Montag, 27. November 2017

333. | schicksoi.

seid mir sogleich alle aufs herzlichste gegrüsst. einen willkommensgruss der freundlichsten art möchte ich euch auf diesem wege mitgeben. möchte mich sogleich aufs innigste bei euch allen da draussen für euren zahlreichen besuch meiner veröffentlichten texte bedanken. so ein gewühle ist sensationell. danke danke danke. es freut mich ungemein, dass ihr euch die zeit nehmt, diese mundartigen texte zu lesen sogar zu übersetzen. somit bleibt mir nichts anderes übrig, als euch den nächsten text zu präsentieren. hier ist er auch schon - ohne langer vorschreibereien. einfach kurz und bündig:

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333. | schicksoi.

Trau meinen oahn net, konn net glaubm wos i grod hea, diese gschicht klingt jo wiaklich äussast obsuad
Lieg auf kan steabebett, diese voastellung foit ma schwea, denn gonz noamal pulsiat in mia no des bluad
Jede foab locht mi on, lausch dem geheimen flüstan vom wind, denn jeds woat hot si do a gehöa vadient
Hea den leisestn ton, spia no mei gonze eneagie, mei heaz schlogt no im takt bei da autopsie.

Trau meinen augn net, konn net glaubm wos i grod seh, dieses büd ausm füm is do reinsta schund
Lieg auf an weissn bett, a koatn auf mein grossn zeh, beweist mein tod aufm autopsiebefund
Nimm no ois in mia auf, oi meine sinne san geschäaft, fühl mi völlig befreit, goa net eingepfeacht
Vafoig mein lebmslauf, eainnarungen san eawocht, so vü details vagessn, net meah drondocht.

      Hob mei buach gschriebm und scho publiziat, hob a büd gmoit und darüba sinniat
      Hob mei easte symphonie komponiat, hob elemente physisch modelliat
      Hob mei adrenalin tiaf einmassiat, hob mein gonzn keapa täglich trainiat
      Hob mein wün mit kloan vastond notiat, hob oba mei schicksoi net akzeptiat.

Trau meinen händn net, konn net glaubm wos i grod spia, diese obaflächn is schoaf, rau und weich
Lieg auf an somtnen bett, is oba goa net mei revia, empfind vitalität im lebmsbereich
Fühl jeds material, hob a empfindliche haut, die vün wundn und noabm homs scho aufgraut
Streichl emotional, liebkos donn wossa und luft, mei äussare schoin hot noch gefühln gsucht.

Trau meinen füssn net, konn net glaubm wos i bemeak, geh duachs feia und schlomm, auf scheabm und eis
Lieg in an kuschlbett, entwicklt si zu an kunstweak, steh wieda aufm zasteatn foischn gleis
Vagrob mi in da ean, des aroma hot mi umhüllt, mei gesomte haut hot si scho obgekühlt
Wü mi von iah eanäahn, schlof do so gean im sumpf und moa, spia donn wieda jedn anzelnen sensoa.

Mei söbstsichaheit und mei söbstbewusstsein, woxn ständig und nehmen imma meah zua
Mei stoiz steckt in meina brust wies schweat im stein, guad sichtboa eakennt ma sogleich die gravua
Jeda schmiedet si söbst sei eignes schicksoi, jeda foigt sein eignen weg ins fatumlond
Jeda wüaflt si söbst die richtige zoih, jeda schnitzt sein lebmsstob ausm woidrond.

      Hob den seitn meine gedonkn gschenkt, hob die vün foabm in öl eatränkt
      Hob die notn endlich wieda vaeint, hob die festn stoffe zasägt, valeimt
      Hob ka risiko gescheut, nie dron docht, hob meinen keapa imma übawocht
      Hob mei vamächtnis kloa und rein notiat, hob oba mei schicksoi net akzeptiat.

            Hob afoch jede kreizung ausm bauchgfüh hearaus gonz spontan übaqueat
            Hob net long nochdocht, die augn zua, denn mia hot jeda schritt nua glück bescheat
            Hob meim schicksoi so vü hakn gschlogn, damits mei spua afoch net meah findt
            Hob mei schicksoi die gonze zeit belogn, damits die keazn net onzündt.

Trau meina nosn net, konn net glaubm wos i grod riech, a leicht faulig vawesanda gstonk mocht si breit
Lieg in an himmlbett, die englsfeda mocht an stich, diese traua stüt ma mei otemfreiheit
Da rauch schaut a voabei, witta die düfte da natua, des feia eahöht ma mei temperatua
Do woikn san net frei, dieses gift stüt den sauastoff, eastickt donn sinnlos in an seah tiafn loch.

Trau meim mund afoch net, konn net glaubm wos i do sprich, meine bända san jetzt scho wieda vastimmt
Lieg auf an fremdn bett, suach vazweiflt mei eignes ich, schrei noch mein nomen do ea schmüzt und zarinnt
Mei sprechoagan is auf, meine lippm hom si bewegt, do die schoiwön hom si scho long niedaglegt
Nimm mei stummheit in kauf, nua otemluft valosst mein mund, ka anziga ton fliagt ausm untagrund.

Trau meina zunge net, konn net glaubm wos i grod kost, a kaskade aus gwüazn stüazt auf mi ein
Lieg in an vasuachsbett, hob ma die speisn söbst ausglost, die geschmocksknospm brauchn an gebuatsschein
Pletzlich schmeckt ois gonz schal, olle sinneszön san defekt, die kronkheit hot scho die qualität ongsteckt
Füa mi is ois neutral, da hunga is a fade gschicht, und mei duascht foit a scho ausm gleichgewicht.

Mei söbstweatgefühl und mei souveränität woxn ständig, baun si imma meah auf
Mei eahre steckt in meina brust wie da pfeil in da mittn vom zü, san oft in gebrauch
Jeda hämmat auf seim schicksoi wüd hearum, jeda foigt da eignen unsichtboan spua
Jeda ziagt sei koatn aus ana schotztruhn, jeda foamt sei lebm aus da eignen kultua.

      Hob den vün buchstobm an sinn gem, gewäah den pinsln a prächtiges lem
      Hob olle instrumente involviat, metoi, hoiz, gestein hob i malträtiat
      Hob jeds obmteia heabeigesehnt, hob mein oidn keapa gstreckt und gedehnt
      Hob mein besitz offn glegt und notiat, hob oba mei schicksoi net akzeptiat.

            Bin afoch jedn umweg gonga volla euphorie auf a sensation
            Bin mit weit offnen oamen und heazn drauf los, woat gsponnt auf a reaktion
            Hob mit meim schicksoi vasteckn gspüt, damit hob in obstond ziemlich vadünnt
            Hob aus meim schicksoi kan weat eazüt, damits jo kane keazn meah onzündt.

                  I leb mei lebm so wie i des wü, füa mi gibts afoch kan eastn schritt, kan weg, ka zü
                  I leb mei lebm so wie i mas denk, füa mi gibts afoch kan kompromiss, ka tüa, ka gschenk
                  I leb mei lebm, hobs in meina hond, füa mi gibts afoch nua söbstvatraun und vü vastond
                  I leb mei lebm, gnua gedonkn gmocht, füa mi gibts afoch nua sunn, mond und stean, tog und nocht.

Trau meinem vastond net, konn net glaubm wos i eafoah, meine gehianzön drahn scho duach, san varückt
Lieg ongschnoit auf an bett, die fessl is mei aggressoa, die woatezeit mit wüdn schrein übabrückt
Pletzlich wieda losglöst, hob endlich die freiheit ealongt, mei gedonknwöd hot si wieda voitonkt
Hob die woahheit entblösst, die vün eainnarungen bleim, kana konn mas aus mein gedächtnis vatreim.

Trau meinem heazn net, konn net glaubm wos i entdeck, mei sö is auf und davon, spualos vaschoin
Lieg auf kan steabebett, mei ungläubigkeit hot kan zweck, siag die blitze zuckn, hea die donna roin
Des bluad in mia pulsiat, do pletzlich is ma fuachtboa koid, da gleichmässige takt gerät in hintahoit
I hob mi do no griat, mei eneagie auf maximum, aufm autopsiebefund stehts todesdatum.

Mei söbstvatraun und mei söbstochtung woxn ständig, stäakn si mit ollaletzta kroft
Mei wüade steckt in meina brust wie a patrone vom schoafschützn in da feindesschlocht
Jeda boaht und klopft sei schicksoi söbst zurecht, jeda foigt ahnungslos seim ende, seim zü
Jeda hofft, diese teire kugl is echt, jeda übaziagt sei lebmszeit mit an spü.

      Hob mei schriftbüd vafeinat und vaschönt, die söbstgmochtn foabm san preisgekrönt
      Vawondl musik in an wüdn stuam, jeds material hot kloare struktuan
      Hob jeds phänomen sofoat hintafrogt, hob mein keapa bewusst gfoitat und gjogt
      Hob mei testament mit vastond notiat, hob oba mei schicksoi net akzeptiat.

            Hob aus den fiesn foin auf mein weadegong gleant und hot ma vü weisheit brocht
            Bin oft die hohn stufn runtagstiazt, die noabm hom mi net untajocht
            Hob mei schicksoi aus mein kopf vabonnt, damits net scho wieda in mia eagrünt
            Hob mei schicksoi afoch net oneakonnt, damits kane keazn meah onzündt.

                  I leb mei lebm so wie i des wü, füa mi gibts afoch kan eastn schritt, kan weg, ka zü
                  I leb mei lebm so wie i mas denk, füa mi gibts afoch kan kompromiss, ka tüa, ka gschenk
                  I leb mei lebm, hobs in meina hond, füa mi gibts afoch nua söbstvatraun und vü vastond
                  I leb mei lebm, gnua gedonkn gmocht, füa mi gibts afoch nua sunn, mond und stean, tog und nocht.

                        Do des schicksoi hot mi vafoigt, eawischt, is mit volla wucht explodiat
                        Denn mei schicksoi hot net im trübm gfischt, hot mi innalich infiltriat
                        Denn mei schicksoi woa do voaheabestimmt, woa nua a geisl, a spüzeig
                        Denn des schicksoi woa da flüstande wind, vasteh jetzt die gonze woahheit.

Trau meinen oahn net, konn net glaubm wos i grod hea, diese gschicht klingt jo wiaklich äussast obsuad
Lieg auf kan steabebett, diese voastellung foit ma schwea, denn gonz noamal pulsiat in mia no des bluad
Jede foab locht mi on, lausch dem geheimen flüstan vom wind, denn jeds woat hot si do a gehöa vadient
Hea den leisestn ton, spia no mei gonze eneagie, mei heaz schlogt no im takt bei da autopsie.

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Geschrieben am 23./24./25./26. oktober 2015.pk.
Überarbeitet am 27. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmals ein überirdisches dankeschön an euch allen.
hier die üblichen links:

übersicht band 2
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danke.
bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.

Freitag, 24. November 2017

332. | ozean.

meine liebe brave treue mundart-gemeinde. seid aufs herzlichste willkommen. danke sogleich für euren unermüdlichen einsatz, diese texte zu entziffern. ihr seid der helle wahnsinn. die enorm grosse anzahl an lesehungrigen mitverschworenen hat mich dazu veranlasst, sogleich den nächsten text für euch bereit zu stellen.
hier wieder die übersicht über band 4 und band 3 sowie über band 2. vom band 2 habe ich bereits 2 texte auf literatpro veröffentlicht.

genug der vorworte. ihr dürft euch schon auf den text stürzen. wünsche euch allen ein spannendes leseabenteuer.

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332. | ozean.

Füa heit hob i scho wieda gnua gmocht, füa heit hob i scho gnua weidabrocht, jetzt hob is end eareicht
Draussn is scho wieda finstre nocht, draussn san scho mond und stean eawocht, jetzt is die zeit gereift
Do mei schädl raucht, hämmat und dröhnt, mei geschrei hot den schmeaz übatönt, imma no net geeicht
Hob mi donn glei mit drogn vasöhnt, hob den giarign triebm gefrönt, fühl mi wieda gonz leicht.

Nua des eawochn bringt mi no um mein letztn vastond, knoi mit volla wucht duach a glos auf a wond
Nua voam eawochn hob i panische ongst und fuacht, hob do scho übaroi noch an ausweg gsuacht
Nua vom eawochn bekomm i ständig eiskoide händ, dieses södsam fremde gfüh is virulent
Nua dieses eawochn treibt man schweiss auf mei blosse haut, iagendwos hot si scho üba mia zommbraut.

      Hob scho lungen zum otmen füa die frische luft, brauch jetzt no kiemen füas nosse element
      Konn auf zwei beinen laufn, hüpfn und a stehn, brauch no schwimmhäute füas nosse element
      Hob stimmbända zum sprechn on da woamen luft, mecht singen wie die wale im ozean
      Konn om festlond fühln, hean und riachn, schmeckn und sehn, do nua des nosse element is net seah human.

Füa heit hob i mei pensum eafüllt, füa heit hob i scho vüz vü duachwühlt, jetzt is ma ois vahosst
Denn draussn is scho ois so zuagmüllt, da voimond is vom halo umhüllt, jetzt hob i ois eafosst
Do mei heazschlog wütet wie varuckt, mei puis rast und hot si fost vaschluckt, is imma no umtost
Nua die drogn hom mi beeindruckt, die giarign trieb hom mi duachzuckt, fühl tiaf in mia den frost.

Nua dieses eawochn kämpft brutal mit meine fünf sinn, zueast duachschlog i des zü voam beginn
Nua beim eawochn wean die phobien kuaz realität, hob zittrige händ von diesa quantität
Nua beim eawochn bin i glodn, steh i unta strom, leide unta dem blitz-und-donna-syndrom
Nua des eawochn schleift mi imma in a longe schlocht, zwischn graun oitog und schwäazesta nocht.

Meine letztn eneagiereseavn schrumpfn jede sekunde und valian in küazesta zeit on kroft
Meine letztn eainnarungslückn vagrössan si im rasantn tempo, keapa und geist wean bestroft
Meine letztn lebmsfunktionen hom iah notfoiprogromm aktiviat und mochn no an letztn vasuch
Meine eastn nahtodealebnisse woan gleichzeitig eagreifend und unhamlich wie untam weissn tuch.

      Hob no lungen zum otmen füa die frische luft, mecht jetzt no kiemen füas nosse element
      Konn auf zwei beinen tonzn, trompln und a stehn, mecht no schwimmhäute füas nosse element
      Hob stimmbända zum eazöhn on da woamen luft, mecht symphonian wie wale im ozean
      Konn om festlond fühln, hean und riachn, schmeckn und sehn, do nua des nosse element is no inhuman.

            Des lebm entstond do aus ana kombination aus wossa, atmosphäre und molekül
            Vielleicht hot a komet da eadn a gschenk gmocht, hots geküsst, geschwängat aus nüchtanem kalkül
            Die entstehung des lebms is vüz kompliziat, die theorien hom kan uasprünglichn bauplan
            Mecht des antike rad da zeit zruckdrehn, mecht wieda zruck in Muttas schoss, in iahn ozean.

Füa heit hob i wieda vü bewegt, füa heit hob i mei oabeit zasägt, jetzt hob i ois vasenkt
Draussn san die strossn leagefegt, hob ma die steanbüda eingeprägt, jetzt hob i mi zvü ongstrengt
Do mei wissn is scho wie a sieb, mei hianfunktion is no in betrieb, hob scho so vü vaschenkt
Nua die drogn san mei fochgebiet, denn mei instinkt is a meistadieb, fühl mi wie feangelenkt.

Nua des eawochn terrorisiat mei keapafunktion, duachbrich die schoiwön mit ana explosion
Nua beim eawochn schlogt des nockte graun beinhoat zua, vasteck vazweiflt jede anzelne spua
Nua duachs eawochn fühl i mi ausglaugt, kronk und valetzt, hob mi beim cocktail afoch total vaschätzt
Nua des eawochn lauat mit bestialischa gwoit, zeigt ma sei makabre oatnvüfoit.

Mei letzta voarot on freia wünsstäake schmüzt stüamisch schnö und hot glei sei eigne dynamik valoan
Meine letztn hundat seitn von meim lebmsbuach san wieda olle unbeschriebm, wuade nie geboan
Mei letztes aktives neavnsystem hot ka kontrolle meah üba mei sein, die woog kennt ka gleichgewicht
Meine nächstn nahtodeafoahrungen woan psychisch und spirituell weatvoi, longsom ealischt jedes licht.

      Hob no lungen zum otmen füa die frische luft, brauch dringend kiemen füas nosse element
      Konn auf zwei beinen jogn, stapfn und a stehn, brauch jetzt schwimmhäute füas nosse element
      Hob stimmbända zum redn on da woamen luft, muass jetzt klingen wie wale im ozean
      Konn om festlond fühln, hean und riachn, schmeckn und sehn, do nua des nosse element is goa net human.

            Des lebm entstond do aus ana kombination aus wossa, molekül und da atmosphäan
            Vielleicht hot a komet da eadn a gschenk gmocht, hots geküsst, geschwängat mit brennheissem begeahn
            Die entstehung des lebms is kompliziat, die theorien hom ka wissn üban eastn uaahn
            Muass des antike rad da zeit zruckdrehn, muass wieda zruck in Muttas schoss, in iahn ozean.

                  Mei weg is scho voagebm, muass unbedingt wieda zruck in den ozean
                  Des zü liegt glei danebm, flieg duachs univeasum zum weidn ozean
                  Denn mei weg is scho voagmoit, mei longa ausflug füaht mi donn zum ozean
                  Mei endstation is uaoid, mei letzte reisn endet donn im ozean.

Füa heit hob i mei schuidigkeit getan, füa heit woan die aufgom ohne plan, jetzt eatönt des signal
Draussn heult da woif zum voin mond, die stean leichtn bis zum horizont, jetzt wiads wieda noamal
Hob mei vaändrung goa net bemeakt, die gschwindigkeit hot si no vastäakt, jetzt is mei ritual
Die stufn nua duach drogn eareicht, meine giarign trieb san vaseicht, fühl mi wieda neutral.

Nua des eawochn is mei gegna, mei anziga feind, imma wieda hob i die sunn in mein gsicht
Nua beim eawochn fühl i mi mitm lebm vaeint, hob oba nua zugong zua untastn schicht
Nua voam eawochn hob i ochtung und an respekt, ignoaria meistalich jedn nebmeffekt
Nua des eawochn foitat und quöt mi im moagngraun, bin skeptisch, hob zu eam ka grosses vatraun.

Mei letztes aufbäumen voa da invasion da ealösendn finstanis hot ma zvü stäake obvalongt
Meine letztn gehianwön roin no gonz socht und wach aus, hom si beim rieslnden sond da zeit heazlich bedonkt
Mei letzta hauch nimmt mei sö auf iahra reisn mit und fliagt stü hamlich duach die ewigkeit, duach zeit und raum
Meine letztn nahtodealeuchtungen hom ma ka weisheit brocht, des licht woa defekt, gfongen in an oiptraum.

      Hob do lungen zum otmen füa die frische luft, brauch dringend kiemen füas nosse element
      Konn auf zwei beinen wondan, hetzn und a stehn, brauch jetzt schwimmhäute füas nosse element
      Hob do stimmbända zum schrein on da woamen luft, mecht gean singen wie wale im ozean
      Konn om festlond fühln, hean und riachn, schmeckn und sehn, do des nosse element is ewig inhuman.

            Des lebm entstond aus da kombination aus molekül, atmosphäan und nossn element
            Vielleicht hot a komet da eadn a gschenk gmocht, hots geküsst, geschwängat füa a experiment
            Die entstehung des lebms is kompliziat, die theorien hom ka wissn üban eastn lebmsplan
            Muass des antike rad da zeit zruckdrehn, muass wieda zruck in Muttas schoss, in iahn ozean.

                  Hintaloss spuan auf mein weg, füahn duachs labyrinth direkt in den ozean
                  Des end wuade donn vaweht, gleite duachs univeasum bis zum ozean
                  Fuassobdrück gfongen in stein, des regnwossa vafoigts bis zum ozean
                  Die schwäazn is nua zum schein, mei letzte reisn mündet endlich im ozean.

                        Schweb schwearelos im ozean, woih behütet in ana woikn aus schottn und licht
                        Endlich geboagn im ozean, wo mi ka eawochn mit da wiaklichkeit vagift
                        Leb jetzt befreit im ozean, geniess die entsponnend heilende und friedliche stün
                        Paradiesischer ozean, leb mit dia in symbiose ohne eawochn bei unsam liebesspün.

Füa heit hob i scho wieda gnua gmocht, füa heit hob i scho gnua weidabrocht, jetzt hob is end eareicht
Draussn is scho wieda finstre nocht, draussn san scho mond und stean eawocht, jetzt is die zeit gereift.
Do mei schädl raucht, hämmat und dröhnt, mei geschrei hot den schmeaz übatönt, imma no net geeicht
Hob mi donn glei mit drogn vasöhnt, hob den giarign triebm gefrönt, fühl mi wieda gonz leicht.

                        Schweb schwearelos im ozean, woih behütet in ana woikn aus schottn und licht
                        Endlich geboagn im ozean, wo mi ka eawochn mit da wiaklichkeit vagift
                        Leb jetzt befreit im ozean, geniess die entsponnend heilende und friedliche stün
                        Paradiesischer ozean, leb mit dia in symbiose ohne eawochn bei unsam liebesspün.

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Geschrieben am 20./21./22. oktober 2015.pk.
Überarbeitet am 26. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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danke für euren besuch und eure geduld.
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euer philjazzmetal, der mundartige.

Sonntag, 19. November 2017

331. | mut.

meine lieben braven, treuen mundartigen leserinnen und leser. seid alle hier aufs herzlichste willkommen und gegrüsst. der erfolg der einzelnen texte geht bereits in die hunderte. der text 410. bezoiht mit 207 klicks und der text 408. vagabund mit 206 klicks, gefolgt von 409. des licht und die dunklheit mit 191 klicks. eine sensation. ein riesengrosses dankeschön.

hier wieder die übersicht über band 4 und band 3 sowie über band 2. einfach anklicken. habe bereits zwei texte vom zweiten band auf literatpro (139. ka lond in sicht und 165. fenstabrett) veröffentlicht. einfach daraufklicken und schon werdet ihr weitergeleitet.

so, die nächsten texte, die ich veröffentlichen werde, sind die nummern 331. bis 340.
hier ist auch schon 331. mut. wünsche euch ein spannendes leseabenteuer.

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331. | mut.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, zateil die zeiga da uah in minutn und nua a stund
So vü voauateile in mia hom des kompliment eastoan lossn und geht donn zugrund
Mei stoarra blick rast in mei hian und geniesst die aussicht auf endorphine und opium
Diesn trip wead i niemois vagessn, bin no in da onfongsphase von meim studium.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, gwinn oda valia des spü von lebm und tod ohne sinn
Revidia mei obweahhoitung, is da anzige ausweg aus diesa gföschtn disziplin
Mei valongen is volla struktua, a strom aus eainnarungen trifft mein kloan vastond
Ois is ealaubt ohne rücksicht auf an valust, diesa trip bringt mi bis zum äussastn rond.

      Noglts mi ruhig auf a oids hoizkreiz, schäm mi net füa mei feige sucht
      Ealieg ständig diesm hoatn reiz, des vabotene is die frucht
      Ziag dei messa schwea üba mei haut, beweis da jetzt mein grossn mut
      Auf da reise jedn blind vatraut, berausch mi sogoa om eignen blut.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, setz jedn anzelnen stein in a vagessnes mosaik
Eateil ma an dispens vom stüstond, es gibt afoch kan engposs in chemie oda physik
Tausende halluzinationen strömen aus diesa natua mit volla wucht auf mi ein
Diesa trip hot si zu an legendäan füm etabliat ohne bewusstsein.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, denn die nächste runde hot si scho geheimnisvoi voagstöt
Mei unschuid giat scho noch da nächstn stufn, suach vazweiflt die tüa zu diesa neuen traumwöd
Mit gschlossnen augn fliag i duach die raumzeit duachs schwoaze loch bis in die viate dimension
Des zü is no imma net in sicht und beweist, diesa trip hot afoch goa ka endstation.

Siag die foabm so intensiv, spia den otem da natua, mei phantasie so kreativ, foig da unsichtboan spua
Hea des leise flüstan vom wind, spia den heazschlog da natua, mei vision voaheabestimmt, völlig übasponnt mei schnua
Riach die düfte so intensiv, spia die wundn da natua, meine wochtraim so impulsiv, spü mit ana schochfigua
Fühl die scho längst vastoabnen sön, spia iahre ongst, iahn schmeaz, muass die wiaklichkeit vastön, foi imma schnölla obwäats.

      Jogts ma nodln duach mei fleisch und bluad, wea mei feige sucht nie bereun
      In mia schwöt afoch die hasse gluad, des vabotene is a foin
      Geissl und peitsch mi do bewusstlos, beweis da jetzt mein gonzn mut
      Auf da reise schlof i auf deim schoss, eareg mi scho on da rodn flut.

            Wü do wos ealem, meine grenzn auslotn, jedn meina anzelnen schritt an kloan sinn gem
            Wü ma ois onsehn, den hechstn rond bezwingen, oi meine höhn und tiafn leanen zu vastehn
            Wü jetzt mein weg gehn, amoi quea duachs labyrinth, wea den eingong zum endgültign ausgong umdrehn
            Wü da ois gestehn, sog da die gonze woahheit, mei nei geboarena mut wiad jedn schmeaz vawehn.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, schneid ma söbst jeds klanste passlteil in die richtige foam
Do wie imma föht om schluss wieda moi a stück, befindn si leida aussahoib da noam
Schwimm und tauch tiaf in büdan umhea, in oin richtungen is ewig long ka end in sicht
Diesa trip woa dreidimensional, in da viatn foi i sowieso ausm gleichgewicht.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, meine wüafln san scho gfoin, ma heat den aufproi auf beton
Die gesomtzoih is unintressant, wos zöht san die foabm da augn vom eignen dämon
Himml und hölle san so real wie des paradies in ana schlocht om strond im gebiag
Übahoi auf da müchstrossn mein feind, und hob auf diesm trip ois genau fotografiat.

Siag die zukunft im schottnlicht, spia die wön diesa zeit, mei mund hot jetzt a schweigepflicht, san no net dafüa bereit
Hea stimmen von seah weit entfeant, spia gefühle diesa zeit, mei vastond hot dazua gleant, stö mi da vagongenheit
Riach den gstonk diesa gegnwoat, spia die wundn diesa zeit, mei obneigung is so stoak, spü mit unsra ewigkeit
Fühl die scho längst vastoabnen sön, spia iahre ongst, iahn schmeaz, muass die wiaklichkeit vastön, foi imma schnölla obwäats.

      Schneid ma do ruhig a stück fleisch hearaus, mei feige sucht trogt goa ka schuid
      Bin scho eingspeat in a koids grobhaus, des vabotne hot ka geduid
      Liebkos mi do beim foitan und quön, beweis da jetzt mein foaschn mut
      Auf da reise gibts so vü gedröhn, eahitz mi scho om fingahut.

            Wü no vü eafoahn, wonda aufm schoafn grat, muass jedn anzlnen schritt voam obstuaz bewoahn
            Wü jetzt no aushoan, jede spitzn eaklimmen, denn oi meine höhn und tiafn san scho auseakoan
            Wü ma nix easpoan, jeda umweg is eawünscht, und da letzte ein- und ausgong san scho längst zugfroan
            Wü jetzt no nochboahn, die woahheit gheat jetzt gepflückt, duach den schmeaz wuade mei mut wieda gonz neu geboan

                  Füa diese exkuasion braucht ma jede menge mut, is a gfäahlicha ausflug
                  Füa diese expedition braucht ma vü mumm und schneid, bin dazua imma bereit
                  Füa diese foaschungsfoaht braucht ma an woahn hödngeist, bin leida scho oft entgleist
                  Denn füa diese entdeckungsreise braucht ma vü mut, bin geeicht füa diesn flug.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, zaleg die wön in anzlne streifn, noch mustan soatiat
Schreib ois fein säubalich akribisch auf, loss nix aus, olle beweise san gonz detailliat
Meine weit göffnetn augn blickn in a paralleluniveasum glei nebman
Diesa trip hot mi tiaf berüaht, muass meine eainnarungen vagessn, zareiss diesn plan.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, dieses spü von lebm und tod beheasch i scho wie im schlof
Natüaliche oda synthetische drogn wean bei mia hoch geschätzt, kenn scho jedn stoff
Loss nix aus denn füa mi is jeds gift die reinste medizin, ständig in hohn atmosphäan
Suach noch da ealeuchtung, nochm sinn, jeda trip konn ma imma meah von dem wissn eakläan.

Siag jede zön gestochn schoaf, spia sogoa iah eneagie, entnimm ma wos je noch bedoaf, vadräng mei grosse phobie
Hea iahre kommunikation, spia wie si donn jede teilt, woat auf a schnölle reaktion, hom si sogoa söbst geheilt
Spia die wundn und noabm, riach jede klanste eignschoft, spü wieda mit den foabm, hob mi wieda söbst hoat bestroft
Fühl die scho längst vastoabnen sön, spia iahre ongst, iahn schmeaz, muass die wiaklichkeit vastön, foi imma schnölla obwäats.

      Ziag fein säubalich mei haut vom leib, mei feige sucht is jetzt mei feind
      Is a onregenda zeitvatreib, bin mitm vabotnen vaeint
      Vakauf die oagane aufm moakt, beweis da jetzt mein übamut
      Auf da reise woa i net besoagt, oba jetzt is ois absolut.

            Wü mi no eafreun, bring gean licht ind finstanis, wea kan von meine anzlnen schritt jemois bereun
            Wü jetzt wos einstreun, die wäame speichat si drin, meine höhn und tiafn wean aufanonda proin
            Wü nix übamoin, vamiss scho die zwischnwöd, denn da ein- und ausgong san scho zua gänze zafoin
            Wü jetzt nix bezoihn, do d’woahheit hot si vadreht, mei neigeboarena mut deaf diesn schmeaz onstroihn.

                  Füa diese exkuasion braucht ma jede menge mut, is a gfäahlicha ausflug
                  Füa diese expedition braucht ma vü mumm und schneid, bin dazua imma bereit
                  Füa diese foaschungsfoaht braucht ma an woahn hödngeist, bin leida scho oft entgleist
                  Denn füa diese entdeckungsreise braucht ma vü mut, bin geeicht füa diesn flug.

                        Denn i fühl mi no so jung, do äussalich bin i scho a uaoida greis
                        Bereit füan nächstn sprung, mei söbstmöadarischa mut hot afoch sein preis
                        Do i fühl mi no so jung, do äussalich bin i scho a senila greis
                        Bereit füan letztn sprung, mitm goidenen schuss gwinn i den eastn preis.

I nimm jetzt endlich wieda plotz, zateil die zeiga da uah in minutn und nua a stund
So vü voauateile in mia hom des kompliment eastoan lossn und geht donn zugrund
Mei stoarra blick rast in mei hian und geniesst die aussicht auf endorphine und opium
Diesn trip wead i niemois vagessn, bin no in da onfongsphase von meim studium.


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Geschrieben am 17./18./19. oktober 2015.pk.
Überarbeitet am 26. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.



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vielen dank für euren besuch. 
bleibt mir weiterhin gewogen.
euer philjazzmetal, der mundartige.