ein grosses dankeschön euch allen für euren besuch. heute habe ich die initiative ergriffen, sogleich ein paar texte hintereinander zu veröffentlichen.
hier ist auch schon der nächste aus "nebelberggräber".
263. | die flomm. hierbei geht es um den rückblick aufs leben anhand des tagebuches.
wünsche euch allen ein abenteuerliches lesevergnügen:
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263. | die flomm.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, moch meine augn zua, soatia no mein vastond
Lieg scho seit vün longen joahn
gfesslt auf dem kronknbett, in wochn momentn, mei lebm rübagrett
Viele besuche bringen obwexlung
in den oitogstrott, long konns nimma dauan, donn geh i mitm tod
A bissl glück und vü liebe im lebm
eakläan uns den sinn, die spuan auf mein weg füahn endgültig zum ruin.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, eainnarungen plogn mein bissl vastond
Hob mei longe lebmsgschicht
aufgschriebm und rekapituliat, mit sponnenden obmteian expearimentiat
Auf da slalomfoaht
duachs labyrinth hots vü umwege gem, trotzdem weidagmocht, so vü ealebt, gheat
und gsehn
A bissl glück und vü
liebe im lebm stäakt des söbstvatraun, a mit an rückwäatsgong konn ma ind
zukunft schaun.
Jeds lebm schreibt bücha und schnitzt
hoiz, moit büda und beoabeit gestein
Jeds lebm entwicklt sein eignen stoiz, zruck
bleibt die bruckn zum heilignschein
Jeds lebm mecht die ewigkeit spian, do
niemond konns jemois dekodian
Jeds lebm füttat die
flomm so longs geht, bis da koide wind
sie flüstand vaweht.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, gedächtnislückn neavn mein oidn vastond
Des gebm und nehmen woa a
schochspü ohne figuan, net imma gerecht, oba a mit vü krotzspuan
Zua söbstvateidigung hob i mi um
hundatochzg grad gedreht, kapiat hom des meine feind afoch vüz spät
A bissl glück und vü liebe im lebm
eahöhn den komfoa, hohe steile stufn füahn mi zum himmlstoa.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, klanste details schiassn pletzlich in mein vastond
Hob ma brutale sündn aufglodn, ka
wimpa hot zuckt, mit reinem gwissn hob is on da wond zadruckt
Hob mei gegnweah peafektioniat und
sündteia vakauft, mit an onruf homsn letztn atem ausghaucht
A bissl glück und vü liebe im lebm
vadienens respekt, tiafe dunkle schluchtn nebm mia fost obgschreckt.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, und sinnlose klanigkeitn quön mein vastond
Unbedeutende nebmsächlichkeitn
pletzlich eawocht, fost vagessn, scho long net meah drüba nochdocht
Meine rachegelüste gian noch
neidiga wüda fuacht, hob nie nochm strengen gruch da nocktn ongst gsuacht
A bissl glück und vü liebe im lebm
setzt wunda ind wöd, on geheimen buchtn steht no imma mei zöt.
Jeds lebm schnitzt hoiz und schreibt a
buach, beoabeit des gestein und moit a büd
Jeds lebm hot oba nua an vasuach, zruck
bleibt die bruckn zum oidn schutzschüd
Jeds lebm mecht die seligkeit spian, do
niemond konns jemois dekodian
Jeds lebm eanäaht die
flomm so longs geht, bis da koide wind
sie beinhoat ausweht.
Die lebmskeazn brennt stü und
hamlich voa si hin, die flomm
lodat lichtaloh
Des licht da lebmskeazn mecht so
gean von hia fliehn, die flomm
flackat lebmsfroh
Die länge des dochts da lebmskeazn
is begrenzt, die flomm
wäamt und spendet licht
Die
flomm da lebmskeazn funklt, glitzat
und glänzt, in da flomm
siagt ma des gsicht.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meine zittrign händ, schliess meine miadn augn, woat scho auf mei end
Lebmsechte oiptraim stechn
zügenau mittn ins heaz, schweissgebodet aufgwocht, ziagt mi beinhoat obwäats
Bin innalich zafressn von
söbstbetrug und söbstmitleid, vauasocht wüde schmeazn afoch zu jeda zeit
A bissl glück und vü liebe im lebm
zeign den beweis, es gibt no ondre foabm zwischn schwoaz und weiss.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meine zittrign händ, stoa stua zua deckn rauf, woat auf mei boidigs end
Hob die kontrolle üba mei otmung,
üba mein heazschlog, diese spezielle technik steht in mein vatrog
Woa a phänomen und da beste in
diesa disziplin, süchtig noch testosteron und adrenalin
A bissl glück und vü liebe im lebm
mochn den untaschied, die lebmsfoabm explodian wie dynamit.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meine zittrigen händ, tränen findn iahn weg, woat scho auf mei end
Die zeit losst si net zruckdrahn,
zeitreisn stehn no in de stean, den fliaglschlog vom schmettaling konn i no
hean
Die möadarischn umweg homma mei
weatvolle zeit gstoihn, hob valoan, jetzt konn is scho goa net meah einhoin
A bissl glück und vü liebe im lebm
reichn völlig aus, die lebmfoabm belohnen an mit vü applaus.
Jeds lebm beoabeit hoates gestein, bringt
sei eigne gschicht auf des papia
Jeds lebm wiaft schottn bei keaznschein,
zruck bleibt nua die bruckn zum elixia
Jeds lebm mecht des sönheil spian, do
niemond konns jemois dekodian
Jeds lebm vasoagt die
flomm so longs geht, bis da eisige
wind sie zschnö ausweht.
Die lebmskeazn flackat gonz valoan
voa si hin, die flomm
zünglt lichtaloh
Des licht da lebmskeazn mecht so
gean weidaziehn, die flomm
prasslt lebmsfroh
Die dicke des dochts da keazn
valängat des lebm, die flomm
spendet licht und wäamt
Die
flomm da lebmskeazn spiat jeds luftige
bebm, die flomm
hot si longsom entfeant.
Des tickn da lebmsuah dröhnt in meine oahn, konns net meah negian
Die flomm
da lebmskeazn hot donn boid valoan, wea donn jubilian
Die zeiga da lebmsuah bremsn longsom ob, wea laut applaudian
Die flomm
da lebmskeazn begrüsst jetzt den tod, konn nix meah stoanian.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meine zittrign händ, meine fünf sinn gebm ois, woat scho auf mei end
Hob die fanatische religion on
dem glaubm valoan, wuade in die wüde natua hineingeboan
Jeda kuaze augnblick eascheint ma
wie a ewigkeit, sunn, mond und stean san füa mei eneagie bereit
A bissl glück und vü liebe im lebm
gebm a schonfrist, hob die oidn lebmsfoabn scho so vamisst.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meine zittrign händ, a beruhigende stün umgibt mi, woat auf mei end
Mei gesomtes lebm ziagt on mia
voabei wie in an füm, auch mei longes lebm wiad donn endgültig vaglühn
Woit no philosophian, a poa seitn
san no unberüaht, uneawoatet hobms mei kroft und stäake entfüaht
A bissl glück und vü liebe im lebm
hätt d‘weichn ondas gstöt, meine lebmsfoabm san jetzt on da wond zaschöt.
Hoit mei letztes togebuach fest
in meina zittrign hond, meine augn vaschlossn, soatia no mein vastond
Lieg scho seit vün longen joahn
gfesslt auf dem totnbett, in diesm moment valiat mei lebm die wett
Viele besuche bringen obwexlung
in den oitogstrott, a schottn woat auf mi, jetzt geh i mitm tod
A bissl glück und vü liebe im lebm
eakläan uns den sinn, die spuan auf mein weg füahn endgültig zum ruin.
Jeds lebm moit büda in jeda foab, die
schnitzarein san aus jeda hoizoat
Jeds lebm is da zwilling vom tod, zruck bleibt
nua die bruckn ins obendrot
Jeds lebm mecht des paradies spian, do
niemond konns jemois dekodian
Jeds lebm züchtet die
flomm so longs geht, bis da brutale
wind sie eiskoid ausweht.
Die lebmskeazn flimmat seah
geschwächt voa si hin, die flomm
glimmt nua no dezent
Des licht da lebmskeazn hofft auf an
neubeginn, die flomm
glüht scho lebmsfremd
Die qualität des dochts woa a seah
grossa valust, die flomm
nua no feina rauch
Die
flomm da lebmskeazn valiat die lebmslust,
aus da flomm
heat man letztn hauch.
Des tickn da lebmsuah is endlich vastummt, den letztn schritt gmocht
Die flomm
da lebmskeazn hot si jetzt vamummt, schlof jetzt ein gonz socht
Die zeiga da lebmsuah kuman zum stüstond, kana hot meah glocht
Die
flomm da lebmskeazn grüsst des
totnlond, jetzt is es voibrocht.
Die
flomm woa mei stein, die
flomm woa mei büd
Die
flomm woa mei hoiz, die
flomm woa mei schüd.
Die
flomm woa mei buach, die
flomm is mei grob
Die
flomm woa mei lebm, die
flomm is mei tod.
Hoitst dei letztes togebuach fest
in deina zittrign hond, moch deine augn zua, soatiast no dein vastond
Liegst scho seit vün longen joahn
gfesslt auf dem kronknbett, in wochn momentn, dei lebm rübagrett
Viele besuche bringen obwexlung
in den oitogstrott, long konns nimma dauan, donn gehst a mitm tod
A bissl glück und vü liebe im lebm
eakläan uns den sinn, die spuan auf deim weg füahn endgültig zum ruin.
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Geschrieben
am 22./23 november 2014.pk.
Überarbeitet
am 03. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.
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nochmals euch allen da draussen im weiten www ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:
danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.
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