Mittwoch, 25. April 2018

258. | die botschoft.

seid mir alle hier auf diesem mundartigen blog auf herzlichste gegrüsst. danke euch allen, dass ihr den weg hierher gefunden habt.
ich darf euch sogleich den nächsten text aus der sammlung "nebelberggräber" präsentieren:
258. | die botschoft.

wünsche euch ein leseabenteuer der etwas anderen art.

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258. | die botschoft.

I hobs scho wieda voibrocht, mei weak stroiht in volla procht, do mei gesomte eainnarung vablosst
Steh mittn im monument, fühl mi wie a dirigent, mei lebmssymphonie is ma scho so vahosst
Mei gedächtnis ausradiat, die gedonkn amputiat, hob jetzt scho wieda mei obzweigung vaposst
Des meistastück eawocht zum lebm, i hoff, es wiad ma vagebm, des schwoaze leare nix is imma stoak umtost.

Jetzt hob is scho wieda gschofft, mei weak vastroiht so vü kroft, do mei vastond löst si longsom wieda auf
Steh mittn im artefakt, spia die hitzn vom liebesakt, meine schweisstropfn regnen vom kopf zum bauch
Mei gedächtnis wo valoan, die gedonkn so vawoan, nimm jedn no so longen umweg in kauf
Des meistaweak pflonzt si foat, hoffentlich hoit es sei woat, des schwoaze leare nix vasteckt si hintam rauch.

      Zu an winzign punkt vakümmat des licht, da hauchdünne lebmsfodn hoits gleichgewicht
      Winzige risse vaeinen si zu an bruch, vawittate seitn foin ausm lebmsbuch
      Anzlne wöata eagebm goa kan sinn, die buchstobm woatn scho auf an neibeginn
      Die sätze des lebms san a tödliches gift, entschlüssln die botschoft in jeda geheimschrift.

Hob mei zü endlich eareicht, mei weak is hearongereift, do mei phantasie spüt jetzt mit mia vasteck
Steh mittn in meim opus, inhalia tiaf den rhythmus, die wüdn tänz vawondln mei kunst in ballett
Mei gedächtnis is a sieb, die gedonkn gstoin vom dieb, stana und lecha, eis und wossa auf meim weg
Des unikat wiad nei geboan, i hoff, i hob nix valoan, des schwoaze leare nix hot si wieda aufbläht.

Die grenzn liegt hinta mia, mei weak stroiht in magischa zia, do meine vün ideen san wie foatgespült
Steh mittn in mein produkt, ealeb wies zittat und zuckt, mei letzte eneagie hots wie nebl umhüllt
Mei gedächtnis hot a loch, die gedonkn spün jetzt schoch, die grosse kreizung von zvü schmeaz übafüllt
Des unikum lebt ewig, i hoff, i bleib demütig, des schwoaze leare nix hot die botschoft enthüllt.

      Des winzige licht wiad zu an schwoazn punkt, da moasche lebmsfodn hot dazwischngfunkt
      Da klane bruch bebt si zua tiafn schlucht, und des uaoide lebmsbuch is auf da flucht
      Die vaeinzeltn wöata lösn si auf, die vablosstn buchstobn vawondln si in rauch
      Die giftign sätze inhalian den tod, und die botschoft schloft friedlich im rettungsboot.

            Hob des lesn valeant, die notn valoan, die botschoft is a labyrinth
            Hob mi vüz weit entfeant, bin scho duachgefroan, die botschoft kennt gonz alla da wind
            Die oahn woin net ois hean, mei sehkroft is schwoch, die botschoft stöt si taub und blind
            Ka woat konn si vameahn, tiaf vagrobm im loch, die botschoft hot si die stün vadient.

Knia voa da unendlichkeit, mei weak geniesst die freiheit, riskia kan blick zruck auf mein zeitstroih
Steh mittn in da krisn, gstoin woan is oi des wissn, mei geist, mei sö existian nua im frein foi
Mei gedächtnis zschnö zafliesst, die gedonkn aufgespiesst, die endlosschleifn wiad zu an schwean spüboi
Des exemplar prächtig gedeiht, hoffentlich is donn so weit, des schwoaze leare nix eahöht wieda die drehzoih.

Hob endlich mei tüa zuagmocht, mei weak hot üba mi glocht, vadräng und ignoaria diese blasphemie
Steh mittn im feindeslond, weise sprüche auf da wond, meine gehianzön absoabian jede phobie
Mei gedächtnis is vakeaht, die gedonkn san nix weat, mei lauda hüfeschrei quöt die euphorie
Des lebmsweak hot si bewegt, hoffentlich is net ongsteckt, dem schwoazn lean nix wiad die botschoft zua manie.

      Dem schwoazn punkt entströmen donna und blitz, da kroftlose lebmsfodn valiat sein besitz
      Die endlose schlucht von da flut übaschwemmt, dem letztn lebmsbuach wiad da ruckn duachtrennt
      Die zaflossnen wöata suachn die woahheit, da kean da hyroglyphn vawischt in da zeit
      Die tödlichn sätz wean zua kettnreaktion, und nua die botschoft stoppt brutal a kollision.

            Hob des sprechn valeant, jedn ton valoan, die botschoft chaotisch und wüd
            Hob mi wieda aufgwäamt, im feia geboan, die botschoft intapretiat des büd
            Mei haut spiat goa nix meah, mein schmeazreiz ausgschoit, die botschoft vasteckt si hintam schüd
            Ka schrei mit wiedakeah, is im nix vahoit, die botschoft hot iahn hungaduascht gstüt.

                  Die botschoft fliagt in die vagongenheit, die botschoft frisst raum und zeit
                  Die botschoft vagisst auf des losungswoat, die botschoft zu sta eastoat
                  Die botschoft liebt die rätsl ungelöst, die botschoft den sinn entblösst
                  Die botschoft nimmt die zukunft on da hond, die botschoft is feina sond.

Lieg mitm gsicht in da eadn, mei weak wiad jedn bekeahn, moch mei philosophie zua religion
Steh mittn im schlomm und dreck, bluad sommlt si auf an fleck, meine synapsn mutian zua söldnerlegion
Mei gedächtnis wiad zasägt, die gedonkn umgelegt, mei uaongst riacht ma scho in jeda region
Des kunststück sensationell, hoffentlich hots a dicks fell, des schwoaze leare nix mocht die botschoft zum spion.

Peitsch mein ruckn bluadigrot, mei weak stüt den behemoth, mei wahnsinn eainnat si an mein vastond
Steh mittn im wöntoi, üba mia da wossafoi, des feane leise rauschn is ma no bekonnt
Mei gedächtnis nei aufgsetzt, die gedonkn schwea valetzt, mei gföschta besa zwilling steht voam rond
Diese kreation bewiakt, doss donn endlich wea besiegt, des schwoaze leare nix schickt die botschoft zum mond.

      Des gwitta explodiat zu an weissn licht, da lebmsfodn auf da woog endgültig zabricht
      Die flut hintalosst vü wundn und noam, da finstre schottn mecht des lebmsbuch bewoahn
      Die gföschtn wöata lügn jo wie gedruckt, die zeichn da zeit hom si om dosein vaschluckt
      Die ausgsprochnen sätze wean realität, und die botschoft beschreibt relativität.

            Hob des rechnen valeant, jede zoih valoan, die botschoft rätslhoft konfus
            Hob mi donn söbst entkeant, in olle primfaktoan, die botschoft bricht olle tabus
            Mei aura dunklgrau, leb nua no zum schein, die botschoft gebiat an virus
            Engl mochn an kotau, ausm nix a sein, die botschoft a ewiga zyklus.

                  Die botschoft durchqueat allein zeit und raum, die botschoft is da oiptraum
                  Die botschoft enthält jeds klanste detail, die botschoft is rettungsseil
                  Die botschoft is da onka in da not, die botschoft is letzte boot
                  Die botschoft foigt da unsichtboan spua, die botschoft is a sonduah.

                        Die botschoft steht voam spiegl, iah intellekt is schizophren
                        Die botschoft steht auf an ziegl, do nua wia kennans net vastehn
                        Die botschoft siagt hia ois vakeaht, iah inhoit eagibt goa kan sinn
                        Die botschoft hot füa uns kan weat, nua im licht eastroihts legitim.

I hobs scho wieda voibrocht, mei weak stroiht in volla procht, do mei gesomte eainnarung vablosst
Steh mittn im monument, fühl mi wie a dirigent, mei lebmssymphonie is ma scho so vahosst
Mei gedächtnis ausradiat, die gedonkn amputiat, hob jetzt scho wieda mei obzweigung vaposst
Des meistastück eawocht zum lebm, i hoff, es wiad ma vagebm, des schwoaze leare nix is imma stoak umtost.

                  Die botschoft fliagt in die vagongenheit, die botschoft frisst raum und zeit
                  Die botschoft vagisst auf des losungswoat, die botschoft zu sta eastoat
                  Die botschoft liebt die rätsl ungelöst, die botschoft den sinn entblösst
                  Die botschoft nimmt die zukunft on da hond, die botschoft is feina sond.

                  Die botschoft durchqueat allein zeit und raum, die botschoft is da oiptraum
                  Die botschoft enthält jeds klanste detail, die botschoft is rettungsseil
                  Die botschoft is da onka in da not, die botschoft is letzte boot
                  Die botschoft foigt da unsichtboan spua, die botschoft is a sonduah.

                        Die botschoft steht voam spiegl, iah intellekt is schizophren
                        Die botschoft steht auf an ziegl, do nua wia kennans net vastehn
                        Die botschoft siagt hia ois vakeaht, iah inhoit eagibt goa kan sinn
                        Die botschoft hot füa uns kan weat, nua im licht eastroihts legitim.

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Geschrieben am 12./13./14./15./16./17. Oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 01. Jänner 2017.pk – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Dienstag, 17. April 2018

257. | reine woahheit.

hallo, meine braven lieben treuen leserinnen und leser mundartiger lyrik. ich darf euch nun gleich den nächsten text vorstellen. 257. | reine woahheit. es ist eine homage an unseren planten. da bleibt nur die frage offen, was ich mit "reiner woahheit" meine. hm. naja. vielleicht dies: was ist ausserhalb unseres universums...ich glaube, das werden wir niemals erfahren. also wünsche ich euch nun viel vergnügen.

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257. | reine woahheit.

Die blätta da bäume und sträucha wean vom mildn wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei geflüstates liebesgedicht woa voaheabestimmt, hot innalich jubiliat
Gefühlvolle melodische woate san gleichgesinnt, jede pore stimuliat
Und sensible vaschwommne büda hom zugestimmt, doss da wind romantisch vafiaht.

Die gräsa und blumen einsoma wiesn wean vom wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei gflüstates liebesgedicht hot in da nocht geglimmt, hot liebesschwüare souffliat
Intime erotisch heisse woate mochen fost blind, des heaz schnö pulsiat
Und giarige exzessive büda wuadn getrimmt, füa hoate spiele trainiert.

      Schliess meine augn und meditia, mei reise entfüaht mi in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, olle eneagetischn flüsse in diesa zeit
      Suach in meinem gedonknkosmos, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a ewiga uaoida mythos, do unsichtboa vasteckt übalebt die reine woahheit.

Auf den blättan da bäume und sträucha foit da regn, trommlt und klopft im duett
Diesn stetn rhythmus heat ma sogoa auf den wegn, san mit pfützn übasät
Millionen tropfn wean an da nässe ealegn, begrom in an feichtn beet
Des prassln und platschn is füad trocknheit a segn, eahöat wuade des gebet.

Auf gräsan und blumen einsoma wiesn foit regn, trommlt und klopft im duett
Diesa harmonische rhythmus entfocht a sonfts bebm, erzeugt von spontanität
Des oachesta musiziat solos, die die natua onregn, beweist genialität
Und dem hoatn trocknen bodn stöt si nix meah entgegn, des hoate spü londet im bett.

      Schliess meine augn und meditia, mei befreita geist fliagt in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, des göttlich wissende licht aus feana vagongenheit
      Suach in prächtign woikn, im nebl, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a ewig uaoide grundregl, do grandios vahüllt übalebt die reine woahheit.

            Vaflossene zeitn, von dunkla materie foatgespült
            Unendliche weitn, von riesign schwoazn löchan aufgewühlt
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit uaängstn eafüllt
            Die obsolut reine woahheit, hot uns iah innastes geheimnis enthüllt.

In den blättan da bäume und sträucha wiad sauastoff, füas wunda lebm produziat
Des lebmselixia eafrischt die eadn untam himmlsdoch, von koid bis heiss wiad jongliat
Des licht da sunn bricht die luft in a foabmfrohe procht, ma fühlt wie des gemisch pulsiat
Die luft vabrüdat si mitm wetta zu tiaf und hoch, und hot die eadn feucht stimuliat.

In den gräsan und buntn blumen wiad da sauastoff, füas wunda lebm produziat
Diese wundadroge mocht süchtig und hoit an long woch, hot uns olle hypnotisiat
Dieses unsichtboare wesn lauat sogoa in an loch, hots klima peafektioniat
Und olle elemente befindn si im hoibschlof, hom iah eneagie nei sondiat.

      Schliess meine augn und meditia, mei phantasie stüazt mit mia in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, die tiaf wäamende liebe da uaoidn weisheit
      Suach in da raumzeit voam uaknoi, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a uaoida aussichtslosa foi, do gonz hamlich getoant übalebt die reine woahheit.

            Vabogene räume, von da dunklen eneagie defoamiat
            Grenznlose zäune, von da hintagrundstrohlung manifestiat
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit phobien malträtiat
            Die obsolut reine woahheit, hot uns iah mysterium konkretisiat.

                  Unsa planet is a kugl und fliagt um die sonn, des is die reine woahheit
                  Da mond is unsa bruda, wia woan sogoa scho om, des is die reine woahheit
                  Vielleicht existiat nua auf da eadn des woahre lebm, die reine woahheit bleibt stumm
                  Die menschheit wiad die longe suche niemois aufgebm, die reine woahheit is des zentrum.

Unta den blättan da bäume und sträucha pulsiat des lebm, eablüht, gedeiht und zafoit
Da geniale kreislauf konns geleante weidagebm, da stäakre gwinnt oft mit gwoit
Bis ins klanste detail wuade ois geplant und duachdocht, jede nuance woa im zwiespoit
Im lauf da zeit wuadn unzählige wunda voibrocht, fost ausgstoabm die oatnvüfoit.

Unta den gräsan und blumen pulsiat des woahre lebm, eablüht, gedeiht und zafoit
In diesm ewgen zyklus bleibt ma auf goa kan foi stehn, sunst da todesschrei vahoit
Olle eventualitätn ziehns in betrocht, sunst wiad ois no schnö übamoit
Die lebmsgschicht eazöht von wiedagebuat und todesschlocht, des klanste lebm is uaoid.

      Schliess meine augn und meditia, meine eainnarungen fliehn in die unendlichkeit
      Öffne mei heaz, mei sö und inhalia, olle geboarenen und vastoabnen sön weit und breit
      Suach im nullpunkt, in da feanen zukunft, noch den ontwoatn olla frogn da menschheit
      Bleibt a endloses spü mit da vanunft, do ins nix transfoamiat übalebt die reine woahheit.

            Vagessene wötn, vom dunklen vastond ins vakuum drängt
            Die göttlichn hödn, von kometn und meteoan im niawana eatränkt
            Und die reine woahheit, hot jedn no mit seuchn reichlich beschenkt
            Die obsolut reine woahheit, hot uns mit iahra freizügigkeit obglenkt.

                  Unsre eadn leuchtet blau und is da dritte im bund, des is die reine woahheit
                  Des gsicht vom voimond is imma gleich zu jeda stund, des is die reine woahheit
                  Vielleicht existiat no iagendwo a ondas lebm, die reine woahheit sogt ka woat
                  Die menschheit wiad imma nochm woahn lebmssinn strebm, die reine woahheit is scho längst doat.

                        Die reine woahheit bleibt endgültig taub, stumm und blind
                        Die reine woahheit hot nua iahm ego gedient
                        Die reine woahheit spüt mit uns scho imma vasteck
                        Die reine woahheit schlogt uns aufm grossn schochbrett.

Die blätta da bäume und sträucha wean vom mildn wind, sonft gstreichlt und zoat beriaht
Sei geflüstates liebesgedicht woa voaheabestimmt, hot innalich jubiliat
Gefühlvolle melodische woate san gleichgesinnt, jede pore stimuliat
Und sensible vaschwommne büda hom zugestimmt, doss da wind romantisch vafiaht.

                        Die reine woahheit bleibt endgültig taub, stumm und blind
                        Die reine woahheit hot nua iahm ego gedient
                        Die reine woahheit spüt mit uns scho imma vasteck
                        Die reine woahheit schlogt uns aufm grossn schochbrett.

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Geschrieben am 28. /29./30. September // 01./02. Oktober 2014.pk.
Überarbeitet am 01. Jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

Samstag, 7. April 2018

256. | engal.

meine lieben treuen mundartigen freundinnen und freunde.

ich darf euch jetzt den nächsten text aus dem buch 3 nebelberggräber vorstellen: es ist ein trauriger text. er handelt von frieda, einem vierjährigen mädchen, dass viel zu früh von uns gegangen ist.

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256. | engal.

Du woitest so gean a schmettaling sein, tänzelnd in da woamen wüazign luft
Du woitest so gean a schmettaling sein, inhaliast tiaf den frischn blumenduft
Du woitest so gean da schmettaling sein, dea den nektar in voin zügn geniesst
Du woitest so gean diesa schmettaling sein, dea seine zoatn buntn fliagl öffnet und schliesst.

Du woitest so gean a schmettaling sein, flattast unbeschweat frei duach die natua
Du woitest so gean a schmettaling sein, foigst ana unsichtboan leisn spua
Du woitest so gean da schmettaling sein, dea sei zü üba umwegn eareicht
Du woitest so gean diesa schmettaling sein, dea seine blumen und blütn miteinond vagleicht.

Du woitest so gean a schmettaling sein, suachst an freind in da grossn weidn wöd
Du woitest so gean a schmettaling sein, stöbast in da wiesn, im woid, aufm föd
Du woitest so gean da schmettaling sein, dea seine vün eia guad gschützt oblegt
Du woitest so gean diesa schmettaling sein, dea seine nochkommen mit vü liebe hegt und pflegt.

      Oba du bist jetzt zum engal woan, sitzt hoch obm auf ana woikn so weich
      Oba du bist jetzt zum engal woan, schaust hearob auf des himmlische eadnreich
      Oba du bist jetzt zum engal woan, spüst mit den ondan klan engal vasteck
      Denn du bist jetzt zum engal woan, do sie hobm deine fliagl glei entdeckt.

Du woitest so gean a klans vogal sein, fliagst so leicht bis zu den woikn hinauf
Du woitest so gean a klans vogal sein, nimmst sogoa den stüamischn wind in kauf
Du woitest so gean des klane vogal sein, des mit den vün regntropfn fongen spüt
Du woitest so gean dieses klane vogal sein, des im nest seine klan kinda füttat und stüt.

Du woitest so gean a klans vogal sein, jubiliast dei eigne neunte symphonie
Du woitest so gean a klans vogal sein, trällast mit vü grenznlosa euphorie
Du woitest so gean des klane vogal sein, des jedn winta in den woamen südn fliegt
Du woitest so gean dieses klane vogal sein, des si doat in an wundascheenen vogl valiebt.

Du woitest so gean a klans vogal sein, tonzt in den höhn mit den insektn umd wett
Du woitest so gean a klans vogal sein, sommlst so vü noahrung füa dei hochzeitsbett
Du woitest so gean des klane vogal sein, des seine freiheit in jeda feda mitnimmt
Du woitest so gean dieses klane vogal sein, des sei eignes schicksoi söbst geane voaheabestimmt.

      Oba du bist jetzt zum engal woan, sonne, mond und stean stroihn füa di gonz allan
      Oba du bist jetzt zum engal woan, bringst des helle woame licht auf deine bahn
      Oba du bist jetzt zum engal woan, da regnbogn singt mit dia elegien
      Denn du bist jetzt zum engal woan, deine fliagl hom no so vü eneagien.

            Liebes kleines engal wisch meine tränen foat, und streichl mi gonz zoat
            Liebes kleines engal tröst mei heaz und mei sö, und fliag net meah ind hö
            Liebes kleines engal lösch meine pein und quoin, weas ewiglich bereun
            Liebes kleines engal küss mi auf meine stian, konns afoch net kapian.

Du woitest so gean in an flugzeug sein, die mutta eadn von gonz hoch obm sehn
Du woitest so gean in an flugzeug sein, die blaue wöd von hia obm endlich vastehn
Du woitest so gean des flugzeug sein, des üba den woikn des univeasum sieht
Du woitest so gean dieses flugzeug sein, des üba lond und wossa seine weidn kreise zieht.

Du woitest so gean in an flugzeug sein, bereist die wöd, leanst so vü neues dazua
Du woitest so gean in an flugzeug sein, inhaliast die vüfoit, den reichtum dea natua
Du woitest so gean des flugzeug sein, das des moagn- und abendrot heazlich begrüsst
Du woitest so gean dieses flugzeug sein, des die dunklen woikn und den stoakn wind wochküsst.

Du woitest so gean in an flugzeug sein, wiast eins mit da luft und geniesst den flug
Du woitest so gean in an flugzeug sein, begreifst die zabrechlichkeit da eadn akut
Du woitest so gean des flugzeug sein, des dem mond witze eazöht und dabei laut locht
Du woitest so gean dieses flugzeug sein, des wie a satellit auf uns aufpasst und bewocht.

      Oba du bist jetzt zum engal woan, beschützt uns voa dem besn togaus, togein
      Oba du bist jetzt zum engal woan, fliagst schwearelos duach d‘luft mit an heilignschein
      Oba du bist jetzt zum engal woan, behütest uns olle in jeda finstren nocht
      Denn du bist jetzt zum engal woan, deine weissn fliagl gebm uns so vü kroft.

            Liebes kleines engal trockne die augn ob, bewan scho dei klans grob
            Liebes kleines engal schick ma an liebm traum, bin in an zwischnraum
            Liebes kleines engal befrei mi von da last, zeig man himmlspalast
            Liebes kleines engal bitte hoit mi gonz fest, vamiss dei fliaglnest.

                  Engal fliag nua foat, engal hoit dei woat und breite deine fliagl aus
                  Engal gib ma kroft, hob so vü nochdocht, drum kum endlich wieda noch haus
                  Engal doat hoch obm, engal bist guad aufghobm, so vü engal san jetzt bei dia
                  Engal nimm mei hond, engal füah mi zum rond, damit i dei liebe inhalia.

Du woitest so gean a schmettaling sein, tänzelnd in da woamen wüazign luft
Du woitest so gean a schmettaling sein, inhaliast tiaf den frischn blumenduft
Du woitest so gean da schmettaling sein, dea den nektar in voin zügn geniesst
Du woitest so gean diesa schmettaling sein, dea seine zoatn buntn fliagl öffnet und schliesst.

      Oba du bist jetzt zum engal woan, sitzt hoch obm auf ana woikn so weich
      Oba du bist jetzt zum engal woan, schaust hearob auf des himmlische eadnreich
      Oba du bist jetzt zum engal woan, spüst mit den ondan klan engal vasteck
      Denn du bist jetzt zum engal woan, do sie hobm deine fliagl glei entdeckt.

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Für frieda, geboren am 03. april 2005, verstorben am 11. juli 2011.pk.
Geschrieben am 13. juli 2011 /// 27. september 2014.pk.
Überarbeitet am 31. dezember 2016 /// 01. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren mehrmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
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danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.