Donnerstag, 7. Dezember 2017

335. | wiedakeah.

meine lieben, treuen und lesesüchtigen mundartigen freunde. ich kann gar nicht beschreiben, wie stolz ich auf euch bin. eure hundertfachen besuche auf diesem blog lassen die internetseite glühen.
hier ein kleiner überblick der derzeitigen besucherrekorde:
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332. | ozean mit 253 klicks
334. | ois vastehn mit 248 klicks
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331. | mut mit 207 klicks.
sagenhaft, sensationell, einfach unvorstellbar! der weltrekord ist gebrochen. vielen lieben dank euch allen.

ich will euch nun nicht mehr länger auf die folter spannen. hier ist der nächste text auch schon:

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335. | wiedakeah.

Mei kronka keapa zittat heftig und vibriat, a eisige kötn is in mia scho einmaschiat
Hob scho fost ka gfüh meah in meine fiass und händ, woat nua no auf dieses licht, aufm letztn moment
Do diesa entscheidende sprung findet net stott, hob diese sinnlos longe woatarei scho so sott
Warum ziagt si des so hin, is des so a zache gschicht, warum gehts net auf an schlog, is do mei vadommte pflicht.

Mei wunda keapa vakrompft heftig und eabebt, die easchüttarungen hom die reseavn vaklebt
Mei otmung geht scho ziemlich floch und äussast zoat, hoit imma no ausschau noch diesm aufenthoitsoat
Do des sötsome reich bleibt vasteckt und vaschoin, mecht do die longeweile mit elan übaroin
Warum is grod diesa letzte schritt so a fada weg, warum is des steabm jedesmoi so a sakrileg.

      I flücht voam lebm und jog dem tod hintahea, mecht mi jetzt eahebm, denn i fühl mi leicht und lea
      Do i konn net fliegn, meine fliagl san vüz klan, mecht mei sö obwiegn, is schwea wie a grossa stan
      I flieh voam lebm und vafoig den tod gonz leis, mecht jetzt scho entschwebm, denn i steh mittn im kreis
      Do i kumm net ind luft, die föhla wiegn vüz schwea, lond eha in da gruft, vielleicht gibts a wiedakeah.

Mei schmeazenda keapa liegt vasponnt auf an bett, foitande quoin peitschn mei innareinkabinett
Die muskln zuckn unwillküalich wie beim tonz, diesn vakoakstn rhythmus streif i mit ignoaronz
Do i hea kan ton, kan laut, is unhamlich stü, mechts endlich beendn dieses einseitige spü
Warum pumpt und schlogt no mei heaz, wonn is endlich moi schluss, warum ziagt si des so ind läng, hoff auf an obschiedskuss.

Mei gegeisslta keapa hot panische ongst, die düstren gedonkn büdn a gschlossne phalonx
Koida schweiss büdet a dünne schicht auf da haut, die schlechtn eainnarungen hom kan meah vatraut
Do is jetzt diesa zuastond wiaklich scho mei end, hob mi do von da aussnwöd no goa net getrennt
Warum fühl i mi so eingspeat und in an käfig gsteckt, warum bin i schee onzogn und mit an tuach zuadeckt.

Denn so vü frogn rotian no in mein vastond, so vü frogn proin unbeontwoatet auf die wond
Denn so vü frogn fliagn no duach mei gehian, so vü frogn wean die ontwoatn wieda valian
Denn so vü frogn hämman hoat gegn mein kopf, so vü frogn londn unbeochtet in an topf
Denn so vü frogn dröhnen heulend duachs gebein, denn so vü frogn berüahn niemois des woahre sein.

      Lauf dem lebm davon und hetz dem tod hintahea, ois is so monoton, moch jo a ka gegnweah
      Wü jetzt endlich moi gehn, imma no horizontal, konn meine fiass net sehn, stehn scho auf mein bremspedal
      Brich aus mein lebm aus und beschatte diesn tod, vablüht da blumenstrauss, die maua is net im lot
      Do i konn mi net rüahn, die föhla wiegn vüz schwea, konn den sta auf mia spüan, vielleicht gibts a wiedakeah.

            Hoffentlich findt diesa traum boid sei end, und i eawoch wieda aus diesm tiafn schlof
            Hoffentlich hot da traum a glücksmoment, und i entkomm donn diesm finstren loch
            Hoffentlich is da traum ka wiaklichkeit, und i duachtauch no des ewige mea
            Hoffentlich bleibt ma no genügend zeit, und vielleicht gibts jo do a wiedakeah.

Mei vafluachta keapa losst mi longsom in stich, jetzt begreif is endlich, bin nua schwoch, klan und steablich
Fühl mi scho wie a leare hün ohne an sinn, woat scho so long volla inbrunst auf mein neibeginn
Do diesa entscheidende schochzug tritt net ein, diese vadommte woatarei nötigt mi zum bleim
Warum dehnt si des lebm zu so an weitn umfong, warum wiads lem net afoch beendet beim letztn gong.

Mei zasteata keapa frisst mi von innen auf, meine reseavn schoffn a goa kan daualauf
Hob ma do gnua otemluft in da lung aufgspoat, trotzdem hot si ma ka refugium offnboat
Nua seah longsom hebt si die zähe neblwond, net amoi die sunn, mond und stean san ma no bekonnt
Warum schmüzt da stein bei diesm expeariment, warum fliesst die zeit wie trübs wossa zum fiamament.

Denn so vü frogn umkreisn mein intellekt, so vü frogn woan scho im voahinein gonz defekt
So vü frogn gleitn von zön zua nächstn zön, so vü frogn eatrinkn in stüamisch hohn wön
So vü frogn schiassn mit schoafa munition, so vü frogn bleim ohne ontwoat mit diskretion
So vü frogn schrein wütend iahn hoss ins lem, so vü frogn öffnen die woahheit gonz unbequem.

      Nimm vom lebm reissaus, und stüam dem tod hintahea, hinta mia vü applaus, zügenau trifft donn da spea
      Mei bewegung eafroan, bin vasteinat und eastarrt, und gegn mi vaschwoan, hot si da oide neustart
      Deseatia voam lem, übawoch diskret den tod, a unheilboas system, dafüa gibts ka rettungsboot
      Mei bewegung eingrost, die föhla wiegn vüz schwea, vagebung gibt ma kan trost, vielleicht gibts a wiedakeah.

            Hoffentlich eareicht diesa traum sei zü, und i eawoch wieda aus diesm tiafn schlof
            Hoffentlich is diesa traum nua a spü, und i entwisch aus diesm koidn boch
            Hoffentlich is diesa traum nua fiktion, und i beruflich nua a visionäa
            Hoffentlich hot die zeit ka infektion, und vielleicht gibts jo do a wiedakeah.

                  Schee longsom spia i wieda a kribbln in mia und auf meina haut
                  Schee longsom hob i mi wieda diesm kuazn lebm onvatraut
                  Schee longsom glaub i wiaklich on mei wiedakeah, on mei zweite gebuat
                  Do iagendwos in mia zeigt ma gonz unspektakuläa mein letztn endspuat.

Mei kämpfenda keapa hot wieda moi ka glück, scho wieda föht vom gonzn lem a grosses stück
In völliga finstanis und luftdicht eingspeat, die einsomkeit hot si bei da sehnsucht scho beschweat
Do ma konn die zeit net zruckschraubm oda drehn, die vaflossnen tränen woitn no um gnade flehn
Warum is dieses univeasum glei so ungerecht, warum setzt mi mei eignes heaz donn aussa gefecht.

Mei vastoabna keapa hot den zug knopp vaposst, die ungültige foahkoatn is scho längst vablosst
Fliag mitm wind auf weissn woikn um die wett, hea a leises rhythmisches trommln auf a hoizbrett
Do mei schlechtes gwissn hot mi scho wieda plogt, hob die aufgobm net glöst, net imma d‘woahheit gsogt
Warum woa mei feiga schottn afoch vüz gross und zlong, warum befindet si jetzt ois hintam dickn voahong.

So vü offne frogn schwian no duach raum und zeit, so vü frogn vawexln die ontwoat mit da woahheit
So vü frogn hoffn auf moralischn weat, so vü frogn wuadn von da ontwoat glei enteaht
Denn so vü frogn miassn iagendwonn obsteam, so vü frogn stüazn si vazweiflt ins vadeam
So vü frogn san vaföscht und wean glei vaschoat, so vü frogn vafluachn die valogne ontwoat.

      Hobs lem hinta mi brocht, endlich mitm tod vaeint, woa a sinnlose schlocht, hob jetzt goa nix meah vaneint
      Hob mi freiwillig gmödt, hob mei gonze woahheit gwusst, hob mi net meah vastöt, do füa mi is ka valust
      Da tod is mei revia, des lem konn ma gstoihn bleim, brauch jetzt ka elixia, an brief woit i do no schreim
      Loss jetzt mein keapa zruck, die föhla wiegn vüz schwea, begrom unta vü schutt, vielleicht gibts a wiedakeah.

            Endlich hot da traum sei grenzn eareicht, do i bin aus diesm schlof net eawocht
            Hoffentlich is diesa traum nochgereift, sunst ziag i wieda in diese wüde schlocht
            Endlich bin i aus diesm oiptraum gflohn, diese situation woa gonz schee prekäa
            Hoffentlich mutia i net zum dämon, do vielleicht gibts jo do a wiedakeah.

                  Jetzt begreif is, des kribbln hot si zua genussmeile transfoamiat
                  Jetzt vasteh is, des kuaze lebm hot scho längst des steam akzeptiat
                  Nua longsom rieslt da feine weisse sond, es gibt goa ka wiedakeah
                  Denn iagendwos leistet an widastond, des lem nochm tod is so konträa.

                        Hobs wiaklich vasuacht, jede möglichkeit hob i scho ausprobiat
                        Do mi homs vafluacht, denn jede wiedakeah wuade glei blockiat
                        Jedn trick gebraucht, sogoa die schwoaze kunst hob i scho eingsetzt
                        Mei sö homs vakauft, denn mei wiedakeah hot si völlig vaschätzt
                        Donn sickats ins hian, die natua vaweatet ois zu hundat prozent
                        Weas niemois kapian, warum des lebm beim steabm in den tod rennt.

Mei kronka keapa zittat heftig und vibriat, a eisige kötn is in mia scho einmaschiat
Hob scho fost ka gfüh meah in meine fiass und händ, woat nua no auf dieses licht, aufm letztn moment
Do diesa entscheidende sprung findet net stott, hob diese sinnlos longe woatarei scho so sott
Warum ziagt si des so hin, is des so a zache gschicht, warum gehts net auf an schlog, is do mei vadommte pflicht.

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Geschrieben am 02./03./04./05. november 2015.pk.
Überarbeitet am 27. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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danke nochmals für euren besuch.

und hier wieder die üblichen links:
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bleibt mir weiterhin gewogen
euer philjazzmetal, der mundartige.

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