Sonntag, 27. August 2017

322. | mei heaz.

meine lieben leserinnen und leser. liebe mitverschworene der mundartdichtung. seid mir aufs herzlichste grüsst.

ich darf euch den nächsten text vorstellen, der da lautet: mei heaz. viel spass dabei.

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322.     Mei heaz.

Vaspüa übahaupt ka lust auf iagendwos, in mia gibts kane motoan, bin afoch nua ontriebslos
Donn eascheint dei rotes kleid in mein vastond, hob übahitzte sensoan, lösch do mei feia mit sond
Denn des wossa kocht und vadompft auf da stö, völlig gedonknvaloan, i gehoach da auf beföh
Wass afoch net, wie i des übastehn soi, fühl mi scho wie kahlgeschoan, vaschossn hob i mein boi.

Vaspüa ka motivation, ka grosse kroft, völlig geschwächt und ausglaugt, hob mi söba scho bestroft
Donn eascheint dei schwoazes etwos in meim hian, host mein letztn atem graubt, konn di net meah ignoarian
Denn diese luft is scho vüz dünn und vabraucht, den sauastoff scho ausgsaugt, wäa so gean in di eintaucht
Wass afoch net, womit i mi obkühln soi, mei heaz gheat wieda festgschraubt, und einglegt in alkohoi.

      Hob mi in diesm liebeslabyrinth völlig varonnt und vaiat, bleib afoch do drin vaschoin
      Find kan weg aus diesm dichtn nebl, hob ka rada aktiviat, muasst mi von hia raushoin
      Mei gewoitig aufgstauta zwong is donn wie a vuikan explodiat, host ma afoch mei heaz gstoin
      Die sölischn schmeazn san donn brutal in meim keapa detoniat, muass jetzt dafüa bitta bezoihn.

Vaspüa kane reseavn, ka eneagie, befind mi im vakuum, treib scho tiaf in agonie
Donn eascheint dei grünes kleid in meim vastond, foi in a delirium, reich ma do endlich dei hond
Denn mei einsomkeit is vawundet, valetzt, brauch dringend a tonikum, hob mi wieda moi vaschätzt
Wass afoch net, wie i mi söbst heiln soi, zeig ma endlich dei spektrum, und dei geheimes symboi.

Vaspüa goa ka fähigkeit meah füa mei lem, hobs pletzlich völlig valeant, konn ma a nix meah zruckgem
Donn eascheint dei göbes etwos in meim hian, host glei mein instinkt entkeant, muass da mei heaz eingravian
Denn mei liebe is eahlich, rein, innig und echt, dei blick hot mi glei gewäamt, setz di ins liebesgeflecht
Wass afoch net, wie i mi befrein soi, host di scho vüz weit entfeant, und mei heaz kriagt an onfoi.

Und i hob scho so long gwoat, auf dei unschuidige ontwoat, bitte schreib ma endlich zruck
Mei sehnsucht mocht mi scho krong, mei geduid is seah breit und long, ealös mi von diesm druck
Meine augn san vaquoin, die wond bluadig, die händ san gschwoin, woat no imma auf dein brief
Mei liebe frisst mi scho auf, und mei heaz rast im schnöstn lauf, do des mea vaschlingt mei schiff.

      Hob mi in diesm liebeslabyrinth völlig vaiat und varonnt, da bodn hot mi vaschluckt
      Find kan anzign weg aus diesa trübm vaschmutztn woiknwond, bin füa draussn net befugt
      In mia is a inteana kompf zwischn freiheit und freiraum entbronnt, mei heaz hot zittat und zuckt
      Diese bestialischn schmeazn hom mi donn innalich entmonnt, wea davon afoch gonz varuckt.

            Du foitast und quöst mei heaz aus reina lust, du peinigst mei heaz gonz unbewusst
            Du geislst und peitscht mei heaz mit präzision, du kreuzigst mei heaz ois peaveasion
            Du martast und schindst mei heaz ois zeitvatreib, du traktiast mei heaz mit grossa freid
            Du misshondlst mei heaz mit vü akribie, vaprüglst mei heaz ois thearapie.

Vaspüa a gähnende leare in mia drin, mi homs afoch ois ausgräumt, suach glei net meah nochm sinn
Donn eascheint dei blaues kleid in meim vastond, mei heaz hot si wüd aufbäumt, schau net üban hechstn rond
Denn mei augnlicht hot si scho ziemlich vafäabt, hob jetzt den zeitpunkt vasäumt, die lost hot si no vastäakt
Wass afoch net, warum i den schritt gmocht hob, hob wieda moi vüz tiaf träumt, schaufl ma scho söbst mei grob.

Vaspüa die mutlosigkeit in jeda zön, häng hearum und schlof vüz vü, wea foatgspült von ana wön
Donn eascheint dei oranges etwos in meim hian, mei heaz vaföht donn sei zü, muass mein puis donn aktivian
Denn mei wallenda bluadkreislauf kummt in foaht, vafoi wieda diesm spü, brauch jetzt no ka obschiedswoat
Wass afoch net, warum die foin zuagschnoppt hot, mei heaz is so schwea von gfüh, vapass ma söbst a vabot.

Donn host ma endlich zruckgschriem, host mei heaz ziemlich wüd aufgriem, tränen hom ois übaschwemmt
Mei valongen unstüboa, gfesslt und kneblt im laboa, mei keapa is wie gelähmt
Meine augn san vaquoin, die wond bluadig, die händ san gschwoin, host von meim heaz goa nix gwusst
Mei hunga und duascht is gross, da homma schlogt aufm omboss, zaschmettat mei schwoche brust.

      Hob mi in diesm liebeslabyrinth völlig varonnt und vaiat, da stuam hot mi schnö vaweht
      Find kan weg aus diesa dickn suppm, die koatn is kompliziat, hüf ma do, hob di ongfleht
      Meine gefühle san mit deinen empfindungen donn kollidiat, host mei heaz afoch obgmäht
      Die emotionaln schmeazn hom mit deina obweah kopuliat, glei um hundatochzg grad vadreht.

            Du betreibst mit meim heaz reinste lynchjustiz, du malträtiast mei heaz mit vü witz
            Du tyrannisiast mei heaz scho im detail, züchtigst mei heaz mit an noglseil
            Du terrorisiast mei heaz nua so zum spass, du easchlogst mei heaz aus purem hass
            Du knüpplst und trittst mei heaz aus tradition, vaprüglst mei heaz mit diskretion.

                  Mei heaz hot si in an kompliziatn knotn vawicklt und vastrickt
                  Mei heaz hot diesn gewoitign gefühlsausbruch wieda zruckgeschickt
                  Mei heaz gerät wieda in an innren, latentn, psychischn konflikt
                  Mei heaz hot mit tränenden augn auf diese stüamische zeit zruckblickt.

Vaspüa die peinliche stün noch da woahheit, woast die unschuid in peason, hob uns jetzt gänzlich entzweit
Donn eascheint dei rotes kleid in mein vastond, mei heaz stüazt si vom balkon, zabrochn is da widastond
Denn oi meine sinne drahn duach, spün varückt, wea scho zum chamäleon, mei liebe gänzlich missglückt
Wass afoch net, warum des mia grod passiat, mei heaz heult im dauaton, mit da kötn kollidiat.

Vaspüa a endlos tiafe melancholie, a schnitt hätt mi schnö ealöst, leb in da anomalie
Donn eascheint dei schwoazes etwos in meim hian, hob mei heaz dia scho entblösst, deafst mei liebe net blockian
Denn mei hasse begiade braucht kühle haut, host ma scho eis eingeflösst, hot si ois in mia aufgstaut
Wass afoch net, wöche zoih da wüafl zeigt, mecht net, doss si mei heaz dron stösst, mei weg hot si scho vazweigt.

Denn dei entschuidigungsgrund, hot mei woatezeit donn vastummt, woast söbst gänzlich übaroscht
Dia is bei mia nix aufgfoin, nua mei lawin kumt scho ins roin, mei heaz hätt di gean vanoscht
Dei empfindung is a boch, fliesst zwoa voabei, schaut goa net noch, wass oba nua an ausweg
Mecht di nua amoi vafüahn, di net nua im traum sonft berüahn, denn mei heaz is dei magnet.

      Hob mi in diesm liebeslabyrinth völlig vaiat und varonnt, olle spuan san unsichtboa
      Find kan anzign weg aus diesm unfreindlichn phantasielond, öffne do endlich des toa
      Host ma glei meine gesomtn impressionen füa di obeakonnt, mei heaz is a meteoa
      Die extrem radikaln schmeazn hom si ständig von söbst geklont, brauch jetzt an wundadoktoa.

            Du losst mei heaz blutn bei jedm moment, du zastücklst mei heaz gonz dezent
            Mochst mei heaz gefügig füa an guadn zweck, du veagewoitigst mei heaz im eck
            Du schneidest und stichst mei heaz mit elegonz, du bittest mei heaz zum nächstn tonz
            Du tromplst und stompfst auf meim heaz hoat hearum, vaprüglst mei heaz zum heiligtum.

            Du foitast und quöst mei heaz aus reina lust, du peinigst mei heaz gonz unbewusst
            Du geislst und peitscht mei heaz mit präzision, du kreuzigst mei heaz ois peaveasion
            Du martast und schindst mei heaz ois zeitvatreib, du traktiast mei heaz mit grossa freid
            Du misshondlst mei heaz mit vü akribie, vaprüglst mei heaz ois thearapie.

                  Mei heaz hot die kompliziate kreizung afoch übasehn und vapasst
                  Mei heaz hot die gewoitige gefühlseruption no goa net eafasst
                  Mei heaz steht zu deina abweahhoitung in an sötsam schoafn kontrast
                  Mei heaz hot diese stüamische zeit mit vü koidn tränen vaprasst.

                        Mei heaz klopft und schlogt wieda iagendwie noamal in an rhythmischn takt
                        Mei heaz sendet wieda a stabiles signal ohne an drahtseilakt
                        Mei heaz klopft und schlogt wieda viadimensional ohne an blickkontakt
                        Mei heaz mecht di no imma vazauban gonz neutral mit an liebesextrakt.

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Geschrieben am 18./19. september 2015.pk.

Überarbeitet am 23. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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danke für euren besuch und fürs lesen.
euer phil

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Donnerstag, 17. August 2017

321. | glockn

seid alle hier auf meinem blog aufs herzlichste gegrüsst. danke, dass ihr euch hierher verirrt habt oder auch gewollt auf diesen blog gestossen seid. hier darf ich euch nun den nächsten text präsentieren - viel vergnügen und auch eine anregung zum nachdenken sollte nicht fehlen: der text lautet:

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321.     Glockn.

Des eastklassig neie wiad a scho wieda oid, und des valiabte heaz draht si von hass auf eiskoid
Des exklusiv scheene zafoit donn scho zu staub, und da grüne baum valiat bereits sei buntes laub
Des exquisit teire schmüzt zum billign schrott, und des friedliche lebm fiacht si scho voam tod
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn zuastond.

Da gsegnete reiche is üba nocht gonz oam, und die obdochlose frau is auf da bonk eafroan
Da hungrige flüchtling liegt scho om strossnrond, da duaschtige säufa eastickt liegend on da wond
Des missbrauchte kind liegt nockt untam grünen baum, da komatöse patient fliagt duach sein scheenstn traum
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma donn die jugend.

      Do des unglück hot uns übafoin, des labyrinth is zuagspeat und liegt in dunklheit
      Und die ängste wean uns übaroin, die panik greift um si und hot den wahnsinn befreit
      Und olle lügn wean ma bereun, da horror is ka einbüdung sondan wiaklichkeit
      Und die föhla mutian donn zu quoin, die glockn schlogt dröhnend laut und vaschwendet nua zeit.

Da guade hiate wiad pletzlich zum antichrist, und da heilige kriag konveatiat zum nihilist
Da stete regntropfn höhlt den hoatn stein, und da voimond vaschluckt den strohlendn sonnenschein
Da fliaglschlog vom schmettaling eaweckt den wind, und des auge gottes is scho ewig total blind
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den horizont.

Des heilende wossa stinkt und is volla gift, und da schlofende beag sendet rauchzeichn ois schrift
Die glücklichn wüafln foin aufd vakeahte zoih, und die gezinktn spükoatn zaplotzn den boi
Die schwoche droge braucht jetzt dringend heroin, die hundatprozentige wette bringt nua ruin
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma des fiamament.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich in meine oahn, kennan si dieses geschrei glei easpoan
Bombastische symphonien eatönen bis zum höhepunkt, hob mit meina meinung dazwischngfunkt
Philosophische redn easchoin geistreich in meim vastond, befüll sein hois bis obm hin mit sond
Bestialisches geheul duachwühlt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do da obgrund hot uns donn vaschreckt, da schmale grat is seah schoaf und foit senkrecht beagob
      Und die phobien wuadn jetzt eaweckt, die hystarie explodiat und bricht den wondastob
      Und die föschungen wuadn aufdeckt, die gräueltatn vahoamlost im kaleidoskop
      Und jeda föhtritt wiad niedagstreckt, die glockn schlogt dröhnend laut und eaöffnet des grob.

            Die glockn läut scho stundnlong, afoch ohne pause, gonz ohne zwong
            Die glockn glänzt im sonnenlicht, vastroiht wäame, blendet die freie sicht
            Die glockn hot an dumpfn klong, die schoiwön roin wieda zruck zum onfong
            Die glockn valiats gleichgewicht, und foit endlos tiaf in a neblschicht.

Des siasse eis schmüzt bereits vüz schnö on den poin, und die mearesströmungen wean mit da zeit ausfoin
Da unduachdringliche dschungl wiad kahl geschoan, die valossne wüstn vadient si die eastn spoan
Die untaiadischn loga mit atommüll, eazeugn in da bevölkarung scho vü gebrüll
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den besn strond.

Des ungeniessboare plastik is teil da wöd, hot si dem wossa, da luft und dem lond in weg gstöt
Die industrie raubt da natua des recht auf lem, die kronke vaschmutzte eadn wiad si übagem
Da lästige obfoi wiad stü hamlich entsoagt, des druckte göd wiad ständig imma weida vaboagt
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn moment.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich wie a choral, dieses geschrei dröhnt nua äussast brutal
Bombastische symphonien eatönen zu an buntn büd, mei meinung hot genau ins schwoaze züt
Philosophische redn easchoin ohne geistige blitz, giess gschmoiznen sond in sei dummes ontlitz
Bestialisches geheul duachpflügt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do die quoin hom uns zum weinen brocht, die tiafn wundn vaheiln schlecht, vabreitn an gstonk
      Und üba die moral net nochdocht, die schuidgefühle vaschwindn donn auf da schlochtbonk
      Und die gerüchte wuadn entfocht, die hoibwoahheitn san scho vüz enoam füa an schronk
      Und jeda föhgriff wiad featiggmocht, die glockn schlogt dröhnend laut und füaht jetzt kriag zum donk.

            Die glockn läut scho wochnlong, afoch ohne an schlof, gonz ohne drong
            Die glockn glänzt im sonnenschein, vasprüht a hitzn, schmüzt sogoa gestein
            Die glockn hot an tiafn klong, iahre schoiwön suachn den untagong
            Die glockn is edl und rein, und übawocht den letztn lebmskeim.

                  Des stüamische geläut da glockn kummt net zua ruh, gibt net auf, findt ka end
                  Des frenetische geläut da glockn is in seim uaeignen element
                  Des kämpfarische geläut da glockn kummt net zua ruh, findt ka end, gibt net auf
                  Des aggressive geläut da glockn spüt des stück im ewign kreislauf.

Da geboarene hoss wiad züchtet und geschüat, die fanatische oadnung hot den friedn vaschnüat
Da vatuschte vökamoad eskaliat zua sucht, übawuchate gräba san vüz spät auf da flucht
Die tödlichn woffn woin jetzt des lebm stön, des hasse feia ealöst lodand die oamen sön
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma jetzt dieses lond.

Da leanprozess scheitat on da intelligenz, da historische weg beweist die inkompetenz
Die obgschossnen pfeile in diesa politik, vaföhn kloa des zü duach tragisch fatale technik
Die junge generation is schnö gelongweilt, die gsöschoft von heit hot si om konsumrausch aufgeilt
Drum reich ma jetzt deine klan zoatn händ, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma den kontinent.

Liebliche stimmen eaklingen englsgleich duach raum und zeit, dieses geschrei vauasocht nua kronkheit
Bombastische symphonien eatönen in jedm element, mei meinung dazu woa vüz kompetent
Philosophische redn easchoin ohne zusommenhong, da sond eastoat donn zu an bumarong
Bestialisches geheul duachdringt grausom die finstre nocht, do iagendwea hot gehässig laut glocht.

      Do die melancholie hot ois gwusst, die schwean depressionen san manisch kollektiv
      Und da schock vaspüat an bluadvalust, die strenge disziplin woa zu wenig effektiv
      Und die gedonkn woan beeinflusst, des voigschriebne buach is weatlos, vü zu primitiv
      Und jeda föhschuss eazeugt moadlust, die glockn schlogt dröhnend laut und is seah kreativ.

            Die glockn läut scho joahrelong, afoch ohne rast, ohne obgesong
            Die glockn glänzt untam voimond, glitzat und funklt scho ohne stüstond
            Die glockn hot an volln klong, die schoiwön ziehn wieda om foischn strong
            Die glockn wuade oft geklont, und steht entschlossn on voadesta front.

                  Des stüamische geläut da glockn kummt net zua ruh, gibt net auf, findt ka end
                  Des frenetische geläut da glockn is in seim uaeignen element
                  Des kämpfarische geläut da glockn kummt net zua ruh, findt ka end, gibt net auf
                  Des aggressive geläut da glockn spüt des stück im ewign kreislauf.

                        Die easte glockn fongt zu spün on, donn explodiat da dominoeffekt
                        Jede weitre foigt mit an ondan ton, entwicklt si donn zu an grossprojekt
                        Die easte glockn mocht den eastn schlog, donn setzt mit an knoi des oachesta ein
                        Jede weitre läuft gemeinsom amok, und vapflonzt im univeasum den keim
                        Die easte glockn beginnt den gesong, und scho wiad des echo wieda zruckproit
                        Jede weitre öffnet den voahong, und hom mit iahn klongfoam büda gmoit.

Des eastklassig neie wiad a scho wieda oid, und des valiabte heaz draht si von hass auf eiskoid
Des exklusiv scheene zafoit donn scho zu staub, und da grüne baum valiat bereits sei buntes laub
Des exquisit teire schmüzt zum billign schrott, und des friedliche lebm fiacht si scho voam tod
Drum reich ma jetzt dei klane zoate hond, umoam mi fest, gemeinsom valoss ma diesn zuastond.

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Geschrieben am 01. jänner 2012 /// 15./16. september 2015.pk.

Überarbeitet am 23. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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nochmal ein grosses dankeschön für euer interesse, für euren besuch.
euer phil

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Dienstag, 15. August 2017

320. | schrein und foin

320. | schrein und foin.

ein herzliches willkommen auf diesem blog und ein riesiges dankeschön, dass ihr euch dafür interessiert, mundarttexte zu lesen. hier ist auch schon der nächste, der von euch gelesen werden möchte. viel spass dabei.

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320.     Schrein und foin.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss gonz freindlich den nein tog, steht jo scho direkt voa mia
Und des joah is a scho voarüba, trifft mi wie a hoata festa schlog, wea donn schnö zum wüdn tia
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss gonz freindlich des neie joah, steht jo scho direkt voa mia
Hob ma wieda so vü voagnommen, hoff, i schoff wenigstens nua a poa, drum brauch i mei lebmselixia.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss euphorisch den nein tog, die sunn locht ma scho ins gsicht
Und des joah winkt scho von da weitn, schliesslich leist i mein eignen beitrog, geniess dieses moagnlicht
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss euphorisch des neie joah, freu mi scho auf die aussicht
Hob meinen plan scho in stein graviat, nimm jetzt ois vü leichta mit humoa, drum brauch i mei lebmsgleichgewicht.

      Und i schliess donn meine augn, hoach konzentriat auf die natua
      Höa sie sonft und gonz zoat flüstan, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind streichlt mi gonz wach, spia vü kroft, so vü eneagien
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese soi endlich weidaziehn.

Schau jetzt duach mei uaoids feanroah, vielleicht konn i in die zukunft sehn, a hinweis wäa goa net schlecht
Ois is in nebl taucht und unschoaf, muass duach diese schaurige wond gehn, des wüde tia im gefecht
Beobocht ois duach mei feanroah, do die woikn san wie a voahong, ois vage und ungerecht
Woat aufs licht füa diese dunklheit, muass leida wieda zruck zum onfong, vüz kompliziat mei lebmsgeflecht.

Schau jetzt duach mei uaoids feanroah, mecht die vagongenheit wieda sehn, eainnarungen valoan
Übaroi nua dicka schwoaza rauch, des labyrinth wead i nie vastehn, find afoch kane vektoan
Beobocht ois duach mei feanroah, do die woikn san wie a voahong, ois hot si gegn mi vaschwoan
Ka feia beleicht mein longen weg, nua mei heazschlog is no im gleichklong, scho seah schwoch meine lebms-sensoan.

Jetzt sitz i do gonz allan und denk intensiv noch, üba mei lebmsbuach in jeda anzelnen sproch
Jetzt sitz i do gonz allan und denk intensiv noch, doss die zeit vüz schnö vafliagt, foit in a seah tiafs loch
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, lausch ongesponnt auf die natua
      Höa sie sonft und gonz zoat wispan, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind liebkost donn mei haut, spia vü fuacht, so vü ängstlichkeit
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese is boid dazua bereit.

            Jetzt loch ma no befreit und laut, donn wean ma schrein und foin
            Wia wean trotzdem weidamochn, wia wean goa nix bereun
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana wü jetzt scho steam.

Schau jetzt auf mei gföschtes spieglbüd, die föhla san genial vasteckt, iagendwos is hia vakeaht
Die bewegungen san net synchron, hob jetzt die ondre seitn aufgweckt, des wüde tia hot si gweaht
Betrocht jetzt mei gföschtes spieglbüd, die mängl weadn bestens vatuscht, des bese hot si vameaht
Iagendwas hot man rückn zuadraht, des grausn hot die logik vapfuscht, brauch dringend a übalebmsschweat.

Schau jetzt auf mei gföschtes spieglbüd, des lösungsbuach is seah guad vasteckt, die gleichheit wiad scho vamisst
Die floche scheibm is endlos tiaf, hob eam donn mit an tuach wach zuadeckt, und die weisse fahne ghisst
Betrocht jetzt mei gföschtes spieglbüd, olle spuan wean scho wieda vawischt, mei vastond wiad scho aufgspiesst
Iagendwos vaschwindt duach zeit und raum, hot si mitm koidn licht vamischt, setz ma jetzt a übalebmsfrist.

Kaua jetzt in da eckn und valia mein vastond, mei lebmsbuach klebt fest on diesa bluadign wond
Kaua jetzt in da eckn und valia mein vastond, die zeit hot si söbst befreit und leist kan widastond
Moch mi jetzt winzig kla und wühl im müll und im dreck, mei lebmsbuach valiat schee longsom sein sinn und zweck
Moch mi jetzt winzig kla und wühl im müll und im dreck, die zeit mocht si wieda gonz söbstständig aufm weg
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, foig aufmeaksam diesa natua
      Höa sie sonft und gonz zoat muamln, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind umoamt mein vastond, spia vü depressive manien
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, des bese vaschenkt nua vü ruin.

            Jetzt reiss ma no vü blede witz, donn wean ma foin und schrein
            Do wia kennan kane grenzn, kennan uns net befrein
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana wü jetzt scho steam.

                  Oba iagendwea steht iagendwonn amoi auf und eahebt sei hond
                  Ea hot die vün lügn scho so sott und benutzt jetzt sein vastond
                  Da letzte funkn hoffnung vaglüht wie a komet om horizont
                  Denn sei schicksoi is voagem, hot eam belogn oba net vaschont.

Schau ins aufgewühlt trübe wossa, des rätsl wiad von den wön beschützt, in da tiafn is gonz stü
Des geheimnis liebt die dunklheit, und wiad vom wossadruck untastützt, is a endlos hoates spü
Studia des aufgwühlt trübe wossa, die wön hom die woahheit tiaf vaschluckt, befindet si scho im zü
Dieses gfängnis suacht noch da freiheit, die ontwoatn san scho längst gedruckt, unlesalich bleibt des lebmsgfüh.

Schau ins aufgewühlt trübe wossa, die wön homs mysterium beschützt, des noss is bereits guad gwüazt
Des phänomen liebt die finstanis, do olle voasicht hot goa nix gnützt, hot den foatbestond vaküazt
Studia des aufgwühlt trübe wossa, die wiaklichkeit schloft scho tiaf vagrom, hot si söbst ind tiafn gstüazt
Da feine sond schmüzt zua düstanis, des gleichgwicht hot si wieda vaschom, dieses lebm woa nua leicht beschüazt.

Lieg jetzt in da kistn, woat auf des vasprochne licht, die zrissnen seitn vom lebmsbuach san scho vanicht
Lieg jetzt in da kistn, woat auf des vasprochne licht, schliesslich hob i a recht darauf, und es is sei pflicht
Schlof jetzt mein ewign traum, wiad jetzt realität, dieses lebmsbuach valiat sei genialität
Schlof jetzt mein ewign traum, wiad jetzt realität, die zeit woa so aggressiv in iahra quantität
Ois draht si bei mia scho im kreis, find kan ausweg meah, diese unhamliche stün mocht mi innalich lea.

      Und i schliess donn meine augn, beocht die zeichn da natua
      Höa sie sonft und gonz zoat raunen, do pletzlich woa wieda a ruah
      Und da wind umhüllt donn mei sö, spia iah leichtigkeit, is wie luft
      Hoffentlich wiad donn ois guad gehn, do des bese woat scho in da gruft.

            Jetzt is da letzte schritt getan, laut gschrien und gfoin mit gwoit
            Es is afoch ka end in sicht, hom rein goa nix bereut
            Ohne ontwoat bleim die frogn, jeda fongt on zu rean
            Hom uns afoch söbst belogn, denn kana woit jetzt scho steam.

                  Oba iagendwea steht iagendwonn amoi auf und eahebt sei hond
                  Ea hot die vün lügn scho so sott und benutzt jetzt sein vastond
                  Da letzte funkn hoffnung vaglüht wie a komet om horizont
                  Denn sei schicksoi is voagem, hot eam belogn oba net vaschont.

                        Net nua die wüafln san dröhnend laut gfoin, sondan a des blott vom baum
                        Net nua die menschheit hot dröhnend laut gschrien, sondan a die zeit im raum
                        Net nua die natua hot si on uns grächt, sondan a sonne und mond
                        Net nua die woahheit is a lügngschicht, sondan a unsa vastond.

Schau ausm geöffnetn fensta, begrüss gonz freindlich den nein tog, steht jo scho direkt voa mia
Und des joah is a scho voarüba, trifft mi wie a hoata festa schlog, wea donn schnö zum wüdn tia
Schrei donn laut ausm offnen fensta, begrüss gonz freindlich des neie joah, steht jo scho direkt voa mia
Hob ma wieda so vü voagnommen, hoff, i schoff wenigstens nua a poa, drum brauch i mei lebmselixia.

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Geschrieben 01. jänner // 01. august // 01. september 2013 /// 12./13. september 2015.pk.

Überarbeitet am 22. jänner 2017.pk. – copyright by philipp kirschner.pk.

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euer phil.

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