Freitag, 19. Mai 2017

312. | regnbogn.

Salvete, hallo, grüss euch. hier präsentiere ich euch den nächsten text, der da lautet: regnbogn.
wünsche euch ein spannendes lesevergnügen und bleibt mir gewogen.

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312. | regnbogn.

Drum lossts mi jetzt endlich in ruah, denn nua heit foit ma rein goa nix ein
Mei müdigkeit is a toatua, fühl mi wie a klana hoata stein
Drum lossts mi jetzt endlich moi los, denn i muass jetzt afoch von hia foat
Mei apathie is scho vüz gross, hob nix valoan on dem traurign oat.

Drum lossts mi jetzt endlich allein, denn i brauch jetzt mein eignen zeitraum
Brauch jetzt diese stün füa mei sein, mei eigne wöd is fost a oiptraum
Drum lossts mi jetzt endlich moi gehn, so vü stana liegn auf mein weg
Konn die vün foin net vastehn, do donn wass i, doss i wiaklich no leb.

      Bin innalich völlig lea, fühl mi elend und krong, denn mei labile sö trogt scho so schwea
      Obwoih die sunn so schee scheint, wiad ma scho ongst und bong, nua üba mia hom olle woikn gweint
      Mei vastond is ausvakauft, fühl mi valetzt und schwoch, olle reseavn hob i scho vabraucht
      Obwoih die sunn so hö stroiht, geht mei otmung vüz floch, nua üba mia hob in regnbogn gmoit.

Drum lossts ma jetzt endlich mei licht, sunst find i net ausm labyrinth
Lädiat is mei innres gleichgwicht, konn mi net rüahn, bin taub, stumm und blind
Drum lossts ma jetzt mei finstanis, vasteck mi voa da gerechtn strof
Bewoah des letzte geheimnis, foi wieda tiaf in an traurign schlof.

Drum lossts ma endlich mei freiheit, denn i brauch kane grenzn, kan zaun
Koste diese unendlichkeit, hob in meina eignen wöd vü vatraun
Drum lossts ma meine eignen wänd, mit fensta, tüan und an oidn büd
Bin grod so in meim element, die traurigkeit hot mit mia gonz foisch gspüt.

Drum lossts ma jetzt mei zweite haut, sunst wiad ma koid, wea donn schwea valetzt
Nua die wundn mochn an laut, nua die noabm hob i untaschätzt
Drum lossts ma jetzt mei eignes bluad, i vafoi no net in agonie
Hob an schodhoftn rettungsguat, leb gonz allan in da anomalie.

      Bin innalich gonz entlaubt, fühl mi völlig vadoat, mei vatrocknete sö is scho vastaubt
      Obwoih die sunn so liab locht, hätt ma ois gean easpoat, nua üba mia hot des gwitta laut krocht
      Olle gedonkn aufglöst, fühl mi wie foatgespült, olle eneagien hob i scho entblösst
      Obwoih die sunn so nett grüsst, hob i vahosst zruckbrüllt, nua üba mi hob in regnbogn küsst.

            Denn da regnbogn is die bruckn zwischn lebm und tod
            Denn da regnbogn füaht an ins reine licht aus grossa not
            Denn da regnbogn nimmt an die ongst duach seine buntn foam
            Denn da regnbogn is füa die letzte reise auseakoan.

Drum lossts ma do endlich mein flug, donn eafoah i wieda an auftrieb
Muass dringend wieda auf entzug, spia scho den bluadign peitschnhieb
Drum lossts ma no mei atemluft, sunst schwimm i imma nua gegan strom
Übawind bestimmt diese kluft, lenk mei umföd duach mei pheromon.

Drum lossts ma do endlich mein wün, denn i bin a individuum
Muass jetzt endlich moi bessa zün, schweb allan im eignen vakuum
Drum lossts ma jetzt mein uainstinkt, steia mi donn unbewusst duachs lem
Mei vahoitn is ungeschminkt, konn da traurigkeit donn a lächln gem.

Drum lossts ma do mei eignes ich, nua so konn i füa mi garantian
Donn fühl i mi echt tiarisch menschlich, muass mein weg net meah analysian
Drum lossts ma do mei freie woih, die kreizungen mochns ma net leicht
Bin gfesslt on an moatapfoih, hob mei endstation no long net earreicht.

      Bin innalich gonz zasteat, fühl mi in mi zommgfoin, mei ängstliche sö hot si scho ausgspeat
      Obwoih die sunn heazlich grinst, wiad si donn ois zommboin, nua üba mia is a lügngespinst
      Eainnarungen vagrom, bin a ungschriebnes blott, oi mei kroft hot si scho seah weit vaschom
      Obwoih die sunn sinnlich lockt, hob iah wäame scho sott, nua üba mia is da regnbogn nockt.

            Denn da regnbogn is a übagong vom lebm zum tod
            Denn da regnbogn eateilt diesa helligkeit a vabot
            Denn da regnbogn vawischt die schuidige vagongenheit
            Denn da regnbogn is füa unsre letzte reisn bereit.

                  I brenn, i stroih, i wea zu asche und staub, i fliag, i foi, i brich duach äste und laub
                  I heul, i schrei, endlich kane schmeazn meah, i wein, bin frei, füa mi gibts ka gegnweah
                  Do die woahheit is schwäaza ois da höste schein, nua da regnbogn bringt mi wieda heim.

Drum lossts ma do mei testament, mei letzta wunsch gibt oin an sinn
Füa mi a wichtiga moment, is füa mi wieda a neubeginn
Drum lossts ma do mei togebuach, nochm lesn eascheint ois gonz kloa
Hob leida nua den an vasuach, opfa mi söbst auf dem oidn oitoa.

Drum lossts ma do mein eignen soag, die blumen duftn so frisch und rein
Diesa gstonk woa scho vü zu stoak, eastick die uasoche glei im keim
Drum lossts ma do mei eignes grob, mei ruhestätte füad ewigkeit
Mei zeichn is a wondastob, i kum wieda in ana ondan zeit.

Drum lossts mi jetzt endlich moi gehn, so vü stana liegn auf mein weg
Konn die vün foin net meah sehn, denn donn wass i, doss i net meah leb.

      Bin innalich scho vafault, fühl mi hässlich und schlecht, mei einsome sö hot traurig gejault
      Obwoih die sunn no hö scheint, valia i jedes recht, nua üba mia hot jeda ois vaneint
      Mei lebmsbüd is auftaut, rinnt spualos in den grund, mei potential wuade scho längst obbaut
      Obwoih die sunn lodand brennt, da feind zu jeda stund, nua üba mia is da regnbogn latent.

            Denn da regnbogn is dieses bond zwischn lebm und tod
            Denn da regnbogn hot jedn feindlichn föhla bedroht
            Denn da regnbogn vaschliesst heanoch olle fensta und tüan
            Denn da regnbogn wiad mei ollaletzte reisn onfüahn.

            Denn da regnbogn is die bruckn zwischn lebm und tod
            Denn da regnbogn füaht mi ins reine licht aus grossa not
            Denn da regnbogn nimmt ma die ongst duach seine buntn foam
            Denn da regnbogn is füa mei letzte reise auseakoan.

                  I brenn, i stroih, i wea zu asche und staub, i fliag, i foi, i brich duach äste und laub
                  I heul, i schrei, endlich kane schmeazn meah, i wein, bin frei, füa mi gibts ka gegnweah
                  Do die woahheit is schwäaza ois da höste schein, nua da regnbogn bringt mi wieda heim.

                        Da nebl streichlt mi weich, da regn klopft aufm teich
                        Da wind berüaht mi gonz zoat, da schnee bedeckt jedn oat
                        Die sunn liebkost mi gonz woam, da mond wieda nei geboan
                        Da regnbogn zasteat, mei lebm ohne an weat, da regnbogn zabricht, mei lebm ohne a licht
                        Da regnbogn zasetzt, mei lebm ohne a netz, da regnbogn vaspüt, mei lebm ohne an schüd

                        Da regnbogn missbraucht, mei lebm, is untataucht, da regnbogn vanicht, mei lebm, mei gleichgewicht
                        Da regnbogn zateilt, mei lebm bleibt eingekeilt, da regnbogn betreut, mei lebm mit vü gwoit.

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Geschrieben am 01. april 2013 /// 01. juni 2014 /// 22./23. august 2015.pk.
Überarbeitet am 18. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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Danke für euer Interesse und euren besuch auf diesem blog. 
euer phil

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