Dienstag, 17. April 2018

257. | reine woahheit.

hallo, meine braven lieben treuen leserinnen und leser mundartiger lyrik. ich darf euch nun gleich den nächsten text vorstellen. 257. | reine woahheit. es ist eine homage an unseren planten. da bleibt nur die frage offen, was ich mit "reiner woahheit" meine. hm. naja. vielleicht dies: was ist ausserhalb unseres universums...ich glaube, das werden wir niemals erfahren. also wünsche ich euch nun viel vergnügen.

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257. | reine woahheit.

Die blätta da bäume und sträucha wean vom mildn wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei geflüstates liebesgedicht woa voaheabestimmt, hot innalich jubiliat
Gefühlvolle melodische woate san gleichgesinnt, jede pore stimuliat
Und sensible vaschwommne büda hom zugestimmt, doss da wind romantisch vafiaht.

Die gräsa und blumen einsoma wiesn wean vom wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei gflüstates liebesgedicht hot in da nocht geglimmt, hot liebesschwüare souffliat
Intime erotisch heisse woate mochen fost blind, des heaz schnö pulsiat
Und giarige exzessive büda wuadn getrimmt, füa hoate spiele trainiert.

      Schliess meine augn und meditia, mei reise entfüaht mi in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, olle eneagetischn flüsse in diesa zeit
      Suach in meinem gedonknkosmos, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a ewiga uaoida mythos, do unsichtboa vasteckt übalebt die reine woahheit.

Auf den blättan da bäume und sträucha foit da regn, trommlt und klopft im duett
Diesn stetn rhythmus heat ma sogoa auf den wegn, san mit pfützn übasät
Millionen tropfn wean an da nässe ealegn, begrom in an feichtn beet
Des prassln und platschn is füad trocknheit a segn, eahöat wuade des gebet.

Auf gräsan und blumen einsoma wiesn foit regn, trommlt und klopft im duett
Diesa harmonische rhythmus entfocht a sonfts bebm, erzeugt von spontanität
Des oachesta musiziat solos, die die natua onregn, beweist genialität
Und dem hoatn trocknen bodn stöt si nix meah entgegn, des hoate spü londet im bett.

      Schliess meine augn und meditia, mei befreita geist fliagt in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, des göttlich wissende licht aus feana vagongenheit
      Suach in prächtign woikn, im nebl, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a ewig uaoide grundregl, do grandios vahüllt übalebt die reine woahheit.

            Vaflossene zeitn, von dunkla materie foatgespült
            Unendliche weitn, von riesign schwoazn löchan aufgewühlt
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit uaängstn eafüllt
            Die obsolut reine woahheit, hot uns iah innastes geheimnis enthüllt.

In den blättan da bäume und sträucha wiad sauastoff, füas wunda lebm produziat
Des lebmselixia eafrischt die eadn untam himmlsdoch, von koid bis heiss wiad jongliat
Des licht da sunn bricht die luft in a foabmfrohe procht, ma fühlt wie des gemisch pulsiat
Die luft vabrüdat si mitm wetta zu tiaf und hoch, und hot die eadn feucht stimuliat.

In den gräsan und buntn blumen wiad da sauastoff, füas wunda lebm produziat
Diese wundadroge mocht süchtig und hoit an long woch, hot uns olle hypnotisiat
Dieses unsichtboare wesn lauat sogoa in an loch, hots klima peafektioniat
Und olle elemente befindn si im hoibschlof, hom iah eneagie nei sondiat.

      Schliess meine augn und meditia, mei phantasie stüazt mit mia in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, die tiaf wäamende liebe da uaoidn weisheit
      Suach in da raumzeit voam uaknoi, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a uaoida aussichtslosa foi, do gonz hamlich getoant übalebt die reine woahheit.

            Vabogene räume, von da dunklen eneagie defoamiat
            Grenznlose zäune, von da hintagrundstrohlung manifestiat
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit phobien malträtiat
            Die obsolut reine woahheit, hot uns iah mysterium konkretisiat.

                  Unsa planet is a kugl und fliagt um die sonn, des is die reine woahheit
                  Da mond is unsa bruda, wia woan sogoa scho om, des is die reine woahheit
                  Vielleicht existiat nua auf da eadn des woahre lebm, die reine woahheit bleibt stumm
                  Die menschheit wiad die longe suche niemois aufgebm, die reine woahheit is des zentrum.

Unta den blättan da bäume und sträucha pulsiat des lebm, eablüht, gedeiht und zafoit
Da geniale kreislauf konns geleante weidagebm, da stäakre gwinnt oft mit gwoit
Bis ins klanste detail wuade ois geplant und duachdocht, jede nuance woa im zwiespoit
Im lauf da zeit wuadn unzählige wunda voibrocht, fost ausgstoabm die oatnvüfoit.

Unta den gräsan und blumen pulsiat des woahre lebm, eablüht, gedeiht und zafoit
In diesm ewgen zyklus bleibt ma auf goa kan foi stehn, sunst da todesschrei vahoit
Olle eventualitätn ziehns in betrocht, sunst wiad ois no schnö übamoit
Die lebmsgschicht eazöht von wiedagebuat und todesschlocht, des klanste lebm is uaoid.

      Schliess meine augn und meditia, meine eainnarungen fliehn in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, olle geboarenen und vastoabnen sön weit und breit
      Suach im nullpunkt, in da feanen zukunft, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a endloses spü mit da vanunft, do ins nix transfoamiat übalebt die reine woahheit.

            Vagessene wötn, vom dunklen vastond ins vakuum drängt
            Die göttlichn hödn, von kometn und meteoan im niawana eatränkt
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit seuchn reichlich beschenkt
            Die obsolut reine woahheit, hot uns mit iahra freizügigkeit obglenkt.

                  Unsre eadn leuchtet blau und is da dritte im bund, des is die reine woahheit
                  Des gsicht vom voimond is imma gleich zu jeda stund, des is die reine woahheit
                  Vielleicht existiat no iagendwo a ondas lebm, die reine woahheit sogt ka woat
                  Die menschheit wiad imma nochm woahn lebmssinn strebm, die reine woahheit is scho längst doat.

                        Die reine woahheit bleibt endgültig taub, stumm und blind
                        Die reine woahheit hot nua iahm ego gedient
                        Die reine woahheit spüt mit uns scho imma vasteck
                        Die reine woahheit schlogt uns aufm grossn schochbrett.

Die blätta da bäume und sträucha wean vom mildn wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei geflüstates liebesgedicht woa voaheabestimmt, hot innalich jubiliat
Gefühlvolle melodische woate san gleichgesinnt, jede pore stimuliat
Und sensible vaschwommne büda hom zugestimmt, doss da wind romantisch vafiaht.

                        Die reine woahheit bleibt endgültig taub, stumm und blind
                        Die reine woahheit hot nua iahm ego gedient
                        Die reine woahheit spüt mit uns scho imma vasteck
                        Die reine woahheit schlogt uns aufm grossn schochbrett.

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Geschrieben am 28. /29./30. September // 01./02. Oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 01. Jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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