meine lieben treuen mundartigen freundinnen und freunde.
ich möchte mich aufs herzlichste für eure intensiven besuche hier auf meinem blog bedanken.
daher darf ich euch sogleich den nächsten text aus der sammlung nebelberggräber präsentieren:
341. | ongriff.
ich wünsche ein spannendes leseabenteuer.
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341. | ongriff.
Hob
mi im dichtn unhamlichn nebl vasteckt, und des bunte laub hot mi gonz lieblich
wach zuadeckt
Im
unduachdringlichn woid bleib i ewig vaschoin, da flüstande wind hot ma mei
stimm stü hamlich gstoihn
Die
hungrige eadn hot mi glei giarig vaschluckt, die wuazln vom baum hom mi umoamt
und fost zadruckt
Nua
da dichte kühle regn woscht mi wieda rein, a traurige melodie schwebt üba diesn
stein.
Hob
mi im geistign labyrinth völlig vaiat, hob die unsichtboan mauan mit graffiti
beschmiat
Treib
orientiarungslos duach an zeitlosn raum, die reale phantasie entpuppt si ois
oiptraum
Da
wüstnsond roit gonz longsom übas grüne lond, da socht dahin fliessende boch
mocht kan widastond
Vasoizne
tropfn foign nua da onziehungskroft, a traurige melodie schwebt üban
keazndocht.
Und da schwoaze vogl breitet seine weitn fliagl
aus, und bringt mi endlich wieda noch haus
Und da schwoaze vogl spricht zu mia in
seina eignen sproch, und beschützt mi voam moloch
Und da schwoaze vogl schäaft seine kroin
füas letzte gefecht, und befreit endlich des lebmsrecht
Und da schwoaze vogl schreit dröhnend
laut zum eastn ongriff,
und schreibt sein letztn wün im obschiedsbrief.
Hob
im tiafstn mea noch den eainnarungen taucht, hob mei gesomte zukunft im hia und
jetzt vabraucht
Hob
meine chronischn wundn goa net meah vasoagt, da wüde schmeaz hot si von mia die
schreie ausboagt
Meine
fünf sinn halluzinian ma scho an füm, meine intimstn gefühle valian iah kostüm
Nua
da kühle sonfte regn woscht mi wieda rein, a traurige melodie vahoit im
mondenschein.
Hob
di leida scho längst vagessn und tiaf vagrom, unsre zweisomkeit hot si um
hundatochzg grad vaschom
Ka
anzigs büd is ma in meine gedonkn bliem, iagendwos hot di aus meinem ich
eiskoid vatriem
A
gähnende leare hot die fülle ausbezoiht, zabrochne scheabm liegn übaroi weit
vastreut
Rode
tropfn füahn direkt in die unendlichkeit, a traurige melodie trogt schoiwön ind
dunklheit.
Und
a weisse taubm fliagt vaschreckt auf und davon, a poa fedan foin in foamation
Die
weisse taubm flüchtet voam chamäleon, die fedan beschreibn die vision
Die
weisse taubm suacht vazweiflt noch dem ausgong, und die fedan streichln den
onfong
Und
die weisse taubm foit pletzlich vom horizont, und nua die fedan bleibm vaschont.
Denn diesa schwoaze vogl hot seine fliagl
weit gespreizt, und sei wäame hot mi seah gereizt
Diesa schwoaze vogl hot augn, die leichtn
intensiv, und hypnotisian gonz sensitiv
Und diesa schwoaze vogl setzt sein
schnobl ois woffe ein, und eastickt die gegnweah im keim
Denn da schwoaze vogl kreischt dröhnend
schrill zum zweitn ongriff,
und entat dieses feindliche kriegsschiff.
Da ongriff
woa heftig und berechnend eiskoid, gnodnlos schoaf und peafekt züt
Da ongriff
woa aggressiv und mit roha gwoit, bis ins klanste duachdocht und wüd
Diesa ongriff
woa a oagie volla hass, da weg voazeichnet und beschriem
Da schwoaze vogl hot nua gspüt und
hot sein spass, und hots lebm von hia vatriem.
Hob
meine tiafn depressionen niemois heazeigt, hob meine manischn phobien vom
noamaln obzweigt
Hob
mei nosse traurigkeit unta den teppich keaht, mei hoffnung is scho vawoahlost,
hot si söbst ausgspeat
Diese
melancholie übamoit mei freindlichs gsicht, mei elendigs gfüh blendet sogoa des
sonnenlicht
Die
nockte vazweiflung frisst si duach keapa und geist, die sinnlosigkeit is vom
unglück gänzlich einkreist
Nua
da sonfte freie regn woscht mi wieda rein, a traurige melodie hot die mocht
übas sein.
Hob
on dei blosse eascheinung nie so richtig glaubt, host ma mei heaz rausgrissn
und mia mei liebe graubt
Bist
pletzlich vaschwundn, ohne hinweis, ohne spua, hintalosst a trümmaföd, a chaos
mit struktua
So
vü söbstvoawüafe, so vü frogn, ka ontwoat, in mia hot scho long a eignoatigs
gfüh rumoat
Host
mi valossn, ohne eaklärung, ohne grund, meine tränen scho vasiegt, mei geheul
längst vastummt
Vatrocknete
tropfn ghean schnöstens gsäubat und gheilt, a traurige melodie hot si übaroi
vateilt.
Die
weisse taubm flattat fuachtsom zum sichren oat, a poa fedan valiats beim
blitzstart
Die
weisse taubm flieht voa zastearung und gewoit, die fedan beschreim den
keaninhoit
Die
weisse taubm schaut gonz vakrompft wieda zurück, nua die fedan hom leida ka
glück
Und
die weisse taubm hot pletzlich an rotn fleck, und nua die fedan bleim im
vasteck.
Denn diesa schwoaze vogl streckt seine
fliagl üba mi, und spendiat ma seine eneagie
Diesa schwoaze vogl riacht mein
ongstschweiss, mei unsichaheit, wittat endlich sei chance auf freiheit
Da schwoaze vogl nutzt die schwingen ois
ongriffsschweat und schüd, und hot seine funkn weit vasprüht
Diesa schwoaze vogl grölt dröhnend grell
zum drittn ongriff,
denn ea braucht füa sei gschäft ka motiv.
Da ongriff
woa brutal und berechnend ausgfüaht, eaboamungslos und grausom hoat
Diesa ongriff
wiad ohne gwissn umgerüaht, mit koitblütig eisena oat
Diesa ongriff
woa a exzess volla mocht, da weg kloa und rein wie a fluss
Da schwoaze vogl stüazt si lochend
in die schlocht, eakläat des tötn zum genuss.
Und da regn reinigt und kühlt mein vastond, da ongriff
hot kan vaschont
Und da regn schwemmt des bese wieda foat, da ongriff
is donn eastoat
Und da regn setzt diesn kreislauf in gong, da ongriff
zafoit zum ausklong
Denn da regn mocht aus schwoaz und weiss ois grau, da ongriff
eatrinkt im moagntau.
Hob
mi in woikn aus friedlicha weisheit vasteckt, hob des philosophische wissn
giarig aufgschleckt
In
dem dichtn dschungl des lebms volla unschuid, valiat des longsome steam sei
endlose geduid
Loss
mei sö baumln auf an uaoidn moaschn ost, do diesa vafaulte strick zareisst die
schweare lost
Die
unausgesprochnen entschuidigungen vahoin, auch die nichtigstn föhla bringen
d‘lawin ins roin
Nua
da freie dichte regn woscht mi wieda rein, a traurige melodie umhüllt diesn
grobstein.
Hob
mi in meine phantastischn utopien vaiat, hob den totntonz ums hohe feia
zelebriat
Hob
duach die heissn flommen die woahheit kenna gleant, hob mi von diesn lügn imma
weida entfeant
Da
tisch is reich gedeckt, nua die plottn hängt scho schief, die übafüllte leare
stiazt in a reifes tief
Die
foabm vom büd schmözn und strömen übas lond, die anzelnen buchstobm valian scho
den vastond
Unsichtboare
tropfn offnboan diese vision, a traurige melodie foigt da kettnreaktion.
Und
die weisse taubm zittat panisch volla ongst, a poa fedan büdn a phalonx
Die
weisse taubm vafluacht iah friedliches symbol, die fedan hom scho des monopol
Die
weisse taubm hot übahaupt kan meah vatraut, die fedan hom iah leuchtkroft
obbaut
Die
weisse taubm is vaschwundn, is scho ausgstoam, nua no a feda is unvadoam.
Denn diesa schwoaze vogl schlogt seine
fliagl mit vü kroft, und hot seine feind eiskoid bestroft
Diesa schwoaze vogl fühlt mei heaz, mei
sö gonz intensiv, eafosst mei lem gonz intuitiv
Diesa schwoaze vogl is füa jedn kompf
peafekt trainiat, seine instinkte san optimiat
Diesa schwoaze vogl kreischt dröhnend
schrill zum letztn ongriff,
mit oi seina grausamkeit inklusiv.
Da ongriff
woa sadistisch und radikal, bestialisch dem bluadrausch vafoin
Diesa ongriff
woa ohne umweg nua frontal, muass sei rasarei weit vastroihn
Diesa ongriff
woa ekstase mit feia gwüazt, da weg ohne an kompromiss
Da schwoaze vogl hots lebm ondra
vaküazt, und hintalosst an tiafn riss.
Und da regn reinigt und kühlt mein vastond, da ongriff
hot kan vaschont
Und da regn schwemmt des bese wieda foat, da ongriff
is donn eastoat
Und da regn setzt diesn kreislauf in gong, da ongriff
zafoit zum ausklong
Denn da regn mocht aus schwoaz und weiss ois grau, da ongriff
eatrinkt im moagntau.
Da ongriff
is endlich voabei, a friedliche stün legt si wieda übas schlochtföd
Da schwoaze vogl is
jetzt frei, hot si net gweaht, hot si net meah gegn den feind gstöt
Mei sö iat no duach zeit
und raum, fühlt si gonz valossn, valoan, ka rückkeah in sicht
Diesa ongriff
woa a oiptraum, und aufm grobstein steht a wehmütiges gedicht.
Hob
mi im dichtn unhamlichn nebl vasteckt, und des bunte laub hot mi gonz lieblich
wach zuadeckt
Im
unduachdringlichn woid bleib i ewig vaschoin, da flüstande wind hot ma mei
stimm stü hamlich gstoihn
Die
hungrige eadn hot mi glei giarig vaschluckt, die wuazln vom baum hom mi umoamt
und fost zadruckt
Nua
da dichte kühle regn woscht mi wieda rein, die traurige melodie schwebt üba mein
grobstein.
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geschrieben am 04./05./06./07.
dezember 2015.pk.
überarbeitet am 04.
februar 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.
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ein herzliches dankeschön für euer interesse, eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure zeit, die ihr alle ins lesen steckt. vielen lieben dank.
und hier wieder die üblichen links:
übersicht band 2
übersicht band 4 und band 3
google+
literatpro - meine gedichte band 2
danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.
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