphäan, in ana surrealität, belebt unsre ewigkeit
         Denn dieses lond zwischn gigantischn sperrn, mit ana singularität, vaschenkt friedliche freiheit.


A braunschwoaz vabronntes gräsamea, betrauat die vagessne eainnarung, von ana fruchtboan prärie
A gänzlich vakohlts bäumehea, vagisst auf sei natüaliche bestimmung, stiazt frontal in a anomalie
A bluadigrot vagifteta spea, steckt neugiarig sei spitzn in frisches fleisch, trifft gonz genau mittn ins heaz
A schlechte schwoche gegnweah, mündet im oahnbetäubenden gekreisch, des echo ziagts tiafa obwäats.

A riesige endlos longe wond, bewoaht dieses jungfräulich weite gebiet, voa lethargie, neid, gia und hoss
A schmözenda schnö fliessenda sond, bedeckt jedn jemois gmochtn klan schritt, vom toi bis zum engen poss
A unscheinboares düstares loch, gebiat des makabre obscheuliche graun, mit rasanta geschwindigkeit
A lebmsnotwendiga stoff, hot in diesn abstrusn zyklen ka vatraun, und flüchtet in die einsomkeit.

Da feind und des bese lauan nah und fean, denn bei jeda geringstn gelegnheit, foit blitzschnö des schoafe schafott
Da feind und des schlechte wohnen scho im kean, liebm iah grausame gwoit mit heazlichkeit, denn füa sie gibts ka vabot
Da feind und da wüde hoss gebm ka ruah, dehnen die zeit bis die wüafln endlich foin, jede koatn is betrug
Da feind und die kötn lauschn gsponnt da uah, die schware kugl kummt schee longsom ins roin, mocht an bluadign ausflug.

            Tauch tiaf in woikn, übaschwemmen mein vastond, siag des feia brennen, nua wo is dieses lond
            Schwimm im martyrium, übaflutet mein vastond, hea des feia zischn, nua wo is dieses lond
            Schweb in meim geheul, schwerelos in meim vastond, riach des feia schwäazn, nua wo is dieses lond
            Fliag mitm orkan, öffne endlich mein vastond, spia des feia flackan, nua wo is dieses lond.

                        Dieses lond in ana fremdn dimension, in ana parallelen wöd, existiat nua in meim traum
                        Dieses lond in ana uaoidn veasion, hinta an vagessnen schlochtföd, eawocht nua im moagngraun
                        Dieses lond mit fremdn utopischn sphäan, in ana surrealität, belebt unsre ewigkeit
                        Denn dieses lond zwischn gigantischn sperrn, mit ana singularität, vaschenkt friedliche freiheit.

                                   Schlof mi duach dystopisch psychedelische sehnsüchte in dieses lond
                                   Meditia mi duach befriedigend heisse begiadn in dieses lond
                                   Vasenk mi duach bestialisch eiskoide rasarein in dieses lond
                                   Drum legts mi in kettn, noglts mi aufs kreiz, hob mi söbst net meah eakonnt.

A stoak übawuchats gräbamea, betrauat die vagessne eainnarung, von jeda intensivn gschicht
A entwuazltes bäumehea, vagisst gonz auf sei natüaliche bestimmung, is schliesslich sei vadommte pflicht
A vaschoina obagläubischa spruch, vakündet die endgültige woahheit, do diesa schlüssl geht valoan
A oiwissendes gereiftes buch, duachdringt mit den lügn jede dunklheit, nua des nix wiad wiedageboan.

A vuikanisches gebiagsmassiv, vateidigt jeds ongrenzend fruchtboare toi, voa da totaln invasion
A rätslhoft bemoites motiv, vatuscht des end im kuazn zeitintavoi, mit tödlicha reaktion
A spirituelle eneagie, gebiat des makabre obscheuliche graun, mit beschleunigta schnölligkeit
A voikommen foische strategie, jogt den strom duach den hoamlosn goatnzaun, mit zwonghofta besessnheit.

Da feind und des bese lauan kreuz und quea, iahre reflexe funktionian scho peafekt, föhla san gonz unbekonnt
Da feind und des schlechte fliessn im vakeah, hondln scho gonz automatisch im affekt, san bis zum letztn gesponnt
Da feind und da wüde hoss drahn völlig duach, bewegn si rotiarend zua explosion, kämpfn on voadasta front
Da feind und die kötn hom scho an freiwuaf, zastean ois mit korrosiva erosion, hintalossn ois vabronnt.

            Tauch tiaf im nebl, übawemmt scho mein vastond, siag des feia brennen, nua wo is dieses lond
            Schwimm im foitabod, übaflutet mein vastond, hea des feia fauchn, nua wo is dieses lond
            Schweb in meim gekreisch, schwerelos in meim vastond, riach des feia russn, nua wo is dieses lond
            Fliag mitm taifun, öffne endlich mein vastond, spia des feia züngln, nua wo is dieses lond.

                        Dieses lond in ana fremdn dimension, in ana parallelen wöd, existiat nua in meim traum
                        Dieses lond in ana uaoidn veasion, hinta an vagessnen schlochtföd, eawocht nua im moagngraun
                        Dieses lond mit fremdn utopischn sphäan, in ana surrealität, belebt unsre ewigkeit
                        Denn dieses lond zwischn gigantischn sperrn, mit ana singularität, vaschenkt friedliche freiheit.

                                   Schlof mi duach apokalyptisch berauschte visionen in dieses lond
                                   Meditia mi duach wollüstig hungrige gelüste in dieses lond
                                   Vasenk mi duach sadistisch bluaddüastige ekstasn in dieses lond
                                   Drum weafts mi in beton, und brechts ma mei gnick, hob mi söbst net meah eakonnt
                                   Drum vaschnüats mi gonz fest, pumpts gift in mei bluad, hob mi söbst net meah eakonnt.

                                               In dieses lond fliagt ka flugzeug, foaht ka zug, füaht net amoi a weg
                                               In dieses lond geht ka taxi, foaht ka schiff, gibts net amoi an steg
                                               In dieses lond taucht ka u-boot, gibts ka rad, ka wossa und ka lond
                                               In dieses lond kummt nua da tod, gonz dezent, reicht ea ma sei koide hond.

A foabmprächtiges blütnmea, betrauat die vagessne eainnarung, von ana gemeinsomen zeit
A kahlgeschorenes bäumehea, vagisst auf sei natüaliche bestimmung, woa no net zum opfan bereit
A bluadigroda unschuidiga spea, vasteckt sei spitzn in an oidn skelett, genau sechs fuss unta da ean
A entsichates glodnes geweah, hängt rauchend üban söbstmöadarischn bett, muass seine patronen vahöan.

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geschrieben am 06./07./08./09. september 2016.pk.
copyright by philipp kirschner. 15. november 2016.pk.

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ich bin immer wieder selber sehr überrascht, dass sich die vielen buchstaben so einfach und schnell in wörter, in sätze  transformieren.

nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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