Dienstag, 15. August 2017

320. | schrein und foin

320. | schrein und foin.

ein herzliches willkommen auf diesem blog und ein riesiges dankeschön, dass ihr euch dafür interessiert, mundarttexte zu lesen. hier ist auch schon der nächste, der von euch gelesen werden möchte. viel spass dabei.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>><<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

320.     Schrein und foin.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss gonz freindlich den nein tog, steht jo scho direkt voa mia
Und des joah is a scho voarüba, trifft mi wie a hoata festa schlog, wea donn schnö zum wüdn tia
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss gonz freindlich des neie joah, steht jo scho direkt voa mia
Hob ma wieda so vü voagnommen, hoff, i schoff wenigstens nua a poa, drum brauch i mei lebmselixia.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss euphorisch den nein tog, die sunn locht ma scho ins gsicht
Und des joah winkt scho von da weitn, schliesslich leist i mein eignen beitrog, geniess dieses moagnlicht
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss euphorisch des neie joah, freu mi scho auf die aussicht
Hob meinen plan scho in stein graviat, nimm jetzt ois vü leichta mit humoa, drum brauch i mei lebmsgleichgewicht.

      Und i schliess donn meine augn, hoach konzentriat auf die natua
      Höa sie sonft und gonz zoat flüstan, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind streichlt mi gonz wach, spia vü kroft, so vü eneagien
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese soi endlich weidaziehn.

Schau jetzt duach mei uaoids feanroah, vielleicht konn i in die zukunft sehn, a hinweis wäa goa net schlecht
Ois is in nebl taucht und unschoaf, muass duach diese schaurige wond gehn, des wüde tia im gefecht
Beobocht ois duach mei feanroah, do die woikn san wie a voahong, ois vage und ungerecht
Woat aufs licht füa diese dunklheit, muass leida wieda zruck zum onfong, vüz kompliziat mei lebmsgeflecht.

Schau jetzt duach mei uaoids feanroah, mecht die vagongenheit wieda sehn, eainnarungen valoan
Übaroi nua dicka schwoaza rauch, des labyrinth wead i nie vastehn, find afoch kane vektoan
Beobocht ois duach mei feanroah, do die woikn san wie a voahong, ois hot si gegn mi vaschwoan
Ka feia beleicht mein longen weg, nua mei heazschlog is no im gleichklong, scho seah schwoch meine lebms-sensoan.

Jetzt sitz i do gonz allan und denk intensiv noch, üba mei lebmsbuach in jeda anzelnen sproch
Jetzt sitz i do gonz allan und denk intensiv noch, doss die zeit vüz schnö vafliagt, foit in a seah tiafs loch
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, lausch ongesponnt auf die natua
      Höa sie sonft und gonz zoat wispan, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind liebkost donn mei haut, spia vü fuacht, so vü ängstlichkeit
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese is boid dazua bereit.

            Jetzt loch ma no befreit und laut, donn wean ma schrein und foin
            Wia wean trotzdem weidamochn, wia wean goa nix bereun
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana wü jetzt scho steam.

Schau jetzt auf mei gföschtes spieglbüd, die föhla san genial vasteckt, iagendwos is hia vakeaht
Die bewegungen san net synchron, hob jetzt die ondre seitn aufgweckt, des wüde tia hot si gweaht
Betrocht jetzt mei gföschtes spieglbüd, die mängl weadn bestens vatuscht, des bese hot si vameaht
Iagendwas hot man rückn zuadraht, des grausn hot die logik vapfuscht, brauch dringend a übalebmsschweat.

Schau jetzt auf mei gföschtes spieglbüd, des lösungsbuach is seah guad vasteckt, die gleichheit wiad scho vamisst
Die floche scheibm is endlos tiaf, hob eam donn mit an tuach wach zuadeckt, und die weisse fahne ghisst
Betrocht jetzt mei gföschtes spieglbüd, olle spuan wean scho wieda vawischt, mei vastond wiad scho aufgspiesst
Iagendwos vaschwindt duach zeit und raum, hot si mitm koidn licht vamischt, setz ma jetzt a übalebmsfrist.

Kaua jetzt in da eckn und valia mein vastond, mei lebmsbuach klebt fest on diesa bluadign wond
Kaua jetzt in da eckn und valia mein vastond, die zeit hot si söbst befreit und leist kan widastond
Moch mi jetzt winzig kla und wühl im müll und im dreck, mei lebmsbuach valiat schee longsom sein sinn und zweck
Moch mi jetzt winzig kla und wühl im müll und im dreck, die zeit mocht si wieda gonz söbstständig aufm weg
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, foig aufmeaksam diesa natua
      Höa sie sonft und gonz zoat muamln, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind umoamt mein vastond, spia vü depressive manien
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese vaschenkt nua vü ruin.

            Jetzt reiss ma no vü blede witz, donn wean ma foin und schrein
            Do wia kennan kane grenzn, kennan uns net befrein
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana wü jetzt scho steam.

                  Oba iagendwea steht iagendwonn amoi auf und eahebt sei hond
                  Ea hot die vün lügn scho so sott und benutzt jetzt sein vastond
                  Da letzte funkn hoffnung vaglüht wie a komet om horizont
                  Denn sei schicksoi is voagem, hot eam belogn oba net vaschont.

Schau ins aufgewühlt trübe wossa, des rätsl wiad von den wön beschützt, in da tiafn is gonz stü
Des geheimnis liebt die dunklheit, und wiad vom wossadruck untastützt, is a endlos hoates spü
Studia des aufgwühlt trübe wossa, die wön hom die woahheit tiaf vaschluckt, befindet si scho im zü
Dieses gfängnis suacht noch da freiheit, die ontwoatn san scho längst gedruckt, unlesalich bleibt des lebmsgfüh.

Schau ins aufgewühlt trübe wossa, die wön homs mysterium beschützt, des noss is bereits guad gwüazt
Des phänomen liebt die finstanis, do olle voasicht hot goa nix gnützt, hot den foatbestond vaküazt
Studia des aufgwühlt trübe wossa, die wiaklichkeit schloft scho tiaf vagrom, hot si söbst ind tiafn gstüazt
Da feine sond schmüzt zua düstanis, des gleichgwicht hot si wieda vaschom, dieses lebm woa nua leicht beschüazt.

Lieg jetzt in da kistn, woat auf des vasprochne licht, die zrissnen seitn vom lebmsbuach san scho vanicht
Lieg jetzt in da kistn, woat auf des vasprochne licht, schliesslich hob i a recht darauf, und es is sei pflicht
Schlof jetzt mein ewign traum, wiad jetzt realität, dieses lebmsbuach valiat sei genialität
Schlof jetzt mein ewign traum, wiad jetzt realität, die zeit woa so aggressiv in iahra quantität
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, beocht die zeichn da natua
      Höa sie sonft und gonz zoat raunen, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind umhüllt donn mei sö, spia iah leichtigkeit, is wie luft
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, do des bese woat scho in da gruft.

            Jetzt is da letzte schritt getan, laut gschrien und gfoin mit gwoit
            Es is afoch ka end in sicht, hom rein goa nix bereut
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana woit jetzt scho steam.

                  Oba iagendwea steht iagendwonn amoi auf und eahebt sei hond
                  Ea hot die vün lügn scho so sott und benutzt jetzt sein vastond
                  Da letzte funkn hoffnung vaglüht wie a komet om horizont
                  Denn sei schicksoi is voagem, hot eam belogn oba net vaschont.

                        Net nua die wüafln san dröhnend laut gfoin, sondan a des blott vom baum
                        Net nua die menschheit hot dröhnend laut gschrien, sondan a die zeit im raum
                        Net nua die natua hot si on uns grächt, sondan a sonne und mond
                        Net nua die woahheit is a lügngschicht, sondan a unsa vastond.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss gonz freindlich den nein tog, steht jo scho direkt voa mia
Und des joah is a scho voarüba, trifft mi wie a hoata festa schlog, wea donn schnö zum wüdn tia
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss gonz freindlich des neie joah, steht jo scho direkt voa mia
Hob ma wieda so vü voagnommen, hoff, i schoff wenigstens nua a poa, drum brauch i mei lebmselixia.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Geschrieben 01. jänner // 01. august // 01. september 2013 /// 12./13. september 2015.pk.

Überarbeitet am 22. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

*******************************************

nochmals vielen dank, dass ihr den weg zu diesem blog gefunden habt. würde mich über etwaige kommentar oder follows oder teilen sehr freuen.

euer phil.

hier noch die links:

twitter.com.philjazmetlyric

www.facebook.com/philjazz

https://plus.google.com/u/0/104160599138757338426

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen