Sonntag, 15. Dezember 2019

270. | enge finstre stün.

270. | Enge finstre stün.

Im lebm wiad pea zufoi a oat nutzn aus da gsundheit zogn, die zweisomkeit repariat die vaboagne hülln
Im heazn hot a feuaboi die schwea vastroihte sö vabogn, die zähflüssige emotion mechts loch gean fülln
Die eisige kötn om grenzwoi hot dieses gfüh übazogn, die wuchtig zoate liebe mecht den drong aufwühln
Und des lebm hot mit übaschoi dem feign tod a tiafs grob ausghobm, die vabronnte vagesslichkeit mechts wieda foatspüln.

Des negative rinnt im lebm imma obwäats ohne umweg, tiaf einschneidende foign wean a net vaschont
Gfongen in zabrochnen gräbm weisn die zeichn zum woiknsteg, dunkle woikn vafinstan scho den horizont
Die heilung mit frischn spinnwebm is zweite stufn vom gebet, des vabotne schmeckt gwüazt vaheerend noch schlofsond
Da feige tod suacht des lebm äussast brutal in dem letztn vasteck, des explosive gspia schleudats donn ond rode wond.

      Hob wieda wos trunkn, und hob hamlich wos graucht, vawondl mi in mein kokon
      Bin seah tiaf gsunkn, und no tiafa hinobtaucht, mei giarige sucht is mei spion
      Bin wieda weit zruckgfoin, mei weg is a betrug, meine schritt eareichn kan grund
      Meine schreie vahoin, mei otem hot kan zug, diese enge finstre stün is ungsund.

Im lebm wiad glyncht, infiziat, des obsolut bese zvü vabraucht, des hämische gelächta gibt gnua stoff füa hoss
Des gute wiad glei amputiat, eingspeate paroin wean freigekauft, junge gsichta wean vüz schnö oid, eingfoin und bloss
Die traua homs glei ignoariat, mit da tränenflut wuade getauft, da homma schlogt gnodnlos hoat aufm amboss
Da feige tod kollidiat mitm topfan lebm, hots letzte woat ausghaucht, vamisst des tiafe feingfühl füa an denkanstoss.

Im lebm wiad die vagongenheit bis ins klanste detail zalegt, des gleante vagisst jeda vüz schnö, geht gonz leicht
In diesa reichn eantezeit wuadn gschichtn afoch glottgefegt, manipuliate textstön mit lügn eingseift
Entoatet zu an wettstreit, dea si üba die gonze wöd bewegt, massiva varot in ana suppm eingweicht
Des lebm hot sei steablichkeit dem feign tod liebevoi obgsägt, ungewollt wiad die seichn imma weida greicht.

      Hob wieda wos gsoffn, wieda tiaf inhaliat, vafluach laut mei anomalie
      Hot mi söbst schwea troffn, den alarm net kapiat, mei giarige sucht is mei manie
      Mi hots wieda eawischt, a ewiga kreislauf, find afoch ka fluchtmeglichkeit
      Mei schrei is längst ealischt, vaweht mei letzta hauch, diese enge finstre stün hot ka zeit.

            Valoan hob i mein eignen frein wün, in diesa engen finstren stün
            Hob jetzt vagessn wie die blumen blühn, in diesa engen finstren stün
            Hob vasäumt, di zoat und sonft zu berüahn, in diesa engen finstren stün
            Schlof vüz tiaf und fest, weckts mi endlich auf, aus diesa engen finstren stün.

Im lebm beheascht die zwischnwöd a große sammlung von ongstquoin, dröhnende panikattackn weadn vaschenkt
Gonz freiwillig ziehns aufs schlochtföd, woin si om bluadrausch eafreun, mit kühla präzision so vü treffa vasenkt
Künstlarisch radikal entstöt wiad si die uagewoit weit zastreun, hot si donn mit vü söbstbewusstsein ind luft gsprengt
Des lebm hots uateil gföt, da feige tod wiad niemois wos bereun, hot si donn hingebungsvoi in söbstmitleid eatränkt.

Im lebm wiad die wiedagebuat in an dunklen hintahoit glockt, des lodande feia bringt licht ind finstanis
Rauch und quoim mochen an endspuat, hom wieda ois vaspüt und vazockt, nua da dichte nebl bewoaht des geheimnis
Da oide zrissne guat hot si sei instabilität söbst einprockt, on beidn ufan heascht wieda die nemesis
Da feige tod wiad laut onknuat und vom lebm behutsam zahockt, duach kontamination zafoit jetzt des bündnis.

      Hob scho wieda wos kippt, und wos wüaziges kifft, mei phantasie spüt jetzt varuckt
      Mei vastond scho duachsiebt, mei vaschwommene sicht, hot mei gierige sucht glei vaschluckt
      Meine wüafln san gfoin, vüz vü augn angstoat, die schoafn kantn schneidn tief
      Meine schreie bezoihn, da luft a höllenfoaht, diese enge finstre stün findt kan griff.

            Valoan hob i mei eigne innre kroft, in diesa engen finstren stün
            Scho längst vagessn is mei traumlondschoft, in diesa engen finstren stün
            Üba dei begiade net meah dron docht, in diesa engen finstren stün
            Meine sinn valoan, befreits mi endlich aus diesa engen finstren stün.

                  Lieg auf mein ruckn in diesa engen finstren stün, konn mi afoch net meah rian
                  Ka zittan, ka zuckn in diesa engen finstren stün, konn kan notstrom aktivian
                  A sötsame lean in diesa engen finstren stün, hot die einsomkeit aufgweckt
                  Und des ewige steabm in diesa engen finstren stün, hot olle lichta vasteckt.

Des naheliegende ruckt im lebm in endlos weite feane, afoch zvü zeit sinnlos vaschwendet und vabraucht
Vom sönschmeaz wiad ma zadruckt, übrig bleibm nua zaquetschte keane, da lebmswichtige soft woa pletzlich ausvakauft
Unschuidige föhla ausgspuckt, voa jeda sündign lateane, vom eignen kronkn gwissn den vastond vastaucht
Die sehnsucht is a viadukt wie in da müchstrossn die steane, hom iah letztes schwoches licht explosiv ausghaucht.

Im lebm wiad da augnblick kuaz voam steabm zum mysterium, so vü scheene gschichtn foin wie regn hearob
Diese elysische musik wiakt wie a stoakes narkotikum, die eiskoide luft eastroiht wie a kaleidoskop
Die passlteile vom mosaik stön dem schachbrett a ultimatum, beim unbehauenem stein lehnt a wondastob
Des lebm mutiat duach an zaubatrick vom feign tod zum monstrum, da keapa suacht vazweiflt noch seim uaeignen grob.

      Hob so vü floschn gleat, pilze und blätta quoimt, spielend leicht die freiheit gspiat
      Den alarmschrei net gheat, mei fluchttüa homs varäumt, mei valongen hot mi fest dressiat
      Da bogn übasponnt, die pfeile treffns zü, die mittn is da onfong vom end
      Mein schrei hob i eakonnt, woa a brutales spü, diese enge tiafe stün hot talent.

            Valoan hob i mei topfakeit, mein mut, in diesa engen finstren stün
            Hob vagessn deren steanschnuppn glut, in diesa engen finstren stün
            Gonz vaschlofn hob i dei liebesflut, in diesa engen finstren stün
            Hob mi jetzt vaiat, hoits mi endlich raus aus diesa engen finstren stün.

                  Gschlossne augn stoan in diese enge finstre stün, mei blindheit suacht noch an licht
                  Ka denkstein, ka sondkoan in diesa engen finstren stün, hoit diese woog im gleichgwicht
                  Dieses wunda lebm in diesa engen finstren stün, hot si mitm tod vaeint
                  Und des ewige steabm in diesa engen finstren stün, hot a flut aus tränen gweint.

                        Diese enge finstre stün trauat um iahre wiaklichkeit
                        Diese enge finstre stün bewoaht iah tiafe einsomkeit
                        Diese enge finstre stün besteht füa olle ewigkeit
                        Diese enge finstre stün infiziat iah eigne gesundheit.

Im lebm wiad pea zufoi a oat nutzn aus da gsundheit zogn, die zweisomkeit repariat die vaboagne hülln
Im heazn hot a feuaboi die schwea vastroihte sö vabogn, die zähflüssige emotion mechts loch gean fülln
Die eisige kötn om grenzwoi hot dieses gfüh übazogn, die wuchtig zoate liebe mecht den drong aufwühln
Und des lebm hot mit übaschoi dem feign tod a tiafs grob ausghobm, die vabronnte vagesslichkeit mechts wieda foatspüln.

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Geschrieben am 18./19./20./21./22. dezember 2014.pk.
Überarbeitet am 05. jänner.pk. – copyright by phlipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.


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