Sonntag, 1. April 2018

255. | iahre kinda.

salvete!
ein herzliches wiederlesen und freundliches willkommen hier auf meinem blog.
danke, dass du den weg hierher gefunden hast und dich hier ein bisschen austobst.

der nächste text ist nun bereit, von euch allen da draussen gelesen zu werden.
es ist ein kritischer text über die menschheit.

wünsche euch ein spannendes leseabenteuer.

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255. | iahre kinda.

I hea a tromml schlogn, in an rhythmus hoat und wüd, mei keapa is vabogn, is no long net gstüt
Die luft dröhnt in meinen oahn, sing in ana fremdn sproch, fühl mi wie neu geboan, mei otmung geht gonz floch
I tonz um an oidn baum, streichl zoat sei rauhe haut, spia sein gresstn oiptraum, do ea hot mia vatraut
Leg meine oam zum beginn, lausch in eahm gonz tiaf hinein, a flüstan kumt ma in sinn, sei lebmssoft is so rein.

I hea die trommln schlogn, in an rhythmus wüd und hoat, da mensch is so valogn, es reicht scho a klans woat
Die luft vibriat dazu im takt, mecht iah geheimnis vastehn, bin jetzt endlich frei und nockt, donk da füa mei lem
Wöz mi om bodn, hüpf und spring, wie a wüda umanond, in da mittn vom hexnring, spia i des bond
Des fleisch da götta gibt kroft, füa a zukünftige zeit, die rituelle botschoft, bewiakt die woahheit.

I hea die trommln schlogn, in an rhythmus schnö bewegt, des büd hot mi betrogn, innalich zalegt
Die luft is bunt ongemoit, die töne stroihn foabmfroh, mutta eadn hots gschenk bezoiht, boid brennts lichtaloh
Halluzinationen quön, da oide bam lächlt müd, wea eahm jede gschicht eazöhn, zeig eahm sei spieglbüd
Da rausch woa goa net so long, do gewoitig intensiv, bin mitm baum im einklong, mocht an seah kreativ.

      Den schwochn heazschlog da mutta eadn, wonn ma gonz stü is, konn man wiaklich hean
      Leg do dei oah auf die mutta eadn, wennst jetzt gonz leis bist, konnst das goa net stean
      Drum moch jo kan laut, schliess jetzt dein mund, behondls weise, donn wiads wieda gsund
      Gebm und nehmen is a tauschgeschäft, wia san iahre kinda, denn wia hom des wohnrecht.

I siag an samen gedeihn, rasend schnö woxt ea hearon, meine augn miassn aufbleim, is ka illusion
Die eadn is kräftig gwüazt, des lebm do drin pulsiat, bin üba a wuazl gstüazt, pletzlich da baum eabliaht
I beobocht des wunda, is und bleibt a phänomen, späh von obm wieda runta, konn mi net sattsehn
Die aussicht is grandios, schau noch west, ost, noad und süd, bin afoch sprach- und otemlos, imposantes büd.

I siag den samen gedeihn, rasend schnö schiasst a ind höh, da mensch konn so schwea vazeihn, obzogn is des fö
Die eadn vastroiht so vü kroft, mecht iah geheimnis vastehn, befreit und nockt in schutzhoft, donk da füa mei lem
Jeda no so klanste keimling, wiad umsoagt und betreut, die raupe und da schmettaling san in an zwiespoit
Die vawondlung is ka trick, ka zaubarei is do im spü, is da nächste obschnitt, die wiedagebuat is des zü.

I siag den samen gedeihn, rasend schnö is ea a baum, die wuazl sprengt sogoa an stein, sinnlos is so a zaun
Die eadn hoit si ois wieda zruck, hot no gnua eneagien, mutta natua is aufm flug, zu an neibeginn
Jeda hoim eazöht a gschicht, in jedm blott steckt a buch, braucht nua eade, wossa und licht, und die luft is des tuch.
Die natua is eafinda, foascht und entdeckt intensiv, und wia san iahre kinda, sie is seah kreativ.

      Die schwoche aura da mutta eadn, wonn ma si konzentriat, siagt mas sogoa steam
      Schau tiaf hinein in die mutta eadn, somml di kuaz, donn wiast das net stean
      Drum nua ka hektik, moch die augn weit auf, inhalia jeds detail füan kreislauf
      Gebm und nehmen steht gschriebm im vatrog, wia san iahre kinda, hom a recht auf an heazschlog.

            Iahre kinda san oba net nua wia allan, olle tiare und pflonzn, soga da winzigste stan
            Iahre kinda san vabundn untaranond, nua wia homs valeant, liegt tiaf vagrobm in unsam vastond
            Iahre kinda miassn iahn eignen weg gehn, miassn leanen aufm bodn, im wossa zu übalem
            Iahre kinda findn ois auf da mutta eadn, gnua zu essn und trinkn, oba a gnua plotz zum steabm.

I riach an sötsomen duft, existiat nua hia auf ean, fliagt mitm wind duach die luft, mecht wieda hamkeahn
Des meawossa is vasoizn, vaströmt friedn und gwoit, tsunamis san wie woizn, hintalossn an spoit
Die woikn ziehn mi magisch on, da regn woscht ois wieda rein, die luft knistat und funkt donn, in an lichtaschein
Des frische noss bringt fruchtboakeit, sommlt si in boch und fluss, übaschwemmt des muttakleid, gibt an obschiedskuss.

I riach an süsslichn duft, gibts nua auf diesm planet, mutiat zua hamlichn sucht, is wie a magnet
Des wossa schleift fösgestein, mecht sei geheimnis vastehn, mei nocktheit konns befrein, i donk da füa mei lem
Gerüche jeda oat, von blumig bunt bis giftig göb, benötign ka losungswoat, hom si net ongmödt
Höllischa gstonk mocht si breit, wiad oba vom wind vaweht, des gruchloses gift bringt vü leid, donn is scho vüz spät.

I riach an uaoidn duft, lebt nua hia auf diesa wöd, iah atem noch vatraun ruft, wiad zu an notzöt
Des wossa wiad unsichtboa, flüssig foits donn wieda zruck, eiskoid is iah weisses hoa, glänzt wie sübaschmuck
Des gasgemisch is leicht valetzt, da onteil is ausm lot, wia homs leida foisch eingschätzt, auf lebm foigt da tod
Unsre übalebmskugl, liebt iahre kinda ewiglich, vü gehn valoan im strudl, sie is seah kreativ.

     Die obweahkräfte da mutta eadn, wean longsom schwächa, bis mas gänzlich zastöan
     Wea endlich eins mit unsra mutta eadn, wonnst diese stufn schoffst, brauchst nix meah schwöan
     Drum vabind di mit iahm vastond, entschuidig di eahlich, donn eastoat da sond
     Gebm und nehmen kostet zeit und göd, wia san iahre kinda, hom a recht auf a nochwöd.

          Iahre kinda is a riesngrossa begriff, olle tiare und pflonzn, a die lava inklusiv
          Iahre kinda kommunizian miteinond, afoch vagessen, liegt tiaf vasteckt in unsam vastond
          Iahre kinda riskian den eastn schritt allein, wonns hinfoin, stehns glei wieda auf in iahm sein
          Iahre kinda findn ois auf da mutta eadn, gnua zu essn und trinken, oba a gnua plotz zum steabm.

               Do einige iahra kinda hom si vüz schnö vameaht, die harmonie is scho empfindlich gsteat
               Denn einige iahra kinda hom so vü lebm ausgrott, des gleichgwicht eskaliat im moaschn boot
               Denn einige iahra kinda hom vüz wenig nochdocht, die woogschoin san laut ineinondakrocht
               Drum miassn iahre kinda jetzt die föhla reparian, damit die wundn vaheiln, und die noabm remedian.

I spia a stoakes bebm, da bodn wocklt, vibriat, mei schicksoi wü si net eagebm, panik eskaliat
Da innre kean schickt a botschoft, die leida kana vasteht, die sündige menschheit schloft, vüz tiaf in iahm bett
I fühl die sö von da natua, iahre tränen soizig schwea, da kollaps schoit donn auf stua, is innalich scho lea
Öffne mei heaz und loss ois frei, zopf iahre adan on, hea iahn ealöstn schrei, zruck bleibt da oagwohn.

I spia des woxn, spriessn, mecht eins sein mit da natua, woit iahre mocht geniessn, losst ma afoch ka ruah
Da innre kean is des uahweak, mecht sei geheimnis vastehn, frei und nockt hob i an meahweat, donk da füa mei lem
Vasetz mi jetzt in iah logn, steh kuaz voa an duachbruch, woit sie no so vü frogn, auf iah lostet a fluch
I fühl iahre ongst, iahre pein, da kreislauf muass funktionian, iahre kinda san gonz allein, miassn des akzeptian.

I spia des bluad scho kochn, in den venen da natua, koida schweiss beim eawochn, hintalosst a tiafe spua
Da innre kean muss rotian, damit des heaz weidaschlogt, deafn nix meah ausradian, sunst hommas lebm vajogt
Mysteriöse wesn, schwebm tog und nocht dahin, die gänsehaut beim lesn, erzeugt a no gnua phobien
Unsa boi rast duach raum und zeit, sei blaue foab stroiht intensiv, iahre kinda san bereit, san wiaklich kreativ.

     Des todesuateil da mutta eadn, wuade laut ausgsprochn, ohne vü läam
     Die tiafn wehn unsra mutta eadn, gehn hoch hinauf bis zu sonne, mond und stean
     Drum riskia net zvü und sei auf da hut, beschütz diese wöd voa da menschnbrut
     Gebm und nehmen is a woahres gesetz, iahre kinda hom a recht auf a auffongnetz.

          Iahre kinda umfosst ois lebm auf diesa wöd, olle tiare und pflonzn, des gestein wiad a mitzöht
          Iahre kinda lesn gedonkn miteinond, nua wia homs vadrängt, ruht tiaf vaschoat in unsam vastond
          Iahre kinda foadan iah schicksoi söbst hearaus, in da wüdnis sommlt a jeda sein eignen applaus
          Iahre kinda findn ois auf da mutta eadn, gnua zu essn und trinkn, oba a gnua plotz zum steabm.

               Do einige iahra kinda hom iahn lebmsraum zasteat, hom olle woanungen dezent übaheat
               Denn einige iahra kinda produzian vüz vü mist, obglaufn is scho längst die letzte frist
               Denn einige iahra kinda hom die gehianzön ausgschoit, beföadan si söbst in an hintahoit
               Drum miassn iahre kinda jetzt iahre föhla reparian, damit die wundn vaheiln, und die noabm remedian.

                    Iahre kinda, die menschn, hom olle fünf sinn valoan, boid is die menschheit auf an schlog ausgstoam
                    Iahre kinda, die menschn, miassn endlich woch bleibm, iahre kinda wean die menschheit vatreibm
                    Iahre kinda, die menschn, hom goa kan übablick, iahre kinda brechn da menschheit no des gnick
                    Iahre kinda, die menschn, hom si söba aufgebm, iahre kinda stöhn da menschheit des recht auf lebm.

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Geschrieben am 24./25./26./27. september 2014.pk.
Überarbeitet am 31. dezember 2016.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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