Freitag, 26. August 2016

381. | einzlhoft.

seid gegrüsst, ihr lieben leserinnen und leser mundartiger texte. dies ist mein erster text, den ich aus meiner sammlung nebelberggräber veröffentliche. ich schreibe seit september 2014 wieder so richtig drauf los und bin immer sehr gespannt, welche entwicklung der text nimmt. um mich wirklich nur aufs schreiben zu konzentrieren, höre ich mit kopfhörer metal und jazz musik. da kann ich meinen gedanken freien lauf lassen. aber auch instrumental music inspiriert mich (mike oldfield - die frühen werke).

so genug vorwort. hier darf ich euch nun 381. | einzlhoft präsentieren. ich wünsche euch allen ein spannendes lesevergnügen der abenteuerlichen art.

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381. | einzlhoft.

Mei raum is a kugl, die eckn san gonz schoaf, da kreis wiad a streckn, hob dafüa kan bedoaf
Da wüafl hot blätta, die zoihn hom si vazöht, da boi besteigt an beag, do i hob nix bestöt
Mei weg is nua a strich, gibt kan onfong ka end, da punkt liegt im koma, hob mi von oim trennt
Da tropfn fliegt empoa, die schweakroft is ausgschoit, da magnet polt si um, hob des wossa bemoit.

Mei traum is a leinwond, die foabm san schwoazweiss, des büd wiad wiaklichkeit, hob dafüa kan beweis
Da füm hot scho an riss, des foto stoak vablosst, die kopie unvaföscht, do i hobs net eafosst
Mei steg füaht zua woikn, des boot liegt aufm grund, des ruda hot fliagl, bin donn pletzlich vastummt
Des wossa is eastoat, die wön hom mi vafoigt, die flut vaebbt om strond, hob die tränen bemoit.

            Im mittlpunkt diesa pyramide von sonnenstroihn spia i die voikommne kroft und eneagie
            In diesm geheimnisvoin kryptischn föd begreif i mei lebm ois parallele allegorie
            Im zenit vom weit entfeantn horizont inhalia i tiaf die peafekte eneagie und kroft
            In diesa mysteriösn legendäan zone siag i mei lebm ois lebmslängliche einzlhoft.

Mei wond hot a fensta, die tüa is om plafond, des glos is zabrochn, die scheabm heans echo
Des brett om kopf ongschraubt, da nogl rostig spröd, des hoiz vamodat moasch, da homma hot mi quöt
Mei spua hot si aufglöst, die luft is wieda rein, jeda schritt woa umsonst, da schmeaz losst mi aufschrein
Da regn fliesst beagauf, vom nebl übaroit, des feia brennt und raucht, hob die flommen bemoit.

Mei hond zittat und bebt, die fiass san scho gelähmt, lauf in a dichtes netz, von fädn übaschwemmt
Die faust streichlt die haut, da krotza liebt des gift, die muskln san geschwächt, unlesalich mei schrift
Mei schwua is längst vajäaht, valognes eahnwoat, da bund is jetzt zasteat, hätt ma ois gean easpoat
Da wossafoi eastoat, des rauschn is obproit, die tiafn is gonz floch, hob den bogn bemoit.

Da rhythmus vom pulsiarendn heazschlog is in unsam keapa so komplex kompliziat
Die beontwoatung jeda gstötn frog wuade vaschobm und späta homs ois negiat
Die logik da aussogn steht in kan richtign vahötnis zua realn woahheit
Die anzelnen details vom fluchtplan san vü zu vawoan in diesm labyrinth da zeit.

            Im mittlpunkt da pyramide von sonnenstroihn spia i die voikommne kroft und vitalität
            In diesm rätslhoftn abstraktn föd begreif i mei lebm ois relative genialität
            Im zenit vom vaschwommnen horizont inhalia i tiaf die peafekte vitalität und kroft
            In diesa unduachsichtign vaschleiatn zone siag i mei lebm ois lebmslängliche einzlhoft.

                        Stö ma in meina einzlhoft, phantastische schicksoishofte begegnungen voa
                        Improvisia in meina einzlhoft, öffne jeds vabotne und vaschlossne toa
                        Kreia in meina einzlhoft, a eigne illusionäre utopische wöd
                        Halluzinia in meina einzlhoft, nua in mein uaeignen reich bin i da höd.

Mei zaun is a wiesn, die grenzn schottnhoft, da woid wuade obghoizt, hob afoch kan bestroft
Die leare übafüllt, mei heaz, mei kronke sö, des innre stülpt si raus, obgezogenes fö
Mei eign fleisch und blut, heilt si von gonz allein, da spiegl lebt vakeaht, bewoah den scheenen schein
Da tropfn hot a gwicht, nutzt die friedliche gwoit, des zweite sein locht laut, hob die wundn bemoit.

Mei vatraun homs ma gstoihn, die obweah is valoan, des duell is a spü, hob die rache beschwoan
Da kriag nua a liebschoft, ois seitnsprung benutzt, des obmteia lockt, hob mi söba beschmutzt
Mei hoffnung siagt a licht, da schottn wiad gestützt, des glück im trübm gfischt, bleib weita ungeschützt
Die wossaflut beginnt, steh tiaf in an zwiespoit, die finstanis kapiats, hob die noabm bemoit.

Da rhythmus vom wüd trommelnden heazschlog is in unsam keapa strapaziös diffizil
Des klangedruckte im lebmsvatrog homs gonz vaschwiegn und bleibt gfäahlich instabil
Die konsequenzn traktian mit hohm triumph ungleichmässig die reale woahheit
Da detailliate fluchtplan is autonom zu behondln in dem labyrinth da zeit.

            Im mittlpunkt da pyramide von sonnenstroihn spia i voikommne kroft und des temperament
            In diesm mystisch obskuan übasinnlichn föd begreif i mei lebm ois anzigoatigs fragment
            Im zenit vom diffusn kontualosn horizont inhalia i tiaf und long des temperament und die kroft
            In diesa surrealn prometeischn zone siag i mei lebm ois lebmslängliche einzlhoft.

                        Stö ma in meina einzlhoft, phantastische schicksoishofte begegnungen voa
                        Improvisia in meina einzlhoft, öffne jeds vabotne und vaschlossne toa
                        Kreia in meina einzlhoft, a eigne illusionäre utopische wöd
                        Halluzinia in meina einzlhoft, nua in mein uaeignen reich bin i da höd.

                                   Die einzlhoft zwingt mi, ungeheure quoin zu ealeidn und auszustehn
                                   Die einzlhoft besiegt mein stoiz, meine friedlich imaginäan armeen
                                   Die einzlhoft zaquetscht mi, saugt mi giarig aus, fühl mi jetzt so lebmsfremd
                                  Mei einzlhoft is mei ruin, fühl mi zwischn lebm und tod eingeklemmt.

Mei vastond hot humoa, die eainnrung vageht, gedonkn ohne sinn, hobs valoan jede wett
Die lecha wean gressa, da inhoit is entflohn, da bodn varostet, mei lem so monoton
Meine sinn san defekt, die gefühle vaseucht, die stimmung schwankt panisch, hob die gschichtn vascheucht
Da regn spült ois foat, vüz breit und tiaf da spoit, die bruckn is vüz schwoch, hob des glända bemoit.

Mei sond is vaschmoizn, den hüferuf valeant, bin scho taub, stumm und blind, hob mi scho söbst entfeant
Da pfeil trifft die leare, des schwoaz äagat si weiss, die scheibe is a beag, da kötn wiad scho heiss
Mei beginn wiad zum end, des zü is uneareicht, da letzte schritt umsonst, bin vom endpunkt obgschweift
Die wossaflut no steigt, den gonzn dreck heagroit, da plotz wiad scho vüz eng, hob die trümma bemoit.

Da rhythmus vom harmonisch pochendn heazschlog is in unsam keapa äussast vazwickt
Die letztn sekundn vom steabetog san valogn und mit schuidgefühln voi bespickt
Die summe olla gspeichatn tatn kummt in a woogschoin mit da realn woahheit
Diesa gföschte fluchtplan füaht ohne umweg direkt ins vaschlungne labyrinth da zeit.

            Im mittlpunkt da pyramide von sonnenstroihn spia i voikommne kroft und ewge ealeuchtung
            In diesm magisch okkultn spirituelln föd begreif i mei lebm ois den ollaletztn sprung
            Im zenit vom kloa chaotischn horizont inhalia i tiaf die ewge ealeuchtung und kroft
            In diesa obgründig skurriln sötsamen zone siag i mei lebm ois lebmslängliche einzlhoft.

                        Stö ma in meina einzlhoft, phantastische schicksoishofte begegnungen voa
                        Improvisia in meina einzlhoft, öffne jeds vabotne und vaschlossne toa
                        Kreia in meina einzlhoft, a eigne illusionäre utopische wöd
                        Halluzinia in meina einzlhoft, nua in mein uaeignen reich bin i da höd.

                                   Die einzlhoft terrorisiat mi mit schrecknsvisionen und hysterien
                                   Die einzlhoft spoitet mei bewusstsein, zasägt meine letztn syneagien
                                   Die einzlhoft zamoimt mi, stüt iahn hungaduascht, bin dem lebm entrückt
                                   Mei einzlhoft is mei untagong, diese zwischnwöd mocht mi no varückt.

                                               Mei hoffnung keimt im vaboagnen, woat nua aufm richtign moment
                                               Da funkn wiad recht boid zua flomm, do dieses feia is scho dement
                                               Die einzlhoft hoit mi gfongen, mit fessl, knebl und jacknzwong
                                               Denn jeds vasteck is scho besetzt, stiaz wieda zruck zum letztn onfong.

Mei raum is a kugl, die eckn san gonz schoaf, da kreis wiad a streckn, hob dafüa kan bedoaf
Da wüafl hot blätta, die zoihn hom si vazöht, da boi besteigt an beag, do i hob nix bestöt
Mei weg is nua a strich, gibt kan onfong ka end, da punkt liegt im koma, hob mi von oim trennt
Da tropfn fliegt empoa, die schweakroft is ausgschoit, da magnet polt si um, hob des wossa bemoit.

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geschrieben am 19.+20.+21.+22. august 2016.pk.
copyright by philipp kirschner.pk.

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es sollten bis ende 2016 insgesamt 150 neue texte entstanden sein. (bis nr. 400).

nochmals ein herzliches dankeschön für euer interesse, für eure lange treue, euren oftmaligen besuch und für eure investierte zeit, die ihr alle ins lesen und übersetzen dieser mundartigen texte steckt. vielen lieben dank dafür.
und hier wieder die üblichen links:


danke für alles. und ich habe noch eine grosse bitte.
bleibt mundartig gesund und bleibt mir weiterhin gewogen.

euer philjazzmetal, dialectiloquax, der mundartige.

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